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Fastnachtsgala Tanzsportgarde: Die mit Abstand beste Veitshöchheimer Prunksitzung des Ortes in den letzten 60Jahren (E. Wenger) - U. a. Michl Müller und atemberaubende Tanznummern

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Nach dem Veitshöchheimer Carneval-Club (VCC) vor einer Woche machte am Samstag  auch die Tanzsportgarde Veitshöchheim (TSGV) mit ihrer mit 650 Gästen wieder ausverkauften pompösen zweiten Fastnachtsgala in den Mainfrankensälen Veitshöchheims Ruf als Frankens Faschingshochburg alle Ehre. In der vom BR für die Fernsehsitzung "Fastnacht" in Franken" am 10. Februar in ein Barockschloss verwandelten Narrenarena freute sich denn auch Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz (rechts) sehr darüber, im Bild mit Frankens Fastnachtspräsident Marco Anderlik und Landrat Thomas Ebert, der erstmals bei der TSGV mit seiner Frau als Ärztepaar zu Gast war. Total begeistert sprach der Landrat davon, dass sich das, was die Veitshöchheimer aufbieten, sich deutlich von den Faschingsveranstaltungen der übrigen Landkreisgemeinden abhebt und nicht vergleichbar sei.

Das von Sitzungspräsident Norbert Kronthaler mit trefflichen Reimen souverän moderierte Programm  bot über sechs Stunden lang am laufenden Band eine fernsehreife Fastnachtspower pur mit Unterhaltung auf höchstem Niveau. Phantastisch war die Stimmung im Saal vom Anfang bis zum Schluss, forderte das Publikum immer wieder Zugaben, sodass die Gala eine Stunde länger als geplant dauerte.

"Das war mit Abstand das Beste, was ich je hier im Ort erlebt habe," sagte am Sonntagmorgen früh um 01.30 Uhr das Veitshöchheimer Faschings-Urgestein Edgar Wenger mit strahlenden Augen. Der 87jährige weiß wovon er spricht, war er doch seit 1963  viele Jahrzehnte lang in verantwortlicher Funktion als Fasenachter, davon 26 Jahre als Sitzungspräsident,  örtlicher Motor der Fasenacht, zunächst in der Karnevalsabteilung der Turngemeinde, dann als Mitgründer ab 1966 beim VCC und ab 2003 bei der TSGV.

Ein Rausch an Farben nicht zuletzt auch durch die Sambatänzerinnen der Ü25 Garde der TSGV (im Bild gratuliert Kronthaler einer Tänzerin zum Geburtstag) bot sich in der stimmungsvollen Dekoration der Fernsehsendung der Narrenschar nach dem dem fulminanten Einzug mit viel Helau der Garden und Elferräte der TSGV sowie des VCC als Gastgesellschaft.

Nachdem die TSGV erstmals seit der Vereinsgründung 2003 vor einer Woche als Gastgesellschaft einer Prunksitzung des VCC beiwohnte, kamen nun die VCCler mit irher  neuen Faschingskönigin und Clubpräsidentin Conny Lyding und Sitzungspräsident Manuel Seemann an der Spitze, sehr gerne der Gegeneinladung der TSGV nach und hatten neben dem Schautanz der Blauen Garde auch ein Brotzeitpaket für den Elferrat der TSGV im Gepäck.

Seemann überreichte den TSGVlern den VCC-Sessionorden, den als Bindeglied der neu Höchheimer Steges mit dem Spruch  "Brücken verbinden die Welt" ziert.  Auf seine Bitte hin ergriffen symbolisch alle sich gegenübersitzenden Gäste ihre Hände und sprachen im nach: "Du bist mein Faschingsnarr! Mit dir würde ich über den neuen Höchheimer Steg gehen ... wenn er schon fertig wär."

