20 Jahre Gymnasium Veitshöchheim - Ein Rückblick auf die Anfänge
Q11-Schüler des Gymnasiums Veitshöchheim, das im nächsten Jahr das 20jährige Bestehen des Schulhauses feiern kann, möchten im Fach Film - und Mediendesign einen Film über das Gymnasium Veitshöchheim in den Jahren 2000, 2020 und 2040 drehen.
Aufgrund einer Anfrage der Gruppe nach Fotos und Infos von mir von Beginn an, habe ich mal mein Archiv durchstöbert. Die gefundenen Unterlagen stelle ich natürlich gerne zu Verfügung. Aber ich denke, es ist auch für die Leser des Blogs interessant, in Erinnerung zu rufen, wie es damals zum Gymnasium in Veitshöchheim kam und wie sich die Schule nach zehn Jahren darstellte.
September 2000: Eröffnung des neuen Landkreisgymnasiums
18.5.1994 Bau des Landkreisgymnasium: Höchberg für Kreis-CSU aus dem Rennen. Gute Karten für Veitshöchheim
Seit der Kreistag entschieden hat, bis spätestens zum Jahr 2000 ein neues Gymnasium zu bauen, ist die Diskussion um den Standort voll entbrannt. Schnell reagierte die CSU-Fraktion des Veitshöchheimer Gemeinderates, indem sie die Entscheidungsträger ihrer Partei auf Kreisebene vor Ort einlud, um sie von den Standortvorteilen Veitshöchheims zu überzeugen.
Im Anschluß daran verdeutlichte der CSU-Sprecher im Kreistag, Manfred Ach seinen Veitshöchheimer Kollegen die offizielle Linie der CSU-Kreistagsfraktion. Während der SPD-Kreis-Fraktionssprechers Dr. Manfred Mohr in der letzten Kreisausschußsitzung, noch forderte, Höchberg nicht außen vor zu lassen, erklärte Ach unmißverständlichd: "Für uns ist Höchberg als Standort kein Diskussionsthema mehr". Bei einem Bau eines Gymnasiums in Höchberg sei die Wirtschaftlichkeit des Deutschhaus- und des Friedrich-Königs-Gymnasiums im unmittelbaren Einzugsbereich stark gefährdet.
Aufgrund der Vorgabe des Kultusministeriums, ein solches im nördlichen Landkreis zu bauen, komme für die CSU-Fraktion im Kreistag nur ein Standort im Bereich zwischen Veitshöchheim und Rottendorf in Frage. Er bat seine Veitshöchheimer Kolllegen um Verständnis, daß er zur Zeit noch keine Aussage zugunsten eines Standortes treffe. Die endgültige Entscheidung Kreistages werde allerdings noch in diesem Jahr vor Weihnachten fallen. Zuvor will Ach mit seinen Fraktionsvorstandsmitgliedern auch noch die anderen in Frage kommenden Gemeinden besuchen und die Vor- und Nachteile jedes Standortes mit allem Ernst abwägen. Dies empfahl er auch den übrigen Kreistagsfraktionen.
Eine Rolle würden bei der Abwägung neben den Schülerzahlen auch die Verkehrsströme und die verkehrliche Erschließung spielen. Auch die weitere Wirtschaftlichkeit bestehender Schulen müsse man im Auge behalten. Es sei jedoch nicht beabsichtigt, so Ach, die Mitglieder der CSU-Fraktion lediglich auf nur einen Standort einzustimmen.
Veitshöchheim als nördliche Stadtrandgemeinde konnte nach den Worten von Ach bei der Ortseinsicht aufgrund des bereits vorhandenen Umfeldes schon einige Pluspunkte verbuchen. "Wir werden von hier gute Eindrücke und neue Aspekte mitnehmen", sagte er. Daß der Landkreis hier in verkehrsgünstiger Lage ein geeignetes Baugrundstück besitzt, so gestand Ach ein, sei ihm in dieser Form bisher nicht so bewußt gewesen.
