Zur Anschaffung eines Rollstuhlfahrzeugs durch die Sozialstation steuert die Gemeinde 15.000 Euro bei
Um Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Teilhalbe am täglichen Leben zu erleichtern, möchte die in Veitshöchheim ansässige Caritas-Sozialstation St. Stephanus gGmbH eines mit Dieselkraftstoff betriebenen Rollstuhlfahrzeuges der Marke Ford Transit Connect 240 L2 mit Achtgang-Getriebe beschaffen. Der Umbau mit abgesenktem Heckausschnitt und Rampe führt zu Mehrkosten von 8.300 Euro.
Der Gemeinderat stimmte nun in der Sitzung am Dienstag zu, zum Kaufpreis von 37.000 Euro einen Zuschuss von maximal 15.000 Euro nach Vorlage des Verwendungsnachweises auszuzahlen. Zur Finanzierung tragen bei einem Eigenanteil der Caritas von 15.000 Euro auch die Gemeinde Thüngersheim mit 1.500 Euro und ortsansässige Firmen mit Spenden von 5.300 Euro.
Die Sozialstation St. Stephanus, an der die Gemeinde als Gesellschafter mit einem Stammkapitalanteil von 40 Prozent beteiligt ist, versorgt als gemeinnütziger ambulanter Pflegedienst hilfsbedürftige Menschen im Gemeindegebiet von Veitshöchheim und Thüngersheim. Darüber hinaus führt sie Veranstaltungen, wie etwa den regelmäßig stattfindenden Seniorennachmittag sowie Frühjahrs- und Herbstfeste durch und ermöglicht es durch diese Veranstaltungen, dass Senioren regelmäßig zusammenzukommen können. Die Caritas-Sozialstation St. Stephanus stellt dafür Räumlichkeiten und Personal kostenfrei zur Verfügung und unterstützt den Transfer von und zu den Veranstaltungen.
Nach den Erfahrungen von Geschäftsführer Martin Klug wächst die Nachfrage nach solchen Veranstaltungen ständig, insbesondere durch Menschen, die auf eine Gehhilfe angewiesen sind und dadurch stark von Vereinsamung bedroht sind. Jedoch könne der Wunsch von in ihrer Mobilität beeinträchtigten Personen und speziell jener, die einen Rollstuhl benötigen, nur sehr eingeschränkt bedient werden, da hierzu oftmals Fahrzeuge mit spezieller Ausstattung erforderlich sind.
Klug stellte in Aussicht, das Fahrzeug den örtlichen Gliederungen, insbesondere ausgewählte örtlichen Vereinigungen, die sich ebenfalls um hilfsbedürftige Personen kümmern, wie beispielsweise die Nachbarschaftshilfe oder der Krankenpflegeverein kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Damit könnten auf ehrenamtlicher Basis weitere Angebote entwickelt (z.B. Fahrten zum Arzt) und bestehende (z. B. Einkaufsfahrten für Senioren) erweitert werden.
Zusammenfassend stellte Klug fest, dass in den Gemeinden Veitshöchheim und Thüngersheim ein hoher Bedarf an einem Fahrzeug besteht, welches auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität einen bequemen Zugang ermöglicht, zudem Rollstuhlfahrer befördern kann und für den Transfer von und zu Veranstaltungen sowie Arztterminen nutzbar ist. Dieser Bedarf könne von der bestehenden Infrastruktur bislang nicht bedient werden, obwohl ehrenamtliche Helfer als Fahrer zur Verfügung stünden.
Zwar existiert laut Bürgermeister Jürgen Götz in Veitshöchheim ein Gemeindebus, jedoch bereite dieser den betagten Fahrgästen oftmals große Schwierigkeiten beim Ein- und Aussteigen und sei für Rollstuhlfahrer gänzlich ungeeignet, da es an der erforderlichen Ausstattung fehlt.
Die Behindertenbeauftragte des Gemeinderates Christine Feiler fand es toll, dass die Sozialstation durch die Anschaffung des Rollstuhlfahrzeuges die Teilhabemöglichkeit von Menschen mit eingeschränkter Mobilität erleichtert. So gab es denn auch einen einstimmigen Beschluss des Gremiums den von der Sozialstation beantragten Zuschuss von 15.000 Euro zu gewähren.