So richtig krachte es dann nach dem Ausmarsch bei einem erneutem Einzug. Unter ohrenbetäubenden Lärm eroberten die Bühne die 140 Mitglieder des Traditionskorps des Altstädter Köln 1922 e.V., das seit 1953 an der offiziellen Eröffnung des Straßenkarnevals an Weiberfastnacht auf dem Alten Markt der Rheinmetropole teilnimmt. Mit ihrem jubilierenden Klang ließen die von Tambourmajor Oliver Röttgers angeführten Bläser und Trommler des Regiments-Spielmannszuges  aus Köln sogleich das Stimmungsbarometer im Saal ganz nach oben schnellen. Das nahezu eine Dreiviertel Stunde dauernde Spektakel vermittelt hatten von der KG Elferrat Würzburg Ehrensitzungspräsident Burkard Pfrenzinger und Ehrenelferrat Hubert Noras, die für die Kölner Gäste nach ihrer langen Reise neben dem Gastspiel bei ihrer Prunksitzung im CCW noch einen adäquaten Auftritt in der Nähe bestreiten wollten.

Atemberaubend und nicht zu übertreffen war dann die tänzerische Darbietung des Tanzkorps des Altstädter Köln 1922 e.V.  im Helm mit Michael Klaas als Korpskommandant und Guido Bräuning als Spieß durch die innovativen Hebefiguren ihres Tanzpaares. Die Marie alias Jeanette Koziol  wird als einzige Frau in der Gesellschaft in Ehren gehalten und von ihrem Tanzoffizier (Jens Käbbe) auf die Bühne getragen.

Jeanette (29) unterrichtet Deutsch, Sport, Kunst und Musik an einem Kölner Berufskolleg. Jens (33) führt ein Unternehmen für Haustechnik in Overath.

Die Narrenschar im Saal stets bei guter Laune hielt  der Weekend-Express (v.r. Erwin Kopp, Otmar Albert und Hubert Fischer) als Sitzungskapelle mit Karnevalstusch und Schunkelrunden.

Als erste auf dem vom BR auf der Bühne verlegten Tanzboden verzauberten die 23 niedlichen Tanzmäuse der TGSV im Kindergartenalter von drei bis sechs Jahren das Publikum mit ihrem Schautanz "Das Lied über mich", als Hunde, Bienen, Hühner und Katze verkleidet. Trainiert werden sie von Jenny George, Sabrina Henken, Julia Körner und Saskia Meisner.

Fastnachtsgala Tanzsportgarde: Die mit Abstand beste Veitshöchheimer Prunksitzung des Ortes in den letzten 60Jahren (E. Wenger) - U. a. Michl Müller und atemberaubende Tanznummern
Fastnachtsgala Tanzsportgarde: Die mit Abstand beste Veitshöchheimer Prunksitzung des Ortes in den letzten 60Jahren (E. Wenger) - U. a. Michl Müller und atemberaubende Tanznummern
Fastnachtsgala Tanzsportgarde: Die mit Abstand beste Veitshöchheimer Prunksitzung des Ortes in den letzten 60Jahren (E. Wenger) - U. a. Michl Müller und atemberaubende Tanznummern
Fastnachtsgala Tanzsportgarde: Die mit Abstand beste Veitshöchheimer Prunksitzung des Ortes in den letzten 60Jahren (E. Wenger) - U. a. Michl Müller und atemberaubende Tanznummern
Fastnachtsgala Tanzsportgarde: Die mit Abstand beste Veitshöchheimer Prunksitzung des Ortes in den letzten 60Jahren (E. Wenger) - U. a. Michl Müller und atemberaubende Tanznummern
Fastnachtsgala Tanzsportgarde: Die mit Abstand beste Veitshöchheimer Prunksitzung des Ortes in den letzten 60Jahren (E. Wenger) - U. a. Michl Müller und atemberaubende Tanznummern
Fastnachtsgala Tanzsportgarde: Die mit Abstand beste Veitshöchheimer Prunksitzung des Ortes in den letzten 60Jahren (E. Wenger) - U. a. Michl Müller und atemberaubende Tanznummern
Fastnachtsgala Tanzsportgarde: Die mit Abstand beste Veitshöchheimer Prunksitzung des Ortes in den letzten 60Jahren (E. Wenger) - U. a. Michl Müller und atemberaubende Tanznummern
Fastnachtsgala Tanzsportgarde: Die mit Abstand beste Veitshöchheimer Prunksitzung des Ortes in den letzten 60Jahren (E. Wenger) - U. a. Michl Müller und atemberaubende Tanznummern

Mit Schönheit, Charme und Eleganz tanzte sich bei ihrer Premiere das erst neun Jahre alte  Tanzmariechen Elisa Lorenz mit ihrem Tanz voller Akrobatik, Kraft und Schwung in die Herzen des Publikums. Wie ein Wirbelwind flog das von  Monja Seubert und Ondra Zügner trainierte Girl über die Tanzfläche, für die Spitzenleistung, so der Sitzungspräsident, am Ende mit Standing Ovation des Publikums belohnt.

