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Wieder ein Blickfang, der von der Kolpingsfamilie Veitshöchheim in der Bahnhofstraße gestaltete Osterbrunnen

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Seit 2000 schmückt die Kolpingsfamilie Veitshöchheim in der Bahnhofstraße im Altort einen bunten Osterbrunnen, der nun bis zum Weißen Sonntag die Passanten erfreut. Den hier plätschernden Brunnen, den die Gemeinde 1993 im Zuge der Altortsanierung erstellte, verzierten Mitglieder der Kolpingsfamilie mit Buchs, künstlichen gelben Blüten, Bänderen und 234 bunten Eiern. Die Federführung hatte Doris Mengling-Lutz. Ihr halfen Gerdi Müller, Carola Weber, Christine Fischer und Hildegard Lang. Zwei Tage lang hatten sie zuvor den Buchs zu Gebinden zusammengefügt. Den Buchs durften sie in den Gärten von Sybille Ehrhard, Gertrud Reichel und Elisabeth Pfannes abschneiden.

Die Tradition des Osterbrunnenschmückens hat in der Fränkischen Schweiz seinen Ursprung und ist einmalig in Bayern. Laut Homepage der Fränkischen Schweiz werden dort seit mehr als hundert Jahren  jedes Jahr zur Osterzeit zahlreiche Brunnen und Quellen farbenprächtig dekoriert.

Dem Osterwasser wurde eine magische Wirkung nachgesagt. So sollten zum Beispiel Kinder, die mit frisch geweihtem Wasser an Ostern getauft wurden, besonders klug werden. Das Trinken von Osterwasser schützte dem Volksglauben nach vor Krankheiten und wer das Osterwasser im eigenen Haus verspritzte, hielt Ungeziefer fern.

Der Hauptgrund für das Schmücken der Dorfquelle lag aber wohl darin, den Brunnen als wasserspendenden und lebenswichtigen Bestandteil einer Gemeinde zu ehren und seine Dankbarkeit dafür zu zeigen. Denn in früheren Zeiten sicherte ein gefüllter Brunnen das Überleben vieler Menschen und Tiere und war somit ein kostbares Gut. Etwas, das nicht immer selbstverständlich da war.

Seit den 1980er Jahren wurde dieser Brauch auch in anderen Teilen Deutschlands immer beliebter, so auch in Veitshöchheim.

Bis 1921 schöpfte man auch in Veitshöchheim das Trinkwasser aus den Brunnenanlagen des Ortes. Ein zentraler Brunnen befand sich an der Kreuzung Kirchstraße/Bahnhofstraße.

Im März 1914 hatte die Gemeinde beim königlichen Wasserversorgungsbüro in München wegen eines Anschlusses der Gemeinde an die Günterslebener Wasserleitung angefragt. Doch es dauerte nicht zuletzt wegen des Ersten Weltkrieges, bis dann am 18. Dezember 1921 das Veitshöchheimer Wasserleitungsnetz feierlich übergeben werden konnte.

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