Energetische Generalsanierung der Bundeswehrwohnanlage: Gemeinderat vergab Aufträge für 2,3 Mio. Euro und legte die Fassadengestaltung fest
Den dringenden Sanierungsbedarf an sieht man den 54 Wohnungen der im Eigentum der Gemeinde stehenden, in den 60er Jahren gebauten Bundeswehrwohnanlage in der Heidenfelder Straße (im Bild oben die Anwesen 20 und 22) und in der Wolfstalstraße (im Bild unten ein Blick auf die Gesamtanlage der beiden langgestreckten Baukörper).
In der Sitzung am Dienstag vergab der Gemeinderat nun nach vorangegangener öffentlicher Ausschreibung fünf Gewerke mit einem Gesamtvolumen von 2,3 Mio. Euro und legte die Putzart fest.
Im einzelnen wurden folgende Aufträge vergeben:
- Heizungs‐ und Sanitäranlage: Firma BHP – Bad & Heizungspartner GmbH, Karlstadt, 432.026 Euro
- Lüftungsanlage: Firma BHP – Bad & Heizungspartner GmbH, Karlstadt, 302.668 Euro
- Rohbau‐ und Maurerarbeiten: Firma Florian Wallrapp GmbH, Theilheim, 861.012 Euro
- Dachdecker‐ und Spenglerarbeiten: Firma Michael Weckbart GmbH & Co. KG, Estenfeld, 255.766 Euro
- Fenster‐ und Sonnenschutzarbeiten: Firma Arndt Fenstertechnik GmbH & Co. KG, Gattendorf, 449.569 Euro
Dass die Baukonjunktur derzeit immer noch boomt, kann man daran erkennen, dass für die fünf Gewerke insgesamt nur 13 Angebote abgegeben wurden. An der Ausschreibung der Dachdecker- und -Spenglerarbeiten beteiligten sich noch vier Firmen, bei den Fenster- und Sonnenschutzarbeiten nur die Firma Arndt. Diese lag gleichwohl um 28,5 Prozent unter der Kostenschätzung, so dass das Gremium keine Bedenken hatte, den Auftrag zu erteilen.
Überschritten wurde die Kostenschätzung laut Bürgermeister Jürgen Götz nur bei den Rohbau- und Maurerarbeiten, hier um 8,5 Prozent. Die erfreuliche Nachricht des Bürgermeisters: Die Summe der fünf vergebenen Gewerke ergibt gegenüber der Kostenschätzung eine Einsparung von 309.000 Euro.
Insgesamt hatte das Architekturbüro Ruhl + Albert GmbH in Würzburg die von ihm geplante Generalsanierung der Wohnanlage auf rund 4,8 Mio Euro veranschlagt, davon 3,8 Mio. Euro für die Baukosten.
Alle genannten Beträge sind Bruttokosten.
Die Architekten Ruhl + Albert hatten dem Gremium für die Gestaltung der Fassaden zwei Varianten zur Auswahl vorgelegt. Beide werten nach Meinung der Planer die Gebäude der Bundeswehrwohnanlage unheimlich auf und würdem dem Quartier mit diesen traditionellen und trotzdem modern wirkenden Techniken Identität geben.
Beide Varianten sehen einen Kratzputz der Fassade und einen Besenstrich-Putz des Treppenhauses vor. Einziger Unterschied: Bei der Variante 2 sind die Fenster zusätzlich mit "Faschen" umrahmt. Gegenüber der Kostenschätzung liegen die Mehrkosten netto für alle Gebäude bei der Variante 1 bei 4.500 Euro und bei der Variante 2 bei 28.000 Euro.
Die Gemeinderatsmitglieder schlossen sich der Meinung von Simon Kneitz (CSU) an, dass die Mehrkosten bei Variante 2 unverhältnismäßig hoch seien und entschieden sich einstimmig für die Ausführung der Variante 1.
Die Generalsanierung der Wohnanlage sieht in Bauabschnitten dieses und im nächsten Jahr vor, die Fassade neu zu dämmen, die Dächer zu sanieren und in diesem Zusammenhang auch die oberste Geschoßdecke und die Kellerdecken zu dämmen, die ungenützten Kamine und die alten Balkone abzubrechen und gegen vor die Fassade gestellte Stahlkon-struktionen zu ersetzen, die Terrassen zu erneuern sowie die zentrale Heizanlage auszutauschen gegen effiziente Gasthermen mit Erneuerung der Warmwasserversorgung und Installation von Solarthermie auf den Dächern.
Als Dämmmaterial werden umweltschonende, mit Perlite gefüllte Ziegel-Elemente verwendet, die unter anderem bessere Brand-schutzeigenschaften, bessere Oberflächeneigenschaften gegen Spechtschäden und längere Streich-Intervalle als Kunststoff-Dämmung haben und zudem voll recycelbar sind. Weiter erfolgen ein Fensteraustausch gegen neue Kunststofffenster und die Installation einer dezentralen Lüftungsanlage.