Höchheimer Mainsteg: Baufirma Lupp will bis Ende September ihre Arbeiten am Stegneubau abschließen - Baupolier klagt über massive Beschimpfungen
In seine Endphase geht die Fertigstellung des Höchheimer Mainsteges. Wie der Baupolier der Baufirma Lupp Michael Krapp bei einem Pressetermin an der Baustelle mitteilte, geht er davon aus, dass seine Firma die ihr übertragenen Arbeiten bis Ende September 2023 zum Abschluss bringen kann.
Bis jedoch die offizielle Freigabe des Höchheimer Steges für die Bevölkerung erfolgen kann, hängt laut Krapp von der Bauabnahme durch das Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg ab. Er rechnet damit, dass dies nicht vor Ende Oktober der Fall sein wird.
Letzter Bauakt ist die Aufbringung eines rutschfesten Dünnschichtbelages auf den Steg und die beiden Rampen auf einer Länge von insgesamt 300 Meter.
Um Beschichtungsfehler zu vermeiden, wurde gestern die Zughaftung geprüft. Damit Beschichtungen ordnungsgemäß funktionieren, müssen sie auf dem Substrat haften, auf dem sie aufgetragen werden. Dazu wird die größte Zugkraft bestimmt, bevor sich die Beschichtung ablöst.
Krapp: "In den 30 Jahren meiner Tätigkeit als Baupolier habe ich noch nie ein dreckiges Bauwerk übergeben." Wie der Baupolier sagte, waren deshalb seine Leute in den letzten vier Wochen seit Wiederaufnahme der Arbeiten vor allem auch damit beschäftigt, die Baustelle wieder "hübsch zu machen", denn der einjährige Baustillstand hat natürlich seine Spuren an den Metallteilen und den Betonflächen hinterlassen.
Neben der Verschmutzung durch die Luft galt es auch immensen Kot von Vögeln zu beseitigen. In der Hoffnung, dass die frischpolierten Bauteile bis zur Übergabe nicht gleich wieder durch Vögel verschmutzt werden, ließ der Baupolier rotweiße Flatterbänder an den Seilen des Überbaus anbringen.
Heute wurde auf Veitshöchheimer Seite auch der Graben für die Verlegung der Stromleitung für die Beleuchtung der Rampe ausgehoben. Baupolier Michael Krapp stieg auf dem Foto links selbst in den Bagger, um einen riesigen Stein aus dem Untergrund zu befördern.
Begonnen haben heute auch die Beschichtungsarbeiten.
Noch nicht ganz fertig ist der Treppenturm auf Veitshöchheimer Seite. Hier müssen noch die im Bild links zu sehenden Geländer angeschweißt werden.
Die Herstellung eines ordnungsgemäßen Zugangs zum Treppenturm ist dann Sache der Gemeinde, die nach Auskunft des Tiefbaureferates nach Übergabe des Bauwerkes den Zugang zur Treppe asphaltieren lässt, ebenso auch die Anbindung der Rampe an die Mainlände (Foto unten). Aufgrund der geplanten Neugestaltung des Umfelds des neuen Steges haben diese Asphaltierungsarbeiten nur provisorischen Charakter.
Auf Margetshöchheimer Mainseite gibt es keinen Treppenturm, läuft die Rampe direkt an dem hier vorbeiführenden Radweg Würzburg-Karlstadt aus, so dass hier nur die noch bestehende kleine Fuge geschlossen werden muss.
Baupolier klagt über massive Beschimpfungen durch Passanten
"In den 30 Jahren meiner Bautätigkeit habe ich sowas noch nicht erlebt", entrüstete sich der Baupolier beim Pressetermin über die Unverfrorenheit vieler Leute in den letzten Wochen. So seien mehrmals die Bauschilder "Betreten der Baustelle" heruntergerissen worden, seien immer wieder Leute am hellichten Tag frech durch den einen Spalt geöffneten Bauzaun eingedrungen, musste er sich bei Zurechtweisung massive Beschimpfungen anhören. Das höchste sei eine achtköpfige Großfamilie über drei Generationen gewesen, die trotz seines ausgesprochenen Verbotes mit ihren Fahrrädern einfach über den Steg fuhren. Dies seien keine Einzelfälle gewesen. Krapp berichtete von zwei bis drei Fehlverhaltungen von Leuten täglich.
Fotos Dieter Gürz