Nikolaus-Apotheke zog in Veitshöchheim von der Nikolaus-Fey-Straße in das Maincenter um
Link auf Mainpost-Online vom 15.11.22
Am 31. Januar 2002 hatte Peter Lurz die Nikolausapotheke in der Nikolaus-Fey-Straße als selbständiger Apotheker von Anne-Christel Pöhlmann übernommen, die diese dort am 10. Januar 1974 eröffnet hatte. Nach fast 50 Jahren gab nun Lurz diesen Standort auf und siedelte mit der Nikolausapotheke in das Maincenter über. Zur Eröffnung war mit Harald Schmausers Veitshöchheim-Poster als Geschenk auch Bürgermeister Jürgen Götz gekommen, um in Anwesenheit der Maincenter-Chefin Andrea Mehlig, dem Apotheker und seiner Frau Susanne zu den neuen, modernst eingerichten Räumen zu gratulieren und ihnen viel Erfolg zu wünschen.
Die sowohl von außen als auch vom Markt aus zugängliche Apotheke ist der Schlusspunkt einer umfassenden Umgestaltung der Mieterflächen des Maincenters durch die Inhaberin und Geschäftsführerin Andrea Mehlig (siehe nachstehender Link auf Vorbericht vom 24. März 2021). In den neuen Räumen verfügt nun Lurz mit 235 Quadratmeter Nutzfläche über 100 Quadratmeter mehr als am alten Standort. Von der Inhaberin wurde über der Ladenebene eine zweite Ebene mit Aufenthalts- und Sanitärräumen für das 17-köpfige Apothekenteam (fünf Apotheker, sechs PTAs, zwei PKAs, drei Boten und eine Reinigungskraft) eingezogen.
Den neuen Standort der Apotheke sieht auch der Bürgermeister als optimal an. So sind die 1500 bis zu 2500 täglichen Kunden des Maincenters auch potientielle Kunden der Apotheke, die zudem am Einfallstor des Gewerbegebietes und der Kaserne mit über 2500 Personen liegt. Über der Kreisstraße ist das Baugebiet Sandäcker mit 280 möglichen Wohneinheiten angebunden, die Gartensiedlung nicht weit weg und seit gut einem Jahr gibt es auch in Oberdürrbach keine Apotheke mehr.
Gegenüber dem alten Standort eröffnen sich dem Apothekenteam große Freiräume durch die nun erfolgte Installation eines computergesteuerten Kommissionierautomaten. Es ist dies ein vollautomatisches Robotersystem, in dem ähnlich einem Hochregallager bis zu 12.000 Artikel eingelagert sind, hat also eine weitaus größere Kapazität als Schubladensysteme. Durch das intelligente Lagermanagement ist das erweiterte Sortiment an Medikamenten jederzeit vorrätig, verringern sich die Arbeitsaufwände im Backoffice um bis zu 85 Prozent.
Auch die Abwicklung in der Apotheke vereinfacht sich deutlich. So wird ein Rezept beim Scannen von der Warenwirtschaft erfasst und an den Automaten weitergeleitet. Der Roboter arbeitet schnell und leise und sobald das vom Kunden gewünschte Medikament im System gefunden ist, kann er es innerhalb weniger Sekunden finden und über eine kleine Rutsche an den Tresen befördern.
Die automatische Kommissionierung ermöglicht so mehr Beratungszeit für die Kunden. Diese profitieren von kürzeren Wartezeiten. Für die Mitarbeiter entfallen die bisher mit diesen Arbeiten verbundenen Wege und Arbeitsschritte, sie können stressfreier während des gesamten Verkaufsgesprächs bei ihrem Kunden bleiben, dadurch bis zu ein Drittel mehr Kunden bedienen und damit den Umsatz steigern.
Angebunden an den Kommissionierautomaten ist rechts neben dem Eingang ein Pickup. Der Kunde kann hier seine bestellte und vorher bezahlte Medikamente mittels eines Abholcodes auf dem Handy kontaktlos am Terminal abholen, was den Notdienst wesentlich erleichtert und einen 24/ Service ganz unabhängig von den Öffnungszeiten ermöglicht. Weitere Vorteile ergeben sich, wenn der Kunde ein E-Rezept hat.
Als Anne-Christel Pöhlmann am 10. Januar 1974 die „Nikolaus-Apotheke“ in der Nikolaus-Straße eröffnete, war das Gelände östlich der Straße noch unbebaut. Für die seitdem erfolgte Zunahme Veitshöchheims um mehr als 3.000 Einwohner war deshalb die einzige Apotheke östlich der Bahnlinie nach den Worten von Bürgermeister Rainer Kinzkofer sehr wichtig für die Grundversorgung der sich in der verdichteten Setz und im Schenkenfeld ansiedelnden Bevölkerung. Nach 28 Jahren Dienst am Kunden ging Frau Pöhlmann im Januar 2002 in den wohlverdienten Ruhestand.
Im Bild hieß Bürgermeister Kinzkofer am 31. Januar 2002 ihren Nachfolger Peter Lurz herzlich in Veitshöchheim willkommen und wünschte ihm viel Erfolg als nun selbständiger Apotheker. Ihm brauche nicht bange zu sein, denn allein in den letzten zehn Jahren hätten sich in Veitshöchheim zehn Fachärzte angesiedelt. Für die Kunden ändert sich nur die Führung, das siebenköpfige Mitarbeiterteam bleibt unverändert. Der neue Apotheker stammt aus Wittighausen im Main-Tauber-Kreis und wohnt seit drei Jahren in Güntersleben.
Fotos Dieter Gürz