 

 

 

Der Bergrheinfelder Jungstar Jonas Paul von der Schwarzen Elf in Schweinfurt, der in Chemnitz Medienkommunikation studierte, begeisterte mit der Gitarre in der Hand mit viel Witz. Das Faschingsbazillus wurde ihm quasi in die Wiege gelegt: Seine Mutter Doris Paul stand 1996 und 1997 selbst bei „Fastnacht in Franken“ in der Fernsehbütt. Sie musste kurzfristig ihren Auftritt bei der TSGV absagen.

Alle im Saal klatschten mit, als der 28jährige, den Korruptionsskandal rund um die ehemalige Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Eva Kaili, vor die närrische Flinte nahm und nach der Melodie des umstrittenen Leyla-Song zum Besten gab: "Die Präsidentin, die hieß Kaili, sie nimmt das Geld und find es geili."

Fleißig geübt hatten die Jugend-, Junioren- und Ü 15-Garde der TSGV, um die Zuhörer direkt hintereinander und zum Schluss mit rasanten Marschtänzen  in ihren Bann zu ziehen.

Schön anzusehen war dann am Ende der gemeinsame Marschtanz aller Altersgruppen (Trainerinnen Ondra Zügner, Kristina Hauser, Alex Körner, Tamara Kronthaler, Jenny George, Monja Seubert, Julia Körner, Saskia Meisner, Sabrina Henken und Ramona Schliermann).

 

Die drei Garden der TSGV brachten später in aufwändigen Kostümen mit ihren vom Publikum stürmisch umjubelten Schautänzen viel Phantasie, Witz und Farbe ins Programm, auch ernste Themen ausdrückend.

Nachdem die TSGV erstmals seit der Vereinsgründung 2003 vor einer Woche als Gastgesellsellschaft einer Prunksitzung des VCC beiwohnte, kamen nun die VCCler der Gegeneinladung der TSGV nach und hatten als Gastgeschenk zur Bereicherung des Programms ihre von Leony Röhm, Nicole Röhm und Julia Winter (tanzten selber mit) trainierte  Blaue  Garde des VCC im Gepäck, die  mit ihrem neuen  Schautanz "Du entscheidest!"  mit viel Zauberei die Magie der Fasenacht im Saal beschwörten. Sie stellten die Gäste vor die Wahl "Weiße oder schwarze Magie", denn Gut und Böses gehen Hand in Hand.

Altbekannte Melodien mit aktuellen Lied-Texten zu kombinieren, seine schwarze Nerd-Brill und seine aufgetürmte Rockabilly-Frisur sind das Markenzeichen von Matthias Walz  aus Karlstadt, dem Mann am Klavier. Der Stammgast der Fastnacht in Franken und gleichermaßen auch der Fastnachtsgalas  der TSGV rockte in bewährter Manier die Mainfrankensäle, voller Leidenschaft, in rasantem Tempo in die Tasten hauend. Dieses Mal wählte er als Outfit Old Shatterhand ein, um anscheinend kräftig die Politiker zu "derblecken".

Aufs Korn nahm Walz schon üblich wieder Bayerns Traditionsbewahrer Nummer 1 Hubert Aiwanger und Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder, ebenso auch die sich auf eine Fahrbahn klebenden Klimaaktivisten. Ins Ohr gingen natürlich wieder seine Gesangsbeiträge, so passend zu seinem Outfit "Da sprach der alte Häuptling der Indianer", "Hello again" oder "Die Ampel ist schuld" nach  "Die Wanne ist voll" von Hallervorden/Feddersen. Mit seiner Zugabe "Sha-la-sha-la-la"  brachte er die Stimmung im Saal zum Sieden.

