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Seit Anfang März ist Veitshöchheim für die Aufgaben des Standesamtes der Gemeinde Thüngersheim zuständig

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Seit Montag, 2. März 2020 werden die Aufgaben des Standesamtes der Gemeinde Thüngersheim durch die Gemeinde Veitshöchheim abgewickelt. Auf dem Foto übergab dazu Bürgermeister Markus Höfling symbolisch eines der 25 Standesamtsbücher seiner Gemeinde nebst 60 Leitzordner,  an Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz und seine Standesbeamtin Cornelia Selzam, die als solche bereits 1987 bestellt wurde, seit 2009 in leitender Funktion.

Höfling ist seinem Amtskollegen sehr dankbar für die interkomunale Zusammenarbeit. Bei einer Organisationsuntersuchung seiner Verwaltung habe nämlich die Bayerische Akademie für Verwaltungs-Managemehohen hohe Fixkosten für Personal, Fortbildung und EDV ermittelt und festgestellt, dass der finanzielle Aufwand in keinem angemessenen Verhältnis zu der Zahl von durchschnittlich zehn Eheschließungen, 17 Sterbefällen und zwei Hausgeburten pro Jahr und fast keine Vaterschaftsanerkennungen und nur wenig Kirchenaustritte stehen. Darüber hinaus würden diese sehr geringen Fallzahlen den Aufbau von Erfahrungskompetenz verhindern und die personellen Voraussetzungen für eine qualifizierte Vertretung fehlen.

Trauungen können in jedem Fall weiterhin in Thüngersheim vom amtierenden Bürgermeister vorgenommen werden. Auch gingen der Gemeinde durch die Übertragung keine Entscheidungsbefugnisse verloren, da die Tätigkeiten im Standesamt den reinen Vollzug einer Staatsaufgabe darstellen. Ein Verlust an Bürgernähe, so Höfling, sei deshalb im Hinblick auf die extreme Seltenheit eines Standesamtsbesuches nicht zu befürchten.

Von der Übertragung nicht betroffen sind die Ausstellung von Pässen und Ausweisen, die An-, Ab- und Ummeldung des Wohnsitzes, die Beantragung einer vorübergehenden Gaststättenerlaubnis oder die Beantragung eines Fischereischeines, um nur einige Aufgaben zu nennen.

Nach der zwischen beiden Gemeinden abgeschlossenen Zweckvereinbarung zahlt Thüngersheim eine Standesamtsumlage, die sich nach der Einwohnerzahl richtet und erstattet Veitshöchheim die notwendigen Investitionskosten für die Unterbringung der standesamtlichen Unterlagen.

Zwischen beiden Gemeinden gibt es bereits enge Verflechtungen. So besteht schon seit vielen Jahren ein Schulverband im Bereich der Mittelschule, gehört Thüngersheim der Sozialstation St. Stephanus in Veitshöchheim an, erstreckt sich die evangelische Kirchengemeinde auch auf Thüngersheim und arbeiten beide Gemeinden zusammen auch im Tourismus als Mitglieder des ZweiUferLand-Vereins. Schließlich hat auch die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau ihren Obstbau-Versuchsbetrieb Stutel sowie ihren Weinbauversuchsbetrieb Scharlachberg auf Thüngersheimer Gemarkung.

Foto (c) Dieter Gürz

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