Zwei GUTE SEELEN für den Veitshöchheimer Karneval - Auszeichnung von Ursel Baumann und Udo Mohr durch die Mainpost
Beide Gute-Seelen-Preisträger der Mainpost standen gleich mehrmals gemeinsam auf der Bühne, als in der Vergangenheit das außergewöhnliche Engagement beider für den VCC mit einer Ehrung gewürdigt wurde. So auch am 11.11.2002 , als Ursel Baumann der FVF-Verdienstorden als Vorstufe des „Till von Franken“ und an Udo Mohr die FVF-Ehrennadel in Silber verliehen wurde (Fotomontage Dieter Gürz).
Vom Faschingsbazillus befallen ist Udo Mohr, seit er 1981 als 14jähriger sich dem Veitshöchheimer Carneval-Club (VCC) anschloss, zunächst acht Jahre in der Bütt auftrat und sich danach bis heute in allen möglichen Funktionen ehrenamtlich für den Verein engagierte. Zehn Jahre später als Mohr kam Ursel Baumann 1991 zum VCC, wo sie fortan 28 Jahre als Trainerin die Jüngsten des VCC-Nachwuchses unter ihren Fittichen hatte und sich als „Gute Fee“ des Vereins stets auch anderweitig betätigte.
Nach den VCClerinnen Jasmin Lyding und Rita Wrazidlo im Jahr 2014 kamen nun beide zu der Ehre, als „Gute Seelen im Verein des Jahres 2019" von einer unabhängigen Jury gekürt zu werden, die sich aus Journalisten, Vertretern des Sports (Aktive/Funktionäre), des Landkreises und der Sparkasse zusammensetzte.
Der Wettbewerb „Vorstand des Jahres“ und „Gute Seelen im Verein“ , den die Mediengruppe Main-Post gemeinsam mit dem Landratsamt und dem Bayerischen Landessportverband (BLSV) zum siebten Mal ausgeschrieben hatte (siehe Link am Ende), will das ehrenamtliche Engagement der 180 Sportvereine in den 52 Gemeinden des Landkreises Würzburg würdigen.
Wegen Corona konnten die Preisträger im Vorjahr nicht öffentlich gewürdigt werden. Die Mainpost stellte sie deshalb am 6. März 2021 in Porträts ihrer Zeitung vor. Die Auszeichnung „Gute Seelen im Verein“ ist ein reiner Ehrenpreis, im Gegensatz zur Ehrung "Vorstand des Jahres“, die mit 1000 Euro der Sparkasse dotiert ist.
Dass Mohr und Baumann nun für ihr außergewöhnliches Engagement für den VCC ausgezeichnet wurden, war für sie eine Überraschung. Von ihrer Nominierung durch VCC-Präsidentin Conny Lyding wussten beide nichts. Bewerbungsfrist war der 21. September 2020.
Portraits der ausgezeichneten "Guten Seelen im VCC"
Der 54jährige Udo Mohr hat sich in vier Jahrzehnten beim VCC den Ruf erworben, als Tausendsassa überall einsetzbar zu sein.
Er ging noch in die Volksschule, als Anfang der 80er Jahre der Hausmeister der Eichendorffschule Edgar Wenger Mohrs komödiantisches Talent entdeckte, als dieser in Günther Stadtmüllers Schultheatergruppe mitspielte. Wenger, der seinerzeit Sitzungspräsident des VCC war (dieses Amt hatte er 25 Jahre inne), konnte den 14jährigen als Büttenredner gewinnen, der unter seinen Fittichen fortan acht Jahre lang in der Bütt Gäste aus Nah und Fern mit seine humorvollen Beiträgen begeisterte und auch bei Gastgesellschaften auftrat, beim ersten Mal noch als Schulbub und im Jahr darauf als Bäckerlehrling mit einer großen Brezel.
