TOP im Gemeinderat: Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Veitshöchheimer Sozialstation St. Stephanus trotz Minus im Jahr 2020 weiterhin gut
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Seit 2011 verfügt die Caritas-Sozialstation im ehemaligen Veitshöchheimer Postgebäude in zentraler Lage mit einer Nutzfläche von 314 Quadratmeter über ein wunderschönes Domizil mit Blick in den Hofgarten.
Jahresabschluss 2020 der Caritas-Sozialstation St. Stephanus gGmbH
Den Jahresabschluss 2020 der Sozialstation mit einer Bilanzsumme von 1.008.000 Euro und einem Jahresfehlbetrag von 86.402 Euro (Vorjahr: Jahresüberschuss 5.792 Euro) nahm der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag ohne Einwendungen zur Kenntnis.
Die Entwicklung des Geschäftsverlaufs 2020 mit einem Rückgang der Umsatzerlöse von 990.684 Euro im Jahr 2019 auf 944.422 Euro im Jahr 2020 findet laut Prüfbericht der HPS Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH & Co. KG vom 4. Mai 2021 seine Ursache zunächst in der zweiten Jahreshälfte 2019, als aufgrund mehrerer Langzeiterkrankungen im Personalbereich ein Aufnahmestopp von Klienten verhängt werden musste.
Die Anzahl der betreuten Personen ging daraufhin stark zurück - von 173 im Juli 2019 auf 155 im Dezember 2019. Nachdem der Personalengpass Ende Februar 2020 überwunden werden konnte, verhinderte die aufkommende Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus COVID-19 eine rasche Erholung der Betreuungslage. Vielmehr verblieb das Niveau zunächst auf dem Ende des Vorjahres und erreichte mit 136 seinen Tiefststand im April 2020. Erst im dritten Quartal 2020 konnte ein merklicher Zuwachs erzielt werden, der sich im 1. Quartal 2021 auf 176 Klienten steigerte. In der Folge konnte im 1. Quartal 2021 ein Überschuss von 19.380 Euro erzielt werden.
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sozialstation wird deshalb von den Wirtschaftsprüfern weiterhin als gut bezeichnet. Die gGmbH sei zu jeder Zeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachgekommen und verfüge im Branchenvergleich über eine sehr gute Bonität. Zusammen mit der Gewinnrücklage in Höhe von 965.000 Euro und dem gezeichneten Kapital in Höhe von 25.000 Euro ergebe sich ein Eigenkapital in Höhe von 903.000 Euro.
Die Gesellschafterversammlung der Sozialstation hatte deshalb am 29. Juni 2021 zugestimmt, den Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2020 aus den Gewinnrücklagen zu entnehmen und Geschäftsführer Martin Klug für das Geschäftsjahr 2020 entlastet.
Zum 31.12.2020 waren in der Gesellschaft 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll- oder Teilzeit bzw. geringfügig beschäftigt. Eine weitere Mitarbeiterin befindet sich in Elternzeit. Der Pflegebereich wird zum Ende des Geschäftsjahres 2020 von 17 Mitarbeitern bedient. In Hauswirtschaft und Betreuung lag die Zahl der Beschäftigten zum Stichtag bei 12 Mitarbeiterinnen. In der Verwaltung sowie für Hausmeistertätigkeiten und in der Fuhrparkbetreuung waren drei Kräfte beschäftigt. Ehrenamtlich waren im Jahresverlauf drei Personen als Alltagsbegleitung tätig.
Entscheidend für den weiteren Erfolg ist nach Auffassung der Wirtschaftsprüfer die Gewinnung geeigneter Pflegefachkräfte im auskömmlichen Umfang.
Info über Caritas-Sozialstation St. Stephanus gGmbH
Die gemeinnützige Einrichtung mit dem Schwerpunkt ambulante Kranken- und Altenpflege ist selbstlos tätig und verfolgt keine eigenwirtschaftlichen Ziele. Sie übernimmt Aufgaben in der Pflege und Versorgung von hilfsbedürftigen Personen in den Gemeinden Thüngersheim und Veitshöchheim.
Hauptgesellschafter der Sozialstation ist mit einem Anteil von 40 Prozent am Stammkapital von 25.000 Euro die Gemeinde Veitshöchheim, während die Gemeinde Thüngersheim mit acht Prozent vertreten ist. Die Mehrheit der Anteile besitzen die kirchlichen Gesellschafter: aus Veitshöchheim die Kirchengemeinden Sankt Vitus (16 Prozent), Kuratie Heilige Dreifaltigkeit (zwölf Prozent) und die evangelische Christuskirche (zwölf Prozent) sowie aus Thüngersheim der Krankenpflegeverein (zwölf Prozent).
Die Sozialstation trägt mit ihren Angeboten dazu bei, älteren und hilfsbedürftigen Menschen möglichst lange ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu Hause zu ermöglichen. Den Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen bietet sie Hilfe bei der häuslichen Alten- und Krankenpflege, bei der medizinischen Versorgung in Zusammenarbeit mit den Ärzten, im hauswirtschaftlichen Bereich und im Bereich der Betreuung. Dabei stehen die aktivierende Pflege und Hilfe zur Selbsthilfe durch individuelle Unterstützung im Fokus und sind ein wichtiges Ziel.
Darüber hinaus werden Vorträge und Schulungen für Angehörige angeboten, die in den Räumlichkeiten der Sozialstation stattfinden.