Die CSU-Sprecher im Veitshöchheimer Gemeinderat Dr. Rudolf Pfeiffer und Oswald Bamberger hatten zuvor eine ganze Reihe von weiteren Gesichtspunkten ins Feld geführt, die nach ihrer Meinung eindeutig für Veitshöchheim sprechen. Der Landkreis verfüge hier nämlich in zentraler Lage neben der Grund- und Hauptschule nicht nur über ein rund 20.000 Quadratmeter großes Grundstück, das bereits erschlossen und rechtsverbindlich als Schulzentrum verplant ist. Durch das angrenzende Sportzentrum mit bereits vorhandener Leichtathletikanlage und der von der Gemeinde in Planung gegebenen Dreifachturnhalle mit Lehrschwimmbecken, könne der Landkreis etliche Millionen Mark Investitionskosten einsparen. Die Turnhalle könne vormittags ausschließlich dem Gymnasium zur Verfügung gestellt werden. An das Gelände grenze auch eine ÖPNV-Haltestelle an, die bereits jetzt schon von den Bussen aus Güntersleben angefahren wird.
Auch sonst liege das Landkreisgrundstück sehr verkehrsgünstig, denn die Gemeinde baue noch heuer oberhalb des Freibades eine Querverbindungsstraße zwischen Landkreisgelände und Kreisstraße WÜ 3. Für Veitshöchheim mit seinen vielen Infrastruktureinrichtungen spreche auch die landesplanerische Vorgabe, Gymnasien nur in zentralen Orten ab Unterzentren aufwärts zu errichten. Bamberger führte auch die hohen Quoten von bis zu 50 Schülern ins Feld, die jedes Jahr von der Volksschule auf Gymnasien überwechseln. Insgesamt würden derzeit 320 Schüler in Würzkburg ein Gymnasium besuchen, so war zu hören. Veitshöchheim verfüge auch über genügend Raumkapazitäten, um an der Volksschule auch Eingangsklassen vorübergehend einrichten zu können.
Auf diesem Gelände begannen im Frühjahr 1998 dann die Bauarbeiten für das neue Lankreis-Gymnasium (im Hintergrund links die Förderschule des Landkreises, in der Bildmitte der Rohbau der Dreifachturnhalle).
Erster Spatenstich durch Landrat Waldemar Zorn und Bürgermeister Rainer Kinzkofer.
Baustelle
Richtfest
11.5.1998 Schulanmeldung Landkreisgymnasium - Übergangslösung in Vitusschule
Der Countdown für das neue Landkreisgymnasium in Veitshöchheim läuft. Gestern früh um acht Uhr begann im Bürgerbüro des Rathauses die Schulanmeldung. Zwar wird der Gymnasiumneubau erst zum Schuljahr 2000/2001 bezogen werden können. Es werden jedoch schon ab September dieses Jahres in Veitshöchheim in dort verfügbaren Schulräumen Vorläuferklassen unterrichtet, organisatorisch betreut durch das Deutschhausgymnasium. Das Gymnasium wird als dreizügiges mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium mit neusprachlichem Zweig geführt. Erste Fremdsprache ist Englisch ab der fünften Klasse, zweite Fremdsprache Französisch oder Latein ab der siebten Klasse. Das neue Gymnasium steht allen Schülern aus Stadt und Landkreis Würzburg offen.
Zum Schulbeginn 9/1998: Startschuss in der Vitusschule für drei fünfte Klassen mit Landrat Waldemar Zorn und Bürgermeister Rainer Kinzkofer. Bürgermeister Rainer Kinzkofer, sozusagen an der Quelle sitzend, ließ es sich nicht nehmen, als erste Schülerin seine Tochter Eva einzuschreiben.
Seit Beginn des Schuljahres 98/99 wurden bereits drei Eingangsklassen in der Vitusschule unterrichtet.
Im Jahr darauf wurde im Schuljahr 1999/2000 bereits in vier weiteren Klassen unterrichtet. Um den Raumbedarf zu befriedigen, wurden im Turngarten der Vitusschuls zwei Klassenconatainer aufgestellt. Von den bis dato sieben Gymnasiumsklassen wurden somit vorläufig vier in der Vitusschule, zwei in Containern und eine im Deutschhausgymnasium unterrichtet.
Ab September 2000 hatte dieses Provisorium dann ein Ende, konnten diese Klassen als 6. und 7. Klassen mit den neuen 5. Klassen das neue Schulhaus an der Günterslebener Straße beziehen.
