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TOP im Gemeinderat: Im Veitshöchheimer Gemeindewald noch viele Bäume stark geschädigt, jedoch guter Pflegestand - Jahresbetriebsplan 2022 genehmigt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Jahresbetriebsplan 2022 für den Veitshöchheimer Gemeindewald

Der von der Bayerischen Forstverwaltung, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Würzburg vorgelegte Jahresbetriebsplan 2022 für die Forstbetriebsarbeiten des 230 Hektar großen Gemeindewaldes Veitshöchheim wurde vom Gemeinderat in der Sitzung am Dienstag genehmigt.
Die für das Jahr 2022 veranschlagten Kosten für den gesamten Forstbetrieb betragen 9.835 Euro. Die Holzentnahme wird mit insgesamt 894 Festmeter angesetzt.

Enthalten sind im Plan auch rund 10.000 Euro für die Schotterung von Wegen auf einer Länge von 700 Metern, die aber vor kurzem im Bereich Bildeiche noch im Jahr 2021 durch die Firma Seitz erfolgt ist.

Trotz der Niederschläge im Jahr 2021 sind nach den Feststellungen der Revierförsterin Annette Fricker noch viele Bäume stark geschädigt, jedoch sei der Pflegestand des Waldes weiterhin gut.

Der Gemeindewald ist als FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) eingestuft und als  Bannwald geschützt. Der muschelkalkhaltige Boden im Gemeindewald ermöglicht einen Mischwald mit großer Artenvielfalt. 17 Laub- und sechs untergeordnete Nadelholzbaumarten sind hier in ausgezeichneter Qualität und hoher ökologischer Wirksamkeit anzutreffen. 

Die eigentlichen Hiebe im Jahr 2022 bestehen vor allem aus der notwendigen Kronenpflege und Nachlichtungsarbeiten, sowie die Entfernung abgestorbener und gefährlicher Bäume im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht.

Aufgrund der Trockenheit 2018 und 2019 sind laut Fricker zahlreiche Buchen und Fichten im Gemeindewald abgestorben. Daher wurde in den letzten Jahren nur das Schadholz aufgearbeitet, was entweder aus Verkehrssicherungsgründen im Hölzlein oder aus Waldschutzgründen wegen der Ausbreiten der Fichtenborkenkäfer im Unteren Grund angefallen ist, was der jährlichen Holzeinschlagsmenge von rund 900 Festmeter entspricht.

Zur Unterstützung der Biodiversität und ökologischen Aufwertung des FFH-Gebietes wurden alle sonstigen abgestorbenen Individuen in den Waldbeständen als wertvolle Biotopbäume oder Totholzlebensräume belassen.

Die vielfältige Nutzen für die reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt und die klimatischen und waldbaulichen Vorteile besonders bei Extremwetterereignissen, so die Revierförsterin, überwiegen bei weitem einem kosten- und risikoreichen Aufarbeiten zu Brennholz.

Wichtig bleibt für Fricker, wie schon im letzten Jahr, wertvolle Baumindividuen, die durch die Trockenheit oder den anschließenden Befall mit Schadorganismen wie Pilze und Insekten erkrankt sind, rechtzeitig zu ernten, um sie entsprechend ihrer qualitativ hochwertigen Verwertbarkeit noch nutzen zu können. Hierbei werden die starken, über Jahrzehnte gepflegten Stämme zu einer jährlichen Submission auf einem gemeinsamen Furnierplatz aufgelegt und einzelstammweise von einem überörtlichen Käuferkreis der Furnier- und Sägeindustrie beboten.

Durch die nachhaltige Pflege und Bewirtschaftung des Waldes wird kontinuierlich wertvolles Bauholz erzeugt, das den Rohstoffmarkt mit nachwachsendem, ökologisch produziertem Holz (Solarfabrik Wald) versorgt. Zudem brauchen die jungen Bäume ein bestimmtes Quantum an Licht, um sich entwickeln zu können. Hier entscheidet sich auch, welche Mischbaumarten eine Chance bekommen, später im Endbestand ihre wichtige Rolle (Klima, Biodiversität, Risikominimierung, Holzmarkt etc. ) einnehmen können.

Das bei der Pflege anfallende Holz dient der Versorgung des örtlichen Brennholzmarktes.  

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