Grandioses Kammerkonzert am Gymnasium Veitshöchheim mit phänomenalen Beiträgen
Mit der sanft erklingenden Gitarrenmusik "Lantern Dance" von Pieter van der Staak zur Einstimmung eröffneten v.l. Maximilian Zerr (7a), Paulina Körner (5a) und Nils Schömig (6a) am Dienstagabend das Kammermusik-Konzert des Gymnasiums Veitshöchheim in der Schulaula. Die noch sehr jungen Schüler des Ensembles spielten vollkommen selbständig beim Einsatz geben, Tempo wählen und alles lief problemlos! Es ist dies das Ergebnis eines hervorragenden Unterrichts beim Gitarrenlehrer!
"Ich finde es einfach phantastisch, unter Führung der Musiklehrerinnen Christine Gaillard und Claudia von der Goltz wieder ein Kammerkonzert am Gymnasium erleben zu können, das die Vielzahl hervorragender Musiktalente offenbart, die unsere Schule besuchen," freute sich Schulleiter Dr. Bernhard Brunner.
Das hellauf begeisterte Publikum kam insgesamt in den Genuss eines mit 21 Beiträgen riesigen Programms, das 29 junge Künstler als Solisten, im Duett, Trio, Quartett oder Sextett exzellent gestalteten und das mit kleiner Pause von 19.30 Uhr bis nach 22.00 Uhr dauerte. Das attraktive und abwechslungsreiche Programm deckte die ganze Bandbreite alter und neuer Musik, alle Gattungen und Stilrichtungen von der Barockzeit bis zur Popmusik ab. Es erklangen Gitarre, Klavier, Akkordeon, Cello, Violine, Viola, Violoncello, Klarinetten, Querflöten, Oboe, Trompete und Drums.
Solo gaben dann noch die Gitarristen Nils Schömig "Dreaming" von Matthias Wagenschein und Maximilian Zerr "Milonga" von Matthias Rother zum Besten.
Anna Genzel präsentierte höchst anspruchsvolle Trompetenwerke wie "Romanze G-Dur" von Max Reger und als krönenden Abschluss des Konzerts "Morceau de Concert" von Jean Pennequin. Sie gestaltete im Zusammenspiel mit ihrer hervorragenden Begleiterin (Ariane Metz) diese moderne Musik zu Beginn des 20. Jahrhunderts souverän und mitreißend.
Ein allein den Besuch lohnendes Meisterwerk bot das Streichquartett mit Jason Ackermann (Viola) und Julius Bien (Violoncello), beide Q 11, mit ihren Gastmusikern vom Würzburger Grünewald-Gymnasium Leo Strömer und Elias Ziegler (beide Violine) mit dem "Quartett in B-Dur, Allegro assai" von Antonio Rosetti und "12.Quartett, IV.Satz, Finale: vivace ma non troppo" von Anton Dvorak. Das Quartett kam frisch vom Landeswettbewerb "Jugend musiziert" aus Passau.
Für Musiklehrerin Gaillard war es etwas ganz Besonderes, wie die vier Oberstufenschüler so leidenschaftlich und gekonnt in dieser schwierigen Formation zusammenspielten. Sie ist sich sicher, dass die sehr gute Intonation und unglaublich gelungenen klanglichen Abstufungen, vom Wettbewerb "Jugend musiziert" hoch gewürdigt wird. Alle vier webten einen gemeinsamen Klang., Begleit- und melodische Führungsrollen wurden mühelos und präzise je nach musikalischem Kontext gewechselt. Es war dies nach Gaillards Worten eine verblüffende Leistung.
Die Begeisterung und der Schwung, aber auch die Ernsthaftigkeit dieser vier fortgeschrittenen Musiker zog die Zuhörer sofort in ihren Bann.