Wie schon in der VCC-Sitzung vor einer Woche  wurde die phantastisch zelebrierte Show "Am Pass der weißen Rose" der Ture Dancer aus Zellingen mit Standing Ovations bedacht . Die Deutschen Meister im Männerballett des Jahres 2018 waren im gleichen Jahr erstmalig in der Fernsehsitzung „Fastnacht in Franken“ am Start und sind Stammgäste der der TSGV.

Die 13 erstmals von Morena Losleben trainierten Tänzer nahmen mit ihrer phantastisch zelebrierten farbenprächtigen Show das Publikum  mit auf eine Reise in die Bar eines Millionärsclubs in den Bergen, in der sich einige reiche Schnösel treffen und ihr wohlhabendes Leben feiern.

Über eine Radioansage erfahren sie von noch immer versteckten Reichtümern in den Bergen. Auf Ermunterung des Barkeepers, ihrem Traum von noch größerem Vermögen nachjagen zu können, ziehen sie los auf eine abenteuerliche Reise zum "Pass der weißen Rose". Als dann das Lied der Kastelruther Spatzen "Eine weiße Rose" ertönte, schäumte die Stimmung über. 

Es war wieder eine in sich geschlossene  Story und Show mit akrobatischen Elementen und ausgefeilten Choreographien. Mit Standing Ovation gefeiert, gab es noch eine Zugabe.

"Am Zenit seines Erfolges ist er angelangt und aus Film, Funk und Fernsehen sehr bekannt, dass er gekommen ist, da fühlen wir uns geehrt", mit diesem trefflichen Reim kündigte Kronthaler mit Michl Müller den Höhepunkt des Abends bei den Büttenreden an. Der Michl war sofort superdrauf. Wortreich und witzig strapazierte er  25 Minuten lang am laufenden Band die Lachmuskeln der Narrenschar,  frech und immer lustig und dieses Mal ganz unpolitisch.

Was wurde nicht alles gesägt, gehämmert und betoniert, nachdem die Baumärkte wieder öffnen durften.  In dieser Zeit baute auch der Michl dahämm in Garitz um, natürlich nicht selbst, denn er hat nach eigenem Bekunden zwei linke Hände.  Seine Wünsche als Bauherr von deckenhohen Wandfließen bis zu rosskastanienfarbigen Alu-Fenstern versuchte das tatkräftige Bauhandwerkertrio "Mörtel, Dübel und Boschhammer" umzusetzen.

Aber bevor es soweit war, mokierte er sich über das Arbeitstempo des Bauamtes in Bad Kissingen, das er mit einer toten Schildkröte verglich. Der von ihm für den Abbruch aufgestellte Container wurde bald zum Wallfahrtsort für kleine Bauschuttentsorger im Umkreis von 30 Kilometer, so dass er ihn  dreimal am Tag leeren lassen musste und sich  schon überlegte, in die Oberpfalz überzusiedeln , wo ihn alle verstehen, wenn er seine Maske aufhat. Nicht so gefiel ihm, dass die Handwerker ihm ein Treppenhaus aus Glas bauen wollten, wo er doch an der Hauptstraße wohnt. Auch hielt er nichts davon, Rollos einzubauen angesichts der Spekulationen im Ort, wenn bei ihm diese noch früh um 1/2 zwölf zu sind: "Da hat er die ganze Nacht durchgerammelt und jetzt kommt er net raus." Ausführlich karikierte er auf "kölsch" die Probleme, dass er eineinhalb Jahre auf seine in Köln bestellten Fenster warten musste.

Das Jahr 2019 werde jetzt überall verklärt als die gute alte Zeit, wo der Spanienurlaub und die mediterrane Kost  so toll war, so auch der Friseurbesuch, wo die Bianca immer fragte "Iss es so recht" . Michl unter dem lauten Johlen der Narrenschar:  "Jetzt müssen wir Männer uns beim Friseur die Haare waschen lassen, eine Unverschämtheit, weil ich nun der Azubine ausgeliefert bin, die mich laufend fragt "Isses so angenehm?", wenn ich Qualen erleide, wenn das Wasser zu heiß oder dann wieder zu kalt ist."

