Pastoraler Raum Würzburg Nord West startete an Christi Himmelfahrt am Schenkenturm in eine Zeitenwende
"Wir wollen aufsteh'n, aufeinander zugeh'n, voneinander lernen, miteinander umzugeh'n. Es wird Zeit sich zu bewegen, höchste Zeit, dass was passiert." Dieses Lied, das die sechsköpfige, seit 1995 nahezu in gleicher Formation auftretende Musikgruppe "DIEbänd" aus dem Dürrbachtal (darunter auch die Veitshöchheimer Gymnasiallehrerin Margret Simmelbauer - 2.v.r.) in „klassischer“ Band-Besetzung mit Keyboard, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Flöten an Christi Himmelfahrt zu Beginn des Openair-Gottesdienstes auf der Wiese unterhalb des Schenkenturms anstimmte, läutete eine Zeitenwende ein, die nun auf die Gläubigen im Pastoralen Raum Würzburg Nord-West nach der von Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran am 30. Januar 2022 verkündeten Umstrukturierung der Diözese Würzburg zukommt.
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Für die Stadt Würzburg und das Umland bilden insgesamt vier pastorale Räume den sogenannten urbanen Raum Würzburg.
Es war ein ganz besonderer Gottesdienst, zu dem sich nun in Sichtweite des imposanten Schenkenturms
- mit Blick zur Würzburger Festung im Hintergrund - Hauptamtliche, eine Vielzahl von Ministranten und jede Menge Gläubige des pastoralen Raumes Würzburg Nord-West aus den Untergliederungen Veitshöchheim-Dürrbachtal, Güntersleben-Thüngersheim und Zell-Margetshöchheim-Erlabrunn-Leinach als Startpunkt für die künftige Zusammenarbeit versammelt hatten.
Passend zum Schlusslied „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt" soll das Schiff als Symbol für den Pastoralen Raum Würzburg Nordwest stehen, das kein kleines ist, in dem viele Menschen unterwegs sind. Zusammengefunden haben sich in diesem Raum bereits die den Gottesdienst zelebrierenden Hauptamtlichen des Pastoralen Raumes auf dem Foto v.l.n.r. Rudolf Haas (Diakon links des Maines von Zell bis Leinach), Robert Borawski (Pfarrer St. Vitus und Hl. Kuratie Veitshöchheim und Administrator für das Dürrbachtal), Wolfgang Senzel (Pfarrvikar Pfarreiengemeinschaft Dürrbachtal mit Heilig Geist Kirche Dürrbachau, St. Rochus und St. Sebastion Unterdürrbach und St. Josef Oberdürrbach), Bernd Steigerwald (Pfarrer Güntersleben -Thüngersheim und Kuratus des Pastoralen Raumes), Roswitha Hofmann (Gemeindereferentin Veitshöchheim-Dürrbachtal), Ulrich Nottka (Gemeindereferent Güntersleben-Thüngersheim) und Andreas Kneitz (Pfarrer Zell-Margetshöchheim-Erlabrunn-Leinach).
Pfarrer Bernd Steigerwald hat als Kurator die Aufgabe, die Zusammenarbeit der einzelnen Gemeinden und der Seelsorgerinnen und Seelsorger zu fördern und zu organisieren.Wie er sagte, hätten die Hauptamtlichen überlegt, dass es gut wäre, vor Ort mit den neugewählten Pfarrgemeinderäten und Gemeindeteams und vor allem mit den Gläubigen aus den einzelnen Gemeinden diese Errichtung des pastoralen Raums öffentlich zu dokumentieren und in eine gemeinsame Eucharistiefeier einzubetten.
Der Kuratus begrüßte so alle Mitglieder kirchlicher Gruppierungen und Verbände und auch der evangelischen Gemeinden im pastoralen Raum sowie alle Vertreter des öffentlichen Lebens, darunter auch Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz.
Die Notwendigkeit der Bildung pastoraler Räume, so der Pfarrer, sei jedoch nur ein Anlass zu feiern, "denn die katholische Kirche ist in Deutschland und natürlich auch in der Diözese in wahrhaft schwerem Fahrwasser." Die Vorstellung von Kirche vor Ort lasse sich nicht nur wegen des Mangels an hauptamtlichen Seelsorgern nicht mehr in bisher gewohnten Formen weiterführen. Auch die Zahl der aktiven Gemeindemitglieder lasse spürbar nach. Steigerwald: "Der Wind dreht sich. Über die Gründe ließe sich lange diskutieren. Aber ob wir wollen oder nicht, wir müssen in anderer Konstellation und Schlagzahl rudern und versuchen in einem größeren Schiff, das sich Gemeinde nennt, neue Fahrt aufzunehmen.
Dem Gottesdienst voraus ging eine Stern-Wallfahrt zum Schenkenturm, die im Dürrbachtal schon viele Jahre Tradition hat. Ausgangspunkte waren die Kirchen im Dürrbachtal und die Kuratie-Kirche in Veitshöchheim.
Unwahrscheinlich viele Gläubige waren mit dem Fahrrad gekommen.
Die Zusammenkunft am Schenkenturm diene auch dazu, so ergänzte Gemeindereferentin Roswitha Hofmann, dass Gläubige aus den verschiedenen Orten sich begegnen, sich austauschen, sich unterstützen und sich gegenseitig wahrnehmen als eine große Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Dadurch würden sie für ihren Glauben und ihr kirchliches Engagement gestärkt.
Für den Austausch bestand nach dem Gottesdienst reichlich Gelegenheit, während die Ritter vom Schenken für Getränke und einen Imbiss sorgten.
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand das Evangelium vom Seesturm, das davon erzählt, wie Jesus mit den Jüngern in einem Boot über den See fährt, wie ein starker Sturm aufkommt, der die Jünger in Angst und Schrecken versetzt und wie es Jesus gelingt, wieder Ruhe herzustellen.
Die einzelnen Gemeinden stellten sich denn auch mit jeweils einem Paddel vor, auf dem der Name der Ortes und eine kirchliche Besonderheit benannt ist. Ein Vertreter beschrieb kurz, wie diese Besonderheit den Pastoralen Raum bereichern kann.
Damit die Kirche vor Ort lebendig bleibt und zukunftsfähig wird, ist, so Hofmann, die Zusammenarbeit der Hauptamtlichen in größeren Teams und die Förderung und Wertschätzung der Gläubigen vor Ort wichtig.
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Alle Hauptamtlichen seien verantwortlich für die Gemeinden, denen sie ausdrücklich zugewiesen sind; gleichzeitig übernehmen sie auch Aufgaben, die sinnvoll für den gesamten Pastoralen Raum erfüllt werden können. So gibt es beispielsweise zukünftig ein gemeinsames Firmkonzept für alle Gemeinden, das von einem kleinen Team durchgeführt wird. Auch hierbei wird Wert gelegt auf eine Zusammenarbeit mit freiwillig Engagierten.
Das Schlusslied „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“ fasste diese Gedanken nochmal zusammen.
Hier die Stimme von Anita Feuerbach (Zeller Bürgermeisterin bis 5/2020):
"Sehr schöner Gottesdienst, tolle Musik und ein beeindruckendes Gemeinschaftserlebnis! Gerne im nächsten Jahr wieder!"
Fotos Dieter Gürz