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Neues aus der Auffangstation Veitshöchheim des Vereins Greifvogel- und Eulenhilfe Würzburg e