28.7. 2000 Neues Landkreisgymnasium
Kooperation zwischen Gemeinde und Schulleitungen
Die Zeit, als die fünften und sechsten Klassen des neuen Landkreisgymnasiums in Veitshöchheim provisorisch in Räumen der Vitusschule und zwei Containern im Turngarten unterrichtet wurden, gehört der Vergangenheit an. Nach den Ferien haben die dann 14 Klassen im neuen Schulhaus an der Günterslebener Straße optimale Lernbedingungen.
Der neu berufene Schulleiter Studiendirektor Dieter Brückner seine Stellvertreter Oberstudenrat Dr. Siegfried Rose und Oberststudenrat Wolfgang Eichelslbacher machen im Juli 2000 einen Antrittsbesuch im Veitshöchheimer Rathaus. Dabei sichert Bürgermeister Rainer Kinzkofer der Schulleitung die bestmögliche Unterstützung durch die Gemeinde zu. Brückner wiederum brachte zum Ausdruck, dass sich die Schulleitung bereits sehr wohl in Veitshöchheim fühle.
Die Schule verstehe sich als fester Bestandteil des öffentlichen Lebens in Veitshöchheim und wolle sich zum gegenseitigen Nutzen in die Ortsgemeinschaft einbringen. Dass der politisch im Kreistag nicht unumstrittene Standort Veitshöchheim im Nachhinein doch der richtige war, so Brückner, habe sich spätestens heuer bei den Anmeldungen bestätigt. Allein mit Schülern aus Veitshöchheim, Güntersleben und Rimpar könnten 3 ½ Klassen gefüllt werden. Die Zahl von 140 Anmeldungen beweise, so der Schulleiter, wie attraktiv die neue Schule von den Eltern eingeschätzt werde. So gibt es im September gar fünf Eingangsklassen. Vor zwei Jahren waren es noch drei und im letzten Jahr vier.
v.l.n.r. vorne sitzend Wolfgang Eichelsbacher, Bürgermeister Rainer Kinzkofer, Dieter Brückner, Kulturreferentin Karen Heußner, JuZ-Leiterin Claudia Rose - hinten Hauptschulrektor Sigi Hofmann, Kulturreferentin Dr. Martina Edelmann, Musikschulleiterin Dorothea Völker, Büchereileiterin Elisabeth Birkhold, Hochbaureferent Peter Wolf, Grundschulrektor Hans-Jörg Durner, Dr. Siegfried Rose.
Wie Brückner ankündigte, kann die Öffentlichkeit das neue Gymnasium erstmals bei einem Tag der Offenen Tür am 22. September in den Nachmittagsstunden in Augenschein nehmen.
In Anwesenheit der Rektoren Siggi Hofmann von der Hauptschule und Hans-Jörg Durner von der Grundschule wurde allseits der Wille zur bestmöglichen Kooperation im gesellschaftlichen, kulturellen und sportlichen Bereich signalisiert. Aufgrund der optimalen sportlichen Anlagen im Umfeld eröffnen sich für den Sport laut Studiendirektor Brückner trotz der naturwissenschaftlichen und neusprachlichen Ausrichtung der Schule gewisse Perspektiven.
Das Gymnasium sei offen für eine Kooperation auf sportlicher Ebene mit Hauptsschule und Verein. Es müssten zunächst jedoch noch die Interessenschwerpunkte der Schüler abgecheckt werden.
Nach Brückners Worten ist das Gymnasium durch ausreichend Budgetmittel in der glücklichen Lage, für sämtliche Klassen wöchentlich 4 Sportstunden zu realisieren. Soweit der AWO-Hort an der Schule noch aufnahmefähig ist, können dort laut Bürgermeister noch Schüler zu den üblichen Gebühren unterkommen. Falls größere Gruppen in den Nachmittagsstunden betreut werden sollen, muss dies durch das Gymnasium gelöst werden.
Die Leiterin der Sing- und Musikschule Dorothea Völker ist daran interessiert, die mit Scheinwerferanlage und mobiler Bühne ausgestattete Aula des Gymnasiums für Aufführungen zu nutzen.
