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Pressemitteilung LWG Veitshöchheim: Urban Gardening - Herbstzeit in den Demonstrationsgärten in Bayern

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Gesunde Vielfalt auf kleinstem Raum: Mit einem Palettengarten wachsen Salate, Kräuter & Co. in luftige Höhen und es lässt sich damit auch auf kleinstem Raum die Anbaufläche leicht vergrößern. (© LWG Veitshöchheim)

Seit Anfang des Jahres grünt und blüht es auf den Schauflächen der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) – nicht nur in Veitshöchheim. Mit dem vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geförderten Projekt „Urban Gardening Demonstrationsgärten in Bayern“ sind in weiteren bayerischen Städten grüne Oase entstanden, die Lust auf den Anbau von Gemüse, Salaten und Kräutern machen sollen.

Fürth – Urban Gardening Demogarten seit 2014
Bereits seit 2014 stehen auf der Fläche des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Fürth verschiedene Systeme zum Gärtnern in der Stadt. Angelegt wurde der Demonstrationsgarten seinerzeit von den Meisterschülern der Fachschule für Agrarwirtschaft – Fachrichtung Gemüsebau. Seit 2019 ist die Schaufläche auch Teil des Projekts „Urban Gardening Demonstrationsgärten in Bayern“ der LWG und wurde um neue Module wie beispielsweise das „Vertikale Gärtnern“ erweitert. Auch Bienen flogen seit Anfang des Jahres im Innenhof des Amtes und bedienten sich bei den Blüten der Kräuter, Gemüse und weiteren insektenfreundlichen Bepflanzungen.
Jetzt im Spätherbst schwimmen auf den Wasserbeeten (Hydroponik) noch Feldsalate. In den Hochbeeten, Kisten und Säcken sowie im Vertikalen System werden verschiedene Wintersalate wie Hirschhornwegerich und Postelein sowie Grünkohl gezeigt. Insektenfreundliche Herbststauden in Balkonkästen sowie verschiedene Ansaaten von Blühmischungen bieten weiterhin Futter und Überwinterungsplätze für zahlreiche Insekten. Im Bau befindet sich derzeit ein vertikales „Röhrensystem“, das über den Winter im Gewächshaus getestet und im Frühjahr den Demonstrationsgarten um eine weitere Variante des vertikalen Gärtnerns erweitern wird.

Genussoase für Bamberg
Der Demonstrationsgarten am AELF in Bamberg wurde von der LWG in Kooperation mit der „Essbaren Stadt Bamberg“ und der „Uni Gardening Gruppe“ der Otto-Friedrich-Universität Bamberg Anfang des Jahres ins Leben gerufen und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit bei den Bamberger Bürgern. Ein besonderes Highlight an diesem Standort ist die „vertikale Kräuterwand“, ein System das – freigestellt oder an der Wand angebracht – reichlich Ertrag auf kleiner Fläche bringt. Die Bewässerung erfolgt mittels Tropfschläuchen, die das Wasser sparsam auf die Erde verteilen.

Schweinfurt – Cocktailtomate trifft Kugellager
In Kooperation mit der Stadt und dem AELF Schweinfurt ging die Urban Gardening Fläche am Olympia-Morata-Gymnasium im Frühjahr dieses Jahres ebenfalls an den Start. Auch wenn, pandemiebedingt, die geplanten Aktivitäten mit den Schülern und Schülerinnen in diesem Jahr ausfallen mussten, freuten sich doch die Lehrer des Gymnasiums über die regelmäßige Ernte der Salate und Kräuter. Eine studentische Aushilfskraft pflegte den Demonstrationsgarten und versorgte auch die Studenten der benachbarten Hochschule für angewandte Wissenschaften Schweinfurt-Würzburg mit vitaminreichem Gemüse. Ein echter „Hingucker“ war den ganzen Sommer lang die angesäte Blühfläche, die bis zu den ersten Frösten noch Futter für Bienen und Insekten bereithielt.

Herbstzeit in den Demonstrationsgärten
Viele Passanten und die Anlieger der Urban Gardening Demonstrationsgärten freuten sich einen ganzen Sommer lang über die frisch geernteten Gemüse und bedienten sich auch gerne im Vorübergehen. Die letzten Fruchtgemüse wie Tomaten, Zucchini, Paprika und Auberginen wurden noch rechtzeitig vor den ersten Nachtfrösten geerntet und verarbeitet. Die kleinen Cocktailtomaten in unseren Stadtgärten haben dabei besonders lange und reichlich Früchte getragen. Auch grüne Tomaten wurden deshalb abgeerntet und können nun im Keller noch nachreifen oder auch direkt zu Chutneys verarbeitet werden.
Ein kleiner Tipp: Der buntstielige Mangold kann im Herbst und Winter noch prächtig in den Hochbeeten geerntet werden. Lässt man das „Herz“ im Inneren stehen, überwintern die Pflanzen und treiben im Frühjahr wieder aus. Mangold ist eine zweijährige Pflanze und blüht erst im zweiten Jahr.

Zeit für Wintergenüsse
Nach den sommerlichen Fruchtgemüsen ist die Saison in den Stadtgärten aber längst noch nicht vorbei. An den abgeernteten Stellen in den Hochbeeten und im Kistengarten wachsen nun verschiedene Herbst- und Wintersalate sowie Wintergemüse. Neben den Klassikern wie Endivien, Chicorrie, Radiccio und Feldsalat gehören auch weniger bekannte und in Vergessenheit geratene Sorten wie Hirschhornwegerich, Winterportulak und Asiasalate zum Herbstsortiment und füllen Kisten und Hochbeete.
Viele Kräuter wie beispielsweise Salbei, Rosmarin und Thymian sind weiterhin attraktiv und können im Idealfall den ganzen Winter über beerntet werden. Gerade im wärmeren Stadtklima überwintern diese Pflanzen oft sehr gut und wachsen über die Jahre zu beachtlichen Sträuchern heran.

Wie gehts weiter? Neue Standorte ab 2021!
In allen anderen Regierungsbezirken Bayerns soll ab dem Frühjahr 2021 ebenfalls Lust auf Gemüse und Gärtnern in der Stadt gemacht werden. Ein „Startschuss“ für die geplante Urban Gardening Demonstrationsfläche am Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in München erfolgte mit dem Spatenstich der Staatsministerin Michaela Kaniber bereits Ende Juli.
Die Aufbauarbeiten für die vorgesehene Fläche an der Galeriestraße in München sowie für einen weiteren Standort am Nibelungenareal in Regensburg (Kooperation mit dem Stadtgartenamt Regensburg sowie der benachbarten TechBase) werden über den Winter erfolgen, sodass einem zeitigen Start im Frühjahr 2021 nichts im Wege steht. Zwei weitere Standorte werden in den Regierungsbezirken Niederbayern (Passau) und Schwaben (Augsburg) ebenfalls im Frühjahr 2021 an den Start gehen.

Urban Gardening trifft auf DIY: Beim Gärtnern in der Stadt gibt es kaum Grenzen und nahezu jeder Alltagsgegenstand kann mit ein wenig Geschick einer neuen, grünen Bestimmung zugeführt werden. (© LWG Veitshöchheim)

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