ADFC Kreisverband Würzburg beleuchtete bei Radbefahrung mit dem Bürgermeister prekäre Stellen in Veitshöchheim
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Der Kreisverband Würzburg des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hat im März dieses Jahres eine Befragung seiner Mitglieder in Würzburg und Umgebung zu besonders prekären Stellen im Radverkehr durchgeführt. Die Ergebnisse für Veitshöchheim stellte nun vom Kreisverband der Veitshöchheimer Dr. Amadeus Braunewell am Donnerstag, 30. Juni 2022 im Rahmen einer „Rad-Erfahrung“ vor.
Bei sehr guten Wetterbedingungen trafen sich 14 interessierte Radler im Rathausinnenhof, darunter auch Bürgermeister Jürgen Götz, der Klimaschutzbeauftragte der Gemeinde Jan Speth und vier Gemeinderatsmitglieder von der Fraktion der Grünen, um dann zwei Stunden lang mit dem Rad neuralgische Verkehrspunkte in Veitshöchheim abzufahren. Dabei wurde, so berichtet Braunewell, teilweise heftig, aber immer konstruktiv diskutiert.
Zu Beginn verdeutlichte Braunewell das Anliegen seines Verbandes: "Aufgrund der dringenden Notwendigkeit, den Autoverkehr zu reduzieren, möchten wir den Umstieg auf klimaneutrale Verkehrsmittel erleichtern und die Verkehrssicherheit von Radfahrenden verbessern. Unsere Vorschläge dienen insbesondere der Ermutigung von Berufspendlern zum Umstieg aufs Rad und der Verbesserung der Situation von Alltags-, Freizeit- und Reiseradlern. Die Verkehrssicherheit von Kindern ist uns besonders wichtig. Der Radverkehr sollte insgesamt flüssiger und sicherer ablaufen."
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Braunewell (im Bild rechts) wurde schon mehrfach als aktivster Radfahrer beim Veitshöchheimer Stadtradeln ausgezeichnet, kein Wunder, legt der Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie den 30 Kilometer langen Weg von seiner Wohnung in der Sendelbachstraße zu seiner Praxis in Kitzingen mit dem Rad zurück.
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Die Strecke führte über die Bahnhofstraße/Echterstraße mit dem bereits eingerichteten Schutzstreifen für Radfahrer, der laut Braunewell mit dem starken Linksknick der Radspur in Richtung Günterslebener gefährlich und nicht alltagstauglich und u.a. für Lastenräder so nicht befahrbar ist. Hier schlägt der ADFC eine Umgestaltung als unfallsichere Kreuzung vor.
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Dann ging es in die Lindentalstraße, die als sichere Alternativroute für Radfahrende zum Geisberg als Radstrecke ausgebaut werden soll.
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Die Verkehrssituation am Geisberg (gerade wegen des Zugangs zum Schwimmbad) ist derzeit, so Braunewell, sehr gefährlich und unfallträchtig. Die Lindentalstraße sollte daher, so der Vorschlag des ADFC, für Radfahrende priorisiert werden durch Umgestaltung der Kreuzungen, Reduzierung von Parkplätzen und die Änderung von Vorfahrtsregeln. Radfahrende sollten in dieser Straße zügig und sicher vorankommen.
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Es wurden bei der Befahrung konstruktiv unterschiedliche Möglichkeiten diskutiert und die Interessenskonflikte zwischen Autoverkehr und Radverkehr deutlich. Aufgrund der Enge der Lindentalstraße geht es um Möglichkeiten, den Radverkehr im Alltag flüssig und sicher zu gestalten einerseits und um den Erhalt oder Wegfall von Parkplätzen andererseits.
Bereits am 11. Oktober 2018 wurde hier auf Veitshöchheim News berichtet, dass die Gemeinde 2020 bis 2022 in der Lindentalstraße rund 5,2 Mio. Euro für Kanal- und Straßenbau investiert (siehe nachstehender Link). Die Maßnahme wurde jedoch von Jahr zu Jahr verschoben. Nach dem in der Jahreschronik 2021 veröffentlichten Dringlichkeitsliste ist der Ausbau nun in den Jahren 2023 bis 2025 vorgesehen.
Angeregt wurde von Braunewell, bei der Planung und Umsetzung mit Radverkehr erfahrene Experten hinzuzuziehen.
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Die weitere Route führte zur Querungsstelle der Geithainer Allee, die noch heuer ausgebaut werden soll. Hier beginnt der Radrundweg um das neue Baugebiet Sandäcker, wobei ein direkter Zugang in das Baugebiet hier nur Fußgängern, aber nicht Fahrradfahrern erlaubt ist.
Hier wurde vorgeschlagen eine gut sichtbare überörtliche Beschilderung der Radrouten anzubringen (z.B. Richtung Gadheim).
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Weitere Erfahrungen sammelte die Gruppe dann mit der Ampelschaltung bei der Überquerung der Kreisstraße zum Maincenter. Die Aufrechterhaltung eines flüssigen Autoverkehrs führt zum einen zu sehr kurzen Grünphasen für Fußgänger und Radfahrende. Braunewell: "Für Radfahrende dauert der Übergang mit Abwarten von zwei Ampelphasen viel zu lange."
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In Höhe des Netto-Marktes endet der Radweg am nordöstlichen Ende des Baugebietes Sandäcker am Kreisverkehr.
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Über die Schönstraße und der Bahnunterführung der Echterstraße ging es dann zurück zum Bahnhof.
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Hier wurden die vorhandenen Rad-Abstellmöglichkeiten besichtigt. Ins Gespräch kamen dabei zum einen eine Verbesserung des Wetterschutzes der überdachten Abstellplätze neben der Bücherei, zum anderen auch ein verbesserter Zugang zu diesen Plätzen von Norden her, da der bisherige Zugang über den engen Bahnsteig aufgrund der vorbeifahrenden Züge gefährlich ist und ein Absteigen erfordert.
In seinem Resümee stellte Dr. Amadeus Braunewell (ADFC Würzburg) fest, dass die Rad-Befahrung von allen Teilnehmern als sinnvoll und konstruktiv bewertet wurde.
Fotos Jan Speth
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Der ADFC schlägt daneben weitere Änderungen im Ortsgebiet vor:
- Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrende in beide Richtungen, insbesondere in der Schönstraße, der Scheffelstraße, der Sendelbachstrasse und in der Martinstrasse
- Anbringung einer gut sichtbaren, auffälligen und einheitlichen Beschilderung mit Ortsangaben, Entfernungsangaben und überörtlichen Wegweisern
- Anbringung von auffälligen Hinweisschildern für Autofahrer zur Einhaltung der gültigen Abstandsregel von 1,5 Meter. Dies gilt sowohl für die Strecke bergauf, als auch für die Strecke bergab.