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Gemeinde Veitshöchheim nimmt vierte Stromtankstelle in Betrieb und elektrifiziert Fuhrpark

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

An der neuen Ladestation in der Haupterschließungstraße "An den Fichtenäckern" des Wohngebietes Sandäcker beim Aufladen eines der beiden Elektroautos der Gemeinde Veitshöchheim v.l.n.r. der gemeindliche Klimaschutzmanager Jan Speth,  Geschäftsführer Marek Zelezny und der kaufmännische Leiter Stefan Schinagl von der Energieversorgung Lohr-Karlstadt u. Umgebung sowie Bürgermeister Jürgen Götz.

Zertifizierten Ökostrom können die Veitshöchheimer seit Dezember im Wohngebiet Sandäcker an den beiden Standplätzen einer neuen E-Ladestation zapfen: Zusammen mit dem örtlichen Energieversorger nahm die Gemeinde die vierte Ladestation im Ort in Betrieb.

Beim eigenen Fuhrpark setzte das Rathaus ebenfalls ein Zeichen für die Elektromobilität und beschaffte zwei Elektroautos. Sehr gut bewährt hat sich im ersten Winter das reinelektrisch betriebene Auto der Amtsbotin: „Sehr zuverlässig auch bei frostigen Temperaturen“ bewegt sich der Hyundai Kona emissionsfrei und leise durch den Ort, bilanziert Bürgermeister Jürgen Götz. „Ein Nissan Leaf wurde außerdem für die Versorgungsbetriebe Veitshöchheim in den Fuhrpark aufgenommen.“ 

Die Fahrzeuge können im gemeindlichen Parkdeck an einer Wallbox geladen werden.

Im neuen Wohngebiet Sandäcker wurde derweil die vierte Veitshöchheimer Ladestation installiert. Darüber hinaus bestehen Ladestationen am Bahnhof, in der Sendelbachstraße und unweit des neuen EU-Mittelpunkts am Markushof.

"Veitshöchheim ist damit ganz vorne dran mit Ladestationen im Geschäftsbereich der , das ist schon sehr beachtlich" lobten die Vertreter der ENERGIE. Es ist nach der Ladestation am Bahnhof die zweite, die mit Mitteln der Gemeinde Veitshöchheim errichtet wurde. „Eine fünfte Ladestation lässt die Gemeinde auf ihre Kosten noch dieses Jahr an der TGV-Halle bauen“, berichtet der gemeindliche Klimaschutzmanager Jan Speth, der für die Umsetzung des Elektromobilitätskonzeptes verantwortlich ist. Im Rathausinnenhof hat die Gemeinde vor zwei Jahren auch für Radfahrer eine Ladestation installieren lassen.

Die für die Gemeinde anfallenden Kosten für die Ladestation im Wohngebiet Sandäcker (Montage, Netzanschluss und Bodenmarkierung), liegen bei rund 11.000 Euro. Die Stromtankstelle wird wiederum mit 4.888 Euro vom Freistaat Bayern über das Förderprogramm „Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern“ bezuschusst. Die apfelgrüne Bodenmarkierung wird bei besserer Witterung noch aufgebracht.

Die ENERGIE wiederum betreibt die Säule zu ihren Lasten und Gunsten. Es fallen somit für die Gemeinde keine Folgekosten an. Die Stromtankstelle ist in den Ladeverbund FrankenPlus integriert.

An der neuen Station können zeitgleich zwei Autos mit einer Leistung von 22 kW geladen werden. Freigeschalten werden die Ladestationen mittels einer Smartphone-App oder ad hoc über einen QR-Code an der Ladesäule oder über ein Zugangsmedium (z.B. RFID) anderer kooperierender Fahrstromanbieter.  Der an der Ladesäule gültige Tarif ist jeweils in der App bzw. durch Scannen des QR-Codes ersichtlich. Der Zugang per App bietet einen Preisvorteil gegenüber dem ad-hoc-Zugang über den QR-Code. Stromkunden der Mitglieder des Ladeverbund+ profitieren zusätzlich vom ermäßigten Tarif.