Für ihn ein Schmarrn war es, dass zwei Jahre lang immer der Martinszug abgesagt wurde, weil die Abstände nicht eingehalten werden konnten, dabei hätte man ja, so der Michl, die Laternenstäbe eineinhalb Meter größer machen können. Das letzte Mal habe dann die Friseur-Azubine als "Martineuse" das Martinspferd geritten, dieses am Hals  gegrault und dann gerufen "Isses so angenehm?"

Waren es vor drei Jahren  noch der Ober- oder Chefarzt, so diagnostizierte der Komiker, sind heute Bauarbeiter und Handwerker die neuen Objekte der Begierde, wo die Frauen sagen können "Bau mir einen Swimmingpool". Es sei nun an der Zeit, diesen eine Hymne zu widmen. So  groovte er im "fränkischen Reggae-Feeling" zur Hymne "Schau mich an, ich bin der Mann mit dem Hammer in der Händ und dem Sack Zement" und "unser Weg der Liebe, der ist sauber zementiert, ich bau dir ein Schloss ...", bei dem alle mitklatschten und mitsangen.

Keine Frage, dass der Michl die mit Standing Ovation stürmisch geforderte Zugabe lieferte mit seinem letztjährigen Ohrwurm "Männer, die bügeln sind sexy".

Die von Kristina Hauser und Alex Körner trainierte Jugend-Garde der TSGV hat den Umweltschutz im Visier bei ihrem Schautanz "Manchmal ist weniger besser für das Meer",  mit dem die 16 Mädchen sich auf eine Seefahrt zur Rettung der Weltmeere begeben.

 

Der Sitzungspräsident zeichnete die beiden Gardemädchen Rosalie Rügamer und Amelie Hauser mit dem BDK-Treue-Abzeichen in Bronze aus. Beide sind schon seit sechs Jahren aktiv.

 

 Ehrungen

Vor der Pause ehrten der Präsident des Fastnachtsverbands Franken (FVF) Marco Anderlik und seine Vizepräsident Norbert Schober verdiente Mitglieder der TSGV.

Mit dem "Till von Franken" in Silber dekoriert wurde Ralph Henken (Bildmitte), seit 2004 aktives Mitglied. Sein Engagement galt gleich der Betreuung der Garden und der Verwaltung des großen Fundus der TSGV. Seit 2009 ist er als Jugendleiter eine große Stütze des Vereins.

Den FVF-Verdienstorden erhielten Sabrina Henken, (Bildmitte rechts) seit 19 Jahren bis heute aktive Tänzerin und seit 2011 Trainerin der Tanzmäuse und Tamara Kronthaler (Bildmitte links), seit 20 Jahren in der TSGV, 17 Jahre Tänzerin im Marsch- und Schautanz, sie trainierte zuerst die Jugend und aktuell die Junioren.

"Mädchen haben ganz viel Kraft, Mädchen haben viel geschafft, in unserer Zeit der Emanzipation gibt's für gleiche Arbeit gleichen Lohn. Doch das war nicht immer so auf Erden, denn im Alten China konnten Mädchen nicht alles machen, verboten waren viele Sachen, doch manche Mädchen sind einfach zum Helden geboren". Nach diesen einführenden Worten führten dies die von Tamara Kronthaler, Jenny George und Ramona Schliermann trainierten 13 Mädchen der  Juniorengarde der TSGV im fernöstlichen Outfit mit ihren Schautanz "Weil ich ein Mädchen bin" eindringlich vor Augen. Das Publikum belohnte ihre Show mit tosendem Applaus.

Wie schon bei seinen bisherigen vier Gastspielen bei den Tanzgalas der TSGV brachte der aus Berglern im Landkreis Erding  von der TSGV importierte Kabarettist "Wiggerl" Martin Wichery  mit seiner oberboarischen Mundart und seinem aus dem Leben gegriffenen Geschichten eine ganz andere Klangfarbe in die Sitzung und den Saal zum Beben.

Er glossierte über Berliner Schnauzen im Biergarten, die zu Weißwürst heiße Schokolade trinken und über Männer, die zu Hause vor lauter Drachen und Schlachtschiffen nix mer zum sagen haben. Laut seiner Umfrage haben im Saal bis auf rund 20 Männer bei allen anderen zu Hause die Frauen die Hosen an. Vorbei mit lustig ist es für den Erdinger, wenn er wegen festklebender "Klima-Pfuzzis" am Stachus in München im Stau steht. Zur Frage, was Leute mit Durchfall und E-Autos gemeinsam haben, lautete seine Antwort: "Sie haben beide Angst, es nach Hause zu schaffen."

