Biodiversität ist auch in Coronazeiten von Bedeutung: Gemeinde stellte für 5.000 Euro zwei Wildbienenhäuser auf

Ein Wildbienenhaus ist seit heute ein Blickfang an dominanter Stelle in der Mainuferpromenade unweit des Biergartens.
Das neuartige Corona-Virus breitet sich aus, beherrscht die Nachrichten und das alltägliche Leben. Wissenschaftler beklagen, dass der Mensch immer tiefer in unberührte Lebensräume vordringt und so die Entwicklung gefährlicher Zoonose-Viren begünstigt werden. Eine der wichtigsten Botschaften der Corona-Krise ist so die Einsicht, dass Artenreichtum und das Funktionieren von Ökosystemleistungen mehr sind als ein schöner Luxus (Quelle: Phoenix-Dokumentation von heute und Riffreporter - siehe nachstehende Links).
Vor einem Jahr stand noch die Biene im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion, nicht zuletzt durch das Volksbegehren zu ihrer "Rettung" und damit auch die Biodiversität. Dies tat nun auch in Corona-Zeiten Rudi Köhler, der Bauhofleiter der Gemeinde Veitshöchheim, in dem er heute durch seine Mitarbeiter zwei Wildbienenhäuser an markanten Stellen im Ortsgebiet aufstellen ließ. 5.000 Euro wendete dafür die Gemeinde auf.

Ein zweites Wildbienenhaus ziert nun den Jahresbaumweg in der Gartensiedlung unweit der Kuratiekirche (im Hintergrund auf dem Foto unten rechts zu sehen).

Die beiden Wildbienenhäuser erhalten auf der Rückseite noch eine informative Schautafel.
Fotos (c) Dieter Gürz

Die beiden Wildbienenhäuser stammen aus der Werkstatt der zertifizierten Bestäubungsimkerin Ellen Roether aus Hettstadt. Die Mitarbeiterin im Margetshöchheimer Bauhof hatte vor einem Jahr mit großem Zeitaufwand für die Insekten diese ganz besondere Behausung entwickelt, die sie nun mit ihrem Start-Up-Unternehmen "ImmA" vor allem Gemeinden, Schulen, Ämter, Vereinen und Landwirten anbietet.
Ihr Wildbienenhaus ist für alle hohlraumnistenden Arten gedacht, die rund 20 Prozent aller 560 Wildbienenarten hierzulande ausmachen.
Sie verwendet dafür verschiedenste, aber hochwertige Materialien, um eine möglichst hohe Besiedelung zu ermöglichen, so Nistbretter für Mauerbienen, eine Lehmkiste mit Löchern für Maskenbienen, Buckelseidenbienen und andere, Schilfrohr für Scherenbienen, auch Strohhalme und Pappröhrchen, die gerne von Löcherbienen angenommen werden sowie Strangfalzziegel für Blattschneiderbienen. Dazu kommt ein Bienenstein aus Ton, der alleine 20 Arten Unterschlupf bietet und aus dem jährlich 700 Bienen schlüpfen können.
Der Veitshöchheimer Bauhofleiter hat von Roethers Angebot Gebrauch gemacht, eine Starterpopulation Mauerbienenkokons einzusetzen, was nach seinen Worten ein Beobachten von Wildbienen bereits nach 14 Tagen ermöglicht. Dies sei pädagogisch ein sehr wertvolles Erlebnis vor allem für Kinder. Vor Stichen müsse niemand Angst haben.
Die Welt der Viren Seuchen auf der Spur
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