Neben einer zentralen Lehrerbibliothek richtet das Gymnasium auch eine Schülerlesebücherei ein, für die eine Bibliothekssoftware angeschafft wird. Um Dubletten zu vermeiden, sicherte die gemeindliche Büchereileiterin Elisabeth Birkhold zu, eng mit dem Gymnasium zusammenzuarbeiten. Vorstellbar sei, beide Büchereien per Internet miteinander zu vernetzen.
Das gemeindliche Kulturamt wiederum steht für Führungen im Jüdischen Museum und für eine projektbezogene Zusammenarbeit zur Verfügung. Die beiden Kulturreferentinnen der Gemeinde Karen Heußner und Dr. Martina Edelmann boten Brückner an, Veranstaltungen des Gymnasiums im Veranstaltungskalender, im Monatsplakat und in den Veitshöchheimer Mitteilungen zu veröffentlichen. Laut JuZ-Leiterin Claudia Rose kann sich die Schülermitverwaltung des Gymnasium bei JuZ-Projekten wie dem Openair beteiligen. Für Veranstaltungen ist das JuZ bereit, seine Spielkiste und die Hüpfburg auszuleihen.
Schlüsselübergabe für das neue Gymnasium im September 2000
Das neue Landkreis-Gymnasium in Veitshöchheim nahm am ersten Schultag im September mit 318 Schülern in zwölf Klassen und 21 hauptamtlichen Lehrkräften den Unterrichtsbetrieb als selbstständige Schule auf.
Das für insgesamt rund 30 Millionen Mark vom Landkreis errichtete Schulgebäude verschafft mit 28 Klassenzimmern und diversen modernst eingerichteten Kursräumen den Schülern optimale Voraussetzungen. Es bietet sowohl den naturwissenschaftlichen als auch den neusprachlichen Zweig an.
Bei einem Tag der offenen Tür am 22. September 2000 konnte auch die Bevölkerung sich ein Bild von der neuen Schule machen.
Bereits im ersten Schuljahr 2000 im neuen Haus in Angriff genommen: Die Bildung der leistungsorientierten Schularbeitsgemeinschaft Leichtathletik schulübergreifend in Kooperation mit der Hauptschule unter Federführung der TGV und dem Übungsleiter Achim Engelking.
Gründung einer weiteren SAG Rope Skipping im November 2000 zwischen Gymnasium und TGV: Hocherfreut über das neue Angebot und über das Startpaket der AOK sind die Mädchen vom Landkreisgymnasium in Veitshöchheim. Im Hintergrund die Initatoren der neuen Sportarbeitsgemeinschaft v.l.n.r. Studiendirektor Dieter Brückner, TGV-Sportvorsitzende Marita Wiemert, AOK-Bewegungsberater , Franz-Jörg Richter und TGV-Übungsleiterin Bianca Wegner
24.11.2000 Sport nach 1 an der Schule - Rope Skipping macht Schule
Nach dem Motto „Jump ´n´joy“ haben das neue Landkreisgymnasium Veitshöchheim und die Turngemeinde Veitshöchheim (TGV) neben Leichtathletik mit „Rope Skipping“ eine weitere Sportarbeitsgemeinschaft (SAG) ins Leben gerufen. Es ist die erste in der Region Würzburg, Mainspessart und Kitzingen. Da diese SAG zu den ersten fünfzig in Bayern gehört, erhielt nun die die SAG betreuende TGV-Übungsleiterin Bianca Wegner aus der Hand von Franz-Jörg Richter, Bewegungsberater der AOK Direktion Würzburg ein „Startpaket“ im Wert von über 2000 Mark, darunter 30 Seile, Trainingsunterlagen, eine Videolehrkassette und zehn Herzfrequenzmessgeräte.
Die Aktion wird gemeinsam vom Sportartikelhersteller PUMA und der AOK-Gesundheitskasse gesponsert. Rope Skipping heißt die neue Dimension des Seilspringens für Fitness, Training und jede Menge Spass.
TGV-Übungsleiterin Wegner wird nun jeden Mittwoch, ab 16 Uhr in der Dreifachturnhalle zwei Übungsstunden lang versuchen, allen interessierten Mädchen und Jungen des neuen Gymnasiums die verschiedenen Sprünge eines „Dreistufentests“ in Theorie und Praxis zu vermitteln. Beim Durchlaufen der unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen können die Jugendlichen sich vom „National Crack“ über den „EuropeCrack“ bis hin zum „World Crack“ mausern.
