Veitshöchheimer Kunstmaler und Geiger José Sanchez will drei Wochen beim Bau zerstörter Häuser in Puerto Rico helfen - Hauskonzert zum Abschied
/image%2F1394268%2F20211102%2Fob_19f09b_1-2.jpg)
/image%2F1394268%2F20211102%2Fob_cbf92e_3.jpg)
Mit einem Hauskonzert mit Freunden feierte der Veitshöchheimer Kunstmaler und Geiger José Sanchez Halloween. Es war gleichzeitig auch eine Abschiedsfeier, denn der 67jährige machte sich zwei Tage später auf den Flug nach Puerto Rico, der Heimat seiner Eltern, die in den frühen fünfziger Jahren von dort in die USA auswanderten. So wurde José am New Yorker Broadway geboren, genoss seine Kindheit in den Washington Heigths und die Sommerferien auf der Finca seines Onkels Toro auf Puerto Rico in der Karibik.
Von 1975 bis 1982 reiste José nach Europa, um eine Geige zu bauen. Während dieser Zeit arbeitete er als Kunstgewerbelehrer bei der US-Army in Wertheim und Würzburg. Am Ende konnte er den Fertigbau seiner ersten Geige feiern.
Zurück in New York lernte er während seines Kunststudiums Irish Fiddle und Irische Tänze. 1986 kehrte er dann als freischaffender Künstler nach Würzburg zurück. Es dauerte einige Zeit, bis er in seinem im Jahr 2000 in der Thüngersheimer Straße 84 in Veitshöchheim eröffneten "Studio Sanchez", das er als Atelier, Tanz- und Musizierstudio gleichermaßen eingerichtet, zu voller Schaffenskraft auflaufen konnte. Zeitlebens hat er als Freiberufler gelebt und dabei seinen Unterhalt von der Malerei, von Tanzseminaren (Irish Set Dancing) und der Musik bestritten.
Aufgrund Corona war José in den letzten eineinhalb Jahren quasi zum künstlerischen Nichtstun verurteilt, ruhten seine Bandprojekte und auch seine Tanzkurse, musste er von seinen Ersparnissen leben.
In dieser Zeit besann er sich auf seine puertoricanischen Wurzeln, hat noch heute den verheerenden Hurrikan "Maria" im September 2017 vor Augen, bei dem allein auf Puerto Rico etwa 3.000 Menschen zu Tode kamen, der Hurrikan binnen weniger Stunden die Strom- und Wasserversorgung zerstörte und 500 000 Gebäude, ein Drittel des Wohnungsbestands, beschädigt wurde.
Josè hat von Hilfsprojekten gelesen, die Arbeitseinsätze im Land vermitteln, zum Teil auch nur wochenweise, um die Schäden zu beheben, die bis heute das Land prägen. So sah er eine Chance, seine ungewollt freien Zeitkapazitäten sinnvoll zu nutzen, musste aber bis heute warten, bis er nun endlich für drei Wochen in die Karibik reisen konnte, um dort beim Häuserbau zu helfen.
Über seine Erlebnisse dort will José hier auf Veitshöchheim News berichten.
Fotos Sanchez privat