Schnell stellte sich heraus, dass der junge Mann, der nach dem Bäckerberuf In die Versicherungsbranche als Versicherungsmakler einstieg, über ein großes Organisationstalent verfügt. So übernahm er ab 1986 vier Jahre lang die Zugleitung beim Rosenmontagszug des VCC und organisierte auch die Teilnahme der Veitshöchheimer am Würzburger Faschingszug. 1988 sprang er ein, als das Amt des zweiten Schatzmeisters im Präsidium vorübergehend vakant war.
So vom Edgar Wenger väterlich gefördert und in das Vereins-Geschehen eingebunden, dauerte es nicht lange und der Udo wurde 1994 Jugendleiter des VCC bis 2003. Die Förderung des Gardetanznachwuchses des VCC lag ihm stets sehr am Herzen. So stand er in dieser Zeit dem Trainerstab und der tanzenden Jugend mit Rat und Tat und auch als Kummerkasten zur Seite. Sehr oft machte er sich gemeinsam mit den Garden auf, um zahlreiche Gardetanzturniere bis hoch in den Norden hinauf zu besuchen. Die Leistungen der Garden stiegen stetig an und so durfte der VCC unter Udos Mitwirkung in der Jugendleitung hochrangige Erfolge einfahren, standen die Garden ab 1999 bei Deutschen Meisterschaften mit ihren Schautänzen neunmal auf dem Treppchen und errangen dabei eine Gold, vier Silber- und vier Bronzemedaillen. So stimmte damals auch Unterfrankens Fastnachtspräsident Kurt Baumeister Lobeshymnen auf die hervorragende Jugendarbeit des VCC mit über 100 tanzenden Akteuren an.
Da der VCC häufig auch als Ausrichter von Gardetanzturnieren auftrat, hatten ihn Edgar Wenger und die VCC-Cheftrainerin Anne Greve ab 1997 auch in die Turnierleitung mit eingebunden.
Bis dann der VCC auf dem Höhepunkt der Vereinsgeschichte im Jahr 2003 mit der Abspaltung der Roten Garde einen schmerzlichen Aderlass verkraften musste. Damals traten 40 Mädchen aus dem VCC zur neugegründeten "Tanzsportgarde Veitshöchheim" mit Edgar Wenger als Rädelsführer über. Dies tat der engen Freundschaft zwischen Mohr und seinem Förderer keinen Abbruch. Im Gegenteil sorgte Mohr als Jugendleiter mit dafür, dass der VCC im Gardetanz nicht am Ende war. Aus den erfahrenen Gardemädchen der Blauen Garde konnte er einen neuen Trainerstab rekrutieren.
Für den Handlungsbevollmächtigten eines Würzburger Versicherungsmaklerbüros war es eine Selbstverständlichekit, auch danach sein in der Turnierleitung unter Edgar Wenger erlangtes Wissen auch fortan bei Turnieren des VCC einzubringen. Angefangen mit der Bewerbung um ein Turnier, über die Hallenbuchung, Ausschreibung nach den Richtlinien der Tanzturnierordnung, Überwachung der Anmeldungen, Zuteilung und Verkauf der Turnierkarten, Einladungen wichtiger Persönlichkeiten, Zimmerbuchungen für Jury und Ehrengäste, Aufbau und Durchführung während der Turniertage, bis hin zu den Aufräumarbeiten. Zahlreiche Turnierbesprechungen wurden abgehalten, damit nichts vergessen wird und alles reibungslos abläuft. Bei all diesen Organisationen von Anfang bis zum Ende war Udo stets unermüdlich im Einsatz, damit ein reibungsloser Ablauf gewährleistet war. So auch beim Verbandsoffenen Tanzsport-Qualifikationsturnier 2010, bei den 25. Unterfränkischen Meisterschaften 2013 in der Dreifachturnhalle oder bei den 25. Süddeutschen Meisterschaften in der s.Oliver-Halle im Februar 2016, Udo Mohr sorgte als Turnierstratege jeweils mit für eine perfekte Organisation mit bundesweitem Vorbildcharakter.