Schon zuvor glänzte Julius Bien mit seiner Virtuosität und Ausdrucksstärke im Zusammenspiel mit seinem Gast Leo Strömer mit dem höchst anspruchsvoll zu spielenden "Trio in D-Dur, 1.Satz: molto e agitato" von Felix Mendelssohn-Bartholdy, von seinem Vater Professor Dr. Florian Bien meisterhaft am Klavier begleitet. Der Professor leitet an der Uni Würzburg den Lehrstuhl für Globales Wirtschaftsrecht, internationale Schiedsgerichtsbarkeit und Bürgerliches Recht.
Ebenfalls am Klavier begleitete der Professor seine Tochter Luise Bien (8 b), als diese mit dem "Konzert für Violine, 1.Satz" von Georgy Portnov für das erste Highlight des Konzertabends vor der Pause sorgte.
Exzellent meisterte Line Funsch (7a) mit ihrer Violine, von Christine Gaillard am Klavier begleitet, das "Minuet in G-Dur" von Ludwig van Beethoven.
Im völligen Kontrast dazu brachte Luca Seubert (10a) mit "Neuromancer" von Obscura die Ohren zum Klingen. Er hatte großes Schlagzeug mitgebracht, mit der stiltypischen Double Bass Pedalmaschine für Metalmusik und lieferte alles voll auf dem Punkt mit vollem Einsatz perfekt ab.
Viktoria Dutz (7a) servierte am Klavier mit "Nut Rocker" von Kim Fowley bekannte Melodien von Tschaikowskys Nussknacker mal rockig. Ein witziges Stück!
Für Furore sorgte die Geigerin Elisabeth Knorr (8c) mit der höchst virtuosen "Fantasie über Carmen" von Franz Didla. "Wow, wie super sie die hohen und höchst unterschiedlichen technische Anforderungen in diesem Alter meisterte," sagte voller Entzücken Christine Gaillard. Entschlossen und mutig verzauberte die 13jährige mit betörenden Melodien voll zartem Schmelz, am Klavier hervorragend von Ariane Metz begleitet.
Die Musiklehrerin fand es auch toll, wie alle Pianisten auch richtig klassische, anspruchsvolle Stücke präsentierten:
Heidi Axmann brillierte so mit "Fantasie in g-Mol"l von Georg Philipp Telemann
Sven Wicht (10 b) bot überragend voll künstlerischer Reife Joseph Haydn's Klavier-Sonate in C-Dur, 1.Satz.
Und als neues Talent am Klavier entpuppte sich der Fünftklässler Samuel Schmid (5a), der mit "Solfeggio" von C.Ph.E.Bach und der "Etüde in d-Moll" von A.Goedicke mitreißend aufspielte.
All die vorgenannten Stücke bestachen laut Gaillard von einer sehr durchdachten und gekonnten musikalischen Gestaltung. Sie erfordern ein ganz exakte Technik, wo keinerlei Effekthascherei möglich ist.
Am Klavier sorgte nach diesen klassischen Klängen Emily Keib mit dem modernen Stück "Hit the Road, Jack" von Ray Charles für eine tolle Abwechslung.
Als erste Interpretin am Klavier wusste auch Sofie Lederhos (6a) mit romantisch klingenden Tönen der "Herbststimmung" von Sven Voolstra zu gefallen.
Für eine tolle klangliche Abwechslung sorgte das Bläserensemble des Musiklehrers Andreas Bunzel, der mit seinen Schülern Matilda Zankl (5c), Sophie Weber, Amelie Odoj, Maria Schömig (Q12), Bastian Grunwald (Q12) und Theo Knotzer (5a) mit "Menuett" aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach und "Popcorn" von Allan Rosenheck begeisterte.
Ein exzellenter Könner im Gitarrenspiel ist der angehende Abiturient Albert Oestemer, der höchst virtuos ohne Noten das Publikum mit sanfteren Tönen der anonymen "Spanischen Romanze" und Milonga von Juan Buscaglia verzauberte.
Schließlich brachte Ildiko Lenz (5b) mit ihrem Akkordeon gekonnt "Elkes Freilech" von Thomas Damm zu Gehör.
Fotos Dieter Gürz