Mit dem Modell „Sport nach 1“ will das bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus die Schüler zu mehr Bewegung animieren und mit dieser Ergänzung des Pflichtsportunterrichts gleichzeitig eine Brücke vom Schul- zum Vereinssport schlagen. „Rope skipping“ ist nach Richters Worten als Breitensportangebot vor allem auch geeignet, leistungsschwächere Schüler für den Sport zu gewinnen und zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung zu animieren.
22.12.2000 Erstes Weihnachtskonzert des Gymnasiums
Im wahrsten Sinne unter einem guten Stern stand das erste adventlichte Konzert in der überfüllten Aula des neugegründeten Gymnasiums Veitshöchheim. Wie ein roter Faden zog sich die Weihnachtsgeschichte durch die kurzweilige Konzertstunde, die die Schulgemeinschaft mit Eltern und Freunden des Hauses erlebte. Beschwingt und umsichtig leiteten die Musiklehrerinnen Christine Gaillard die Instrumentalensembles und Claudia von der Goltz die Chöre. Zur Eröffnung spielte eine Blechbläsergruppe, die das „Vom Himmel hoch“ auch tatsächlich von oben her wie Herolde auf der zentralen, in die Aula hinabführenden Treppe stehend präsentierten. Für Schulleiter Dieter Brückner ein schönes Beispiel, wie die architektonische Gestaltung der Schule auch kreativen Ansprüchen gerecht wird. Auch die weiteren instrumentalen Darbietungen wie der „Deutsche Tanz“ von J.B. Hummel für Klarinette, die Triosonate „Dolce“ für drei Violinen von G. Ph. Telemann, die „Sarabanda“ von Corelli und ein „Menuett“ von Rameau für Block- und Altflötenensemble zeugten von Spielfreude und Engagement der den Klassen fünf bis sieben angehörenden jungen Künstler. Als Solistin meisterte die Sechstklässlerin Vera Völker die „Toccata in d-moll“ von J. S. Bach am Klavier souverän. Begeistert nahm das Publikum auch die Darbietungen der Chöre auf, die in wechselnden Zusammensetzungen Spirituals, Afrikanisches zur Djembe und den Hit „I will follow him“ aus „Sister Act“ schwungvoll zum besten gaben. Das gute Miteinander von Schülern und Lehrkräften offenbarte der Schüler-Lehrer-Chor. In die gefordert Zugabe von „Tochter Zion“ stimmte am Ende auch das Publikum ein. Fazit: ein gelungener Auftakt, der bei allen Beteiligten Lust macht auf weitere Konzerte.
29.7.2010 Gymnasium Veitshöchheim feierte beim Schulfest zehnjähriges Bestehen
Theaterstück „Schneewittchen 2000“ der fünften Klassen (selbst umgeschrieben und erarbeitet)
„Impulsierend, kreativ, vielfältig“, diese Attribute kennzeichnen das Schulleben des Gymnasiums Veitshöchheim. Eindrucksvoll stellte dies dass Schulfest unter Beweis, mit dem diese Bildungseinrichtung des Landkreises zugleich mit dem Schuljahresabschluss zugleich auch das zehnjährige Bestehen im Gebäude an der Günterslebener Straße feierte.
Was hier die 60 Lehrkräfte mit ihren in 21 Schul-, Qualifikations- und Kollegstufen-Klassen unterrichteten 721 Schüler unter Mithilfe des Elternbeirates auf die Beine stellten, war höchst sehens- und bemerkenswert. In der Schulaula präsentierten sich vor allem die musischen Wahl- und Neigungsgruppen wie die Schulband, eine Tanzgruppe, Jongleure und erstmals die Gruppe „Boomwhacker“, die durch das Schlagen unterschiedlich langer Plastikrohre auf die Oberschenkel Melodien erzeugen.
Auch in den einzelnen Klassenräumen brachten andere Wahl- und Neigungsgruppen mit verschiedensten Darbietungen, Filmen und Ausstellungen die Besucher zum Staunen.