2001 zum Elferrat ernannt, kümmert sich der Udo seitdem leidenschaftlich mit Herz und Blut auch um den dank ihm schon legendären Elferratsausflug sowie diverse andere mehrtägige Vereinsausflüge, die schon des Öfteren weit über die Grenzen des „Fankenland`s“, ja sogar über die Grenzen Deutschland`s hinaus führten. Bestens organisiert starten die Ausflüge stets mit „Witz und Humor“, wobei der Udo schon ab und zu manch einen Witzleserzähler, mit den Worten „ … Oh, das stammt noch aus der alten Turnhalle“, ausbremste. Die Ausflüge sind stets gespickt mit den verschiedensten Überraschungen, die im Vorfeld keinem bekannt sind. Allein schon deshalb freut sich alljährlich ein Jeder, der diesen Ausflügen beiwohnen darf.
Club-Präsidentin Conny Lyding: "Unser Udo ist eben ein Multi-Talent, der sich keiner Arbeit zu schade ist. Egal, wo ein Engpass ist, Udo ist immer da und hilft mit. Fehlt etwas beim Aufbau – Udo sprintet los und besorgt es. Werden frische Vereins-T-Shirts beim Fest von heute auf morgen benötigt und niemand ist da, der diese spät in der Nacht waschen kann – Udo wäscht auch mitten in der Nacht eine Maschine nach der anderen, damit am nächsten Tag wieder frische Wäsche vorhanden sind." Diese Liste könnte man, so die Club-Präsidentin, noch ewig weiterführen.
Ursel Baumann hat schon lange den Ruf, die Gute Fee des VCC zu sein, die seit 30 Jahren sehr gerne auch die Zöpfe aller Gardemädchen flechtet (Foto Dieter Gürz).
Als Mutti zweier im Verein tanzender Mädchen 1991 zum VCC gekommen, schwappte deren Begeisterung am Gardetanz sogleich auf sie über. So konnte der VCC sie zunächst elf Jahre lang als Trainerin der Weißen Garde gewinnen. Ab 1999 hatte sie dann zwanzig Jahre als Trainerin die Allerjüngsten im Verein, jährlich bis zu 44 Tanzknirpse im Vorschulalter unter ihren Fittichen. Auch wenn die 61jährige es nicht gerne hört: in dieser Gruppe waren schon wieder die Kinder ihrer „damaligen“ Gardemädchen. Während ihrer Trainerzeit hat sie ab 2004 auch bei den anderen Garden des VCC als Betreuerin gewirkt, Kostüme genäht, Zöpfe geflochten, geschminkt, Tränen getrocknet.
Seit vielen Jahren ist Ursel auch Fundusverwalterin des VCC. Sie sorgt immer dafür, dass alle Kostüme ordentlich verstaut sind.
Auch bei allen anfallenden Sachen wie die Aufsicht bei Prunksitzungen und Turnieren, beim Kinderfasching und auch bei allen Festen und Veranstaltungen kann das Präsidium des VCC stets mit ihrer Hilfe rechnen. So lobt die Club-Präsidentin: „Eine Arbeit, die sie immer mit einem Lächeln und vollstem Körpereinsatz verrichtet, ist Spülen auf allen Festen des VCC“.
Sich für ihren Verein einzusetzen, ist für sie keine Arbeit. Ursel Baumann: „Das ist mein Hobby und macht mir Spaß.“
Seit den Prunksitzungen des VCC im Jahr 2007 darf Ursel Baumann den „Till von Franken“ tragen, im Bild überreicht durch die Präsidenten des Fastnachtsverbandes Franken Bernhard Schlereth und des Fastnachts-Bezirkspräsidenten Kurt Baumeister, nachdem sie sich zuvor schon 16 Jahre lang in der Nachwuchsarbeit des VCC engagiert hat. Den Verdienstorden des Fastnachtsverbandes in Silber verdiente sich damals in der gleichen Sitzung Udo Mohr für seine vielfältigen Aktivitäten und Funktionen beim VCC seit 1981.
(Foto Dieter Gürz)
Zuletzt ehrte der BDK im November 2018 Ursel Baumann mit dem Treueabzeichen in Gold mit Brillanten, während Udo Mohr als unersetzliche Stütze im Verein mit dem BDK-Verdienstorden in Silber geehrt wurde (Fotos VCC)
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