Er  bekannte sich, nur noch online und gegen Apps zu sein, beispielsweise beim Weber-Grill, wo beim Fleisch das Fieber gemessen wird. Der Oberbayer machte sich lustig über künstliche Intelligenz in Windeln und in Unterhosen, die ihm eine SMS senden, wenn sie voll sind.

Der Funke  des Publikum sprang dann so richtig rüber, als er  den Rudi Carell-Ohrwurm "Wann wird es endlich wieder Sommer" stimmgewaltig auf den Winter ummünzte.

"Die vier Elemente der Erde, wenn sie nicht im Einklang stehen, dann ist es um uns auf der Erde geschehen," nach diesen einführenden Worten des Sitzungspräsidenten versuchen die von Kristina Hauser, Alex Körner und Monja Seubert trainierten jungen Damen der  Ü 15 Garde der TSGV mit ihrem phantastischen Schautanz "Wenn das elementare Gleichgewicht ins Schwanken gerät" entgegenzusteuern und die vier Elemente wieder in Harmonie und ins Gleichgewicht zu bringen.

Der Sitzungspräsident zeichnete aus der Ü15 Garde mit dem BDK-Treue-Abzeichen in Gold Magdalena Möschl, Annalena Höhn, Alina Fichtinger für 15 Jahre ununterbrochene Aktiv Tätigkeit im Gardetanz aus, in Silber Samira Popella für elf Jahre und in Bronze Johanna Keller für sechs Jahre aus.

Aus dem Nähkästchen über den Fachkräftemangel plauderten  Lubber und Babbo  alias Thomas Klug und Matthias Schmelzer (Neffe des weitbekannten Oti Schmelzer) aus Oberschwappach. Es sind dies zwei höchst charmante „Besserwisser“ und Problemlöser des Alltags. In ihrer Paraderolle als Bauarbeiter startete das Spaß-Duo wie zuletzt auch bei der Närrischen Weinprobe im Fernsehen einen Frontalangriff auf die Lachmuskulatur der Gäste, in dem das Duo sich tolldreist verbal die Bälle zuspielten.

Die Oldie-Showgruppe "The Unforgettables" der Turedancer aus Zellingen zeigten mit ihrer Super-Muppet Show, dass sie auch mit einem Altersschnitt von knapp 50 Jahren noch mit den Jungen mithalten können

. Diese zwölf von Rica Lehrmann und Melissa Eimann trainierten Oldies verblüfften mit überraschenden Tanzschritten, gelungenen Choreografien, gekonnter Akrobatik und großartigen Kostümen.´Mitreißend ihre Tanzmusik, so wie beim Hit "Ein Bett im Kornfeld".

In ihrem Element war Ines Procter, die närrische Putzfrau der Erlabrunner Narrenköpf aus Leinach, nach ihrem Einmarsch Herren im Saal auszuspähen und sie mit ihrem Staubwedel zu bearbeiten, so wie im Bild den Landrat.

Da es in den letzten beiden Jahren so wenig Glitzer im Leben gab, hat sie ihr Glitzerkostüm mit nach Veitshöchheim gebracht, um allen zu raten, in dieser schwierigen Zeit die Momente im Leben so zu genießen, wie es ist.

Für sie war es eine schöne Zeit in ihrer Kindheit, als sie Freunde auch ohne Facebook hatte , sie noch die Kügele aus den Tintenpatronen gesammelt hat,  sie nachhaltig einen Kaugummi die ganze Woche hatte und die Badewanne einmal die Woche für die ganze Familie gefüllt wurde.

Die Kindererziehung lasse bei so manchen Eltern heutzutage im Gegensatz zu ihrer Kindheit zu wünschen übrig, sie selbstbewusster zu machen. Sie habe richtig gefeiert, wie ihr Sohn strotzbesoffen nach Hause mit einer geklauten Baustellenbeleuchtung gekommen ist. Da habe sie gewusst, so sagte sie lauten Beifall auslösend, in der Erziehung alles richtig gemacht zu haben.

Die Ü25 Garde der TSGV hat seit 2019 mit ihrem atemberaubenden Schautanz "Tanzfieber" bereits des öfteren für Furore gesorgt. Mit dem 27minütigen fesselnden und vielseitigen Bühnenfeuerwerk, das die aus 28 Tänzerinnen und Tänzer der Show-Gruppe "Tanzfieber" unter der Regie ihrer Trainerin Sylvia Schraut voller Schwung pausenlos unter dem Titel "World of Musicals" mit den  bekanntesten und beliebtesten Liedern aus neun Musicals der Spitzenklasse  sowie aufwändigen und farbenfrohen Kostümen abbrannten, brachte den Saal zum Beben.

Nach Paris ins Jahr 1899 entführte das Musical "Moulin Rouge"

"Sister Act" – Eine himmlische Karriere" aus dem Jahr 1992

"A Chorus Line" - Eines der erfolgreichsten Broadway-Musicals von 1975 bis 1990

"Wicked" - Die  Geschichte der zwei Hexen von Oz ist seit der Premiere 2003 am Broadway das zweiterfolgreichste Musical aller Zeiten

„Tanz der Vampire“ - Erfolgsmusical aus dem Jahr 1997, basierend auf Roman Polańskis Film  1967

"Mamma Mia" - Musical aus dem Jahr 1999 mit Musikstücken  von ABBA

"Flashdance" - Musical aus dem Jahr 2008

„Wahnsinn – das Musical“  - Der Tanz von  Wolfgang Petry brachte schnelle Rhythmen, Energie pur und viel Lebenslust auf die Bühne

"Aladin" - Musical aus dem Jahr 2011, basierend auf der gleichnamigen Disneyverfilmung

Die ehemaligen Tänzerinnen aus den Jahren 1996 bis 2003 waren damals u.a. mit einem Deutschen Meister 2001 sehr erfolgreich. Vier dieser Musicals durfte Tanzfieber bereits im BR-Fernsehen präsentieren, so SisterAct bei der Fastnacht in Franken 2020, Mamamia und Flashdance  beim Fastnachtflitter am 11.11.22 und Moulin Rouge bei der Närrischen Weinprobe im Hofkeller am 13. Januar 2023.

"Es war der Hammer", "Wahnsinn", "Atemberaubend", solche Attribute konnte man zu Hauf vernehmen nach dem überwältigenden Auftritt des Ü25-"Tanzfieber"-Team.

VCC-Sitzungspräsident Manuel Seemann ließ es sich nicht nehmen, auf die Bühne zu kommen und auf diesen phänomenalen Tanz, die Trainerin Silvia Schraut und die TSGV ein dreifach donnerndes VCC-Helau anzustimmen, nachdem er der Trainerin zuvor schon einem Blumenstrauß überreicht hatte.

Mit ihrem ohrenbetäubenden rasanten Partykracher-Medley wie das Lied der Höhner "Viva Colonia", "Er hat ein knallrotes Gummiboot" von Wencke Myhre oder das Lied "So ein schöner Tag"  ließen beim Großen Finale die Hettschter Gassefetzer mit ihrem Anführer Jürgen Reinhart Veitshöchheim als Hochburg der Fränkischen  Fasenacht erbeben.

Demonstrativ brachten dies visuell auf der Bühne Bürgermeister Jürgen Götz und Landrat Thomas Eberth zum Ausdruck. Eine gute Figur machten der Bürgermeister  und seine Frau, als sie zusammen mit Gassefetzer-Leader Jürgen Reinhard auf der Bühne in die Lieder einstimmten.

Zum Großen Finale hatten sich berauscht von der grandiosen Fastnachtsgala zu TSGV-Sitzungspräsident Norbert Kronthaler auch Frankens Fastnachtspräsident Marco Anderlik und vom VCC Clubpräsidentin Conny Lyding und Sitzungspräsident Manuel Seemann gesellt, zugleich ein sichtbares Zeichen, wie gut sich die beiden Veitshöchheimer Faschingsverein inzwischen verstehen.

Sambatänzerinnen der Ü 25 Garde der TSGV vor dem Eingang der Mainfrankensäle

Fotos Dieter Gürz

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