Das zehnjährige Schuljubiläum war für Schulleiter Dieter Brückner ein guter Anlass, in der Schul-Jahreschronik Bilanz zu ziehen, zu reflektieren, wo das Gymnasium Veitshöchheim heute steht und zu sehen, in welcher Weise die Erwartungen, die man bei der Eröffnung des wunderschönen, gut ausgestaltenden Schulhauses im September 2000 in die neue Schule gesetzt hat.
Die anfängliche Schülerzahl von 320 stieg auf das Zweieinhalbfache an. Die Schüler kommen aus 27 Gemeinden von Lohr bis Giebelstadt und von Üttingen bis Unterpleichfeld. Die meisten kommen mit 290 aus der Sitzgemeinde Veitshöchheim, 114 aus Güntersleben, 81 aus Rimpar, 54 aus Margetshöchheim, 52 aus Thüngersheim und 33 aus Zell.
Genauso wie die Schüler stieg auch die Zahl der Lehrkräfte, die mit gleichen Fächern zu Fachschaften wuchsen und immer bereit waren, neue Akzente und Schwerpunkte zu setzen.
Die Schule hat nach den Worten des Schulleiters seinen Platz in der hiesigen Gymnasiallandschaft gefunden und einen guten Ruf und Namen darüber hinaus erworben hat. Das Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation der Mitglieder der Schulgemeinschaft seien in den vergangenen Jahren gewachsen und die Schule vermittelt nach außen ein positives Bild. Die in diesem Schuljahr durchgeführte externe Evaluation habe gezeigt, dass eine überwältigende Mehrheit der Schüler, Lehrkräfte und Schülereltern sich an der Schule wohl fühlen und das unterrichtliche und außerunterrichtliche Angebot und die hier geleistete Arbeit positiv beurteilen.
So ist es auch kein Wunder, dass bei der vierten Abiturfeier des Gymnasiums Ende Juni 2010 alle 67 Kollegiaten das Reifezeugnis erhielten, also die Prüfung auf Anhieb bestanden, davon erzielten neun mit der Note bis 1,5 und weitere acht bis 1,9 ganz hervorragende Ergebnisse.
Zur positiven Entwicklung beigetragen haben laut Brückner nach dem Motto „Demkokratie in der Schule“ die eigene, 2003 mit dem ersten Preis im bayernweiten Schulinnovationsprojekt „i.s.i.“ ausgezeichnete Schulverfassung und später die mehrjährige Teilnahme am Schulversuch MODUS21. Regelmäßig findet ein internationaler Schüleraustausch statt.
Die Schule legte schon vor acht Jahren durch die Einführung von Laptop-Klassen Wert auf die Vermittlung von Medienkompetenz. Erworben werden kann seit zwei Jahren der Computerführerschein ECDL. Veranstaltet werden zur Persönlichkeitsbildung auch Kurse zur Gewalt- und Suchtprävention. Ermöglicht werden zur Berufsorientierung Praktiken außerhalb der Schule.
Zahlreiche Schüler nahmen die Einladung „zur Mitgestaltung“ ihrer Schule als Tutoren, Lesescouts, Streitschlichter oder im Technikteam, der Schülermitverwaltung, im Schülercafé, der Schülerzeitung oder Mithilfe bei Veranstaltungen wahr. Der Förderkreis ermöglichte Projekte wie das WLAN in der Aula.
Die erstmals in diesem Schuljahr angebotene Nachmittagsbetreuung in der Offenen Ganztagsschule erfreut sich wachsender Nachfrage. Eine Einführungsklasse führte nun Schüler mit mittlerer Reife der Oberstufe zu. Das Gymnasium befindet auf dem Weg zur „Referenzschule für Medienerziehung“ und seit der Durchführung eines Trainings zur Zivilcourage zur „Schule mit Courage ohne Rassismus“.
Kreiert wurde der Kompetenznachweis Kultur als ein Zeugnis der besonderen Art. Ein Schwerpunkt ist die Leseförderung im Lesenetzwerk durch die 13 Lesescout-Teams des Gymnasiums. Geknüpft wurde mit der Aktion „Bücher im Wind“ ein Freundschaftsband zur Hauptschule.
Eingeführt wird nun auch eine wirtschaftswissenschaftliche Ausbildungsrichtung. Die Schule erweitert ihre EDV-Ausstattung, so dass in Kürze jeder Unterrichtsraum über Beamer und Computer verfügt.