Getankt wird an den Ladesäulen ausschließlich Ökostrom der ENERGIE.

 Halbjahresstatistik der Veitshöchheimer Ladestationen:

„Wir sind mit der Nutzung der Ladestationen in Veitshöchheim sehr zufrieden“, sind sich der Geschäftsführer Marek Zelezny und der kaufmännische Leiter Stefan Schinagl von der Energieversorgung Lohr-Karlstadt u. Umgebung einig. Am besten angenommen wurde im letzten Halbjahr die Ladestation am Bahnhof mit 163 erfolgreichen Ladevorgängen, gefolgt von der Sendebachstraße mit 93 Ladevorgängen. Lediglich die Ladestation in Gadheim unweit des EU-Mittelpunkts war mit 27 Ladevorgängen noch überschaubar frequentiert.

Anmerkung: Die Zahlen für die Ladestation Sandäcker sind nicht repräsentativ, da hier testweise Ladevorgänge im Rahmen der Inbetriebnahme durchgeführt wurden!

Wie Stefan Schinagl aber sagte, habe er bei Spaziergängen gesehen, dass diese neue Ladestation schon rege genutzt werde, obwohl hier bislang nur wenige Wohnhäuser bezogen sind.

E-Autos im Jahr 2020 auf dem Vormarsch

Ganz allgemein würden sowohl die Ladevorgänge als auch die abgegebene Strommenge bei den insgesamt 14 Ladestationen der ENERGIE von Veitshöchheim bis Gemünden und in Lohr am Main Monat für Monat  kontinuierlich ansteigen, ein Zeichen, dass sich immer mehr Leute für Elektroautos entscheiden.

 

 

Wie Recherchen ergaben, stieg der Anteil an verkauften Elektroautos in den letzten Jahren eher zögerlich, erleben die Stromer aktuell einen absoluten Boom. Vor allem der im Zuge der Corona-Krise noch einmal erhöhte Umweltbonus scheint die Kauflust der Kunden anzutreiben. So stieg von September 2019 bis September 2020 der Anteil der Neuzulassungen bei den E-Autos von 2,4 auf 8 % und bei den Hybriden von 7,7 auf 20,4 %.

So ist laut Pressemitteilung Nr. 01/2021 des Kraftfahrt-Bundesamtes die  Elektromobilität in Deutschland auf der Überholspur (siehe nachstehender Link auf pdf.Datei) - Zahlen zum gesamten Jahr 2020:

Veitshöchheimer Klimaschutzkonzept

In Veitshöchheim sind laut Klimaschutzmanager Jan Speth etwa 24 Prozent der CO2-Emissionen dem Verkehrssektor zuzuschreiben. Mit dem Ausbau der Elektromobilität setze die Gemeinde eine Vorgabe aus ihrem vor gut zehn Jahren erstellten integrierten Klimaschutzkonzept (Energieleitplan) um. Die Gemeinde hat nach den Worten von Bürgermeister Jürgen Götz gerne die Vorreiterrolle in Sachen Elektromobiliät im Landkreis übernommen. In Verbindung mit dem Elektroantrieb mache das die E-Mobilität in Veitshöchheim lokal emissionsfrei und nachhaltig.
„Es ist allerdings nur ein Baustein – man darf auch alternative Antriebstechnologien und Fortbewegungsformen nicht außer Acht lassen“, so der Klimaschutzmanager. Eine wichtige Rolle nehmen beispielsweise auch der Fuß- und Radverkehr sowie der ÖPNV ein.

So hat die Gemeinde einen um das Wohngebiet Sandäcker neu ausgebauten Rad- und Fußweg seiner Bestimmung übergeben. Mit dem Radverkehrsbeauftragten der Stadt Würzburg steht der Klimaschutzmanager derzeit im Austausch, um die Verbindungen nach Oberdürrbach und Würzburg durch den Neuen Hafen fahrradfreundlicher zu gestalten.

Pressemitteilung Nr. 01/2021 des Kraftfahrt-Bundesamtes: Elektromobilität in Deutschland auf der Überholspur

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