Seit zwölf Jahren leerstehendes Gemeindemiethaus Würzburger Straße 58 soll in geplante Seniorenwohnanlage auf dem Grundstück des alten Rewe-Marktes einbezogen werden
Seit über zwölf Jahren steht das der Gemeinde Veitshöchheim gehörende Miethaus Würzburger Straße 58 leer. Zuletzt hatte der Gemeinderat im Februar 2019 mehrheitlich nach kontroverser Diskussion (siehe nachstehender Link auf Bericht vom 13.2.2019) entschieden, das Wohngebäude aus dem Jahr 1925 abzubrechen und das 993 Quadratmeter große Grundstück einer Neubebauung mit Sozialwohnungen zuzuführen.
Zwei Jahre später ist nun dem neuesten Veitshöchheimer Mitteilungsblatt Nummer 8 vom 1. März 2021 zu entnehmen, dass der Gemeinderat nun in seiner Sitzung am 9. Februar 2021 unter Ausschluss der Öffentlichkeit entschieden hat, diese Planungen zur Nutzung des Grundstücks für den sozialen Wohnungsbau nicht mehr weiter zu verfolgen.
Stattdessen soll das Grundstück in das Nutzungskonzept für die Seniorenwohnanlage auf dem ehemaligen REWE-Gelände (Fl.Nr. 427/1) miteinbezogen werden.
Vorgeschichte
Ende Oktober 2012 hatte der Gemeinderat den Erwerb des 4.529 Quadratmeter großen Areals des alten Rewemarktes mit ebenerdigen Gesamtnutzflächen von 1480 Quadratmeter für 500.000 Euro zuzüglich einer Maklercourtage von 7.500 Euro beschlossen (siehe Link auf Bericht vom 15.1.2013).
Zuletzt wollte hier die Caritas-Einrichtungen GmbH den Bau eines neuen Seniorenzentrums mit Tagespflege, einer ambulant betreuten Wohngruppe und 32 Wohnungen für betreutes Wohnen realisieren. Der Gemeinderat hatte diesem Vorhaben im September 2018 zugestimmt (siehe nachstehender Link auf Bericht vom 28.9.2018).
Wie Bürgermeister Jürgen Götz in seiner Online-Rede zur Bürgerversammlung im November 2020 berichtete, kann jedoch die Caritas auf Grund der finanziellen Schwierigkeiten der Diözese das Projekt als Bauherr und Finanzier selbst nicht realisieren. Leider sei auch der Versuch der Caritas gescheitert, das Projekt zusammen mit einem Partner umzusetzen.
Die Gemeinde befindet sich jedoch, so der Bürgermeister laut Online-Rede, nun in Verhandlungen mit einem anderen Investor. Es bestehe die berechtigte Hoffnung, das Projekt doch noch zu verwirklichen. Im Falle der Realisierung plane der Investor einen Teil der betreuten Wohnungen an Privatpersonen zu veräußern.
Offenbar ist dieser Investor nun nach dem neuesten Gemeinderats-Beschluss vom 9. Februar 2021 auch bereit, das Anwesen Würzburger Straße 58 in seine geplante Seniorenwohnanlage einzubeziehen. Der Beschluss vom Februar 2019 auf dem Grundstück Sozialwohnungen für Familien zu errichten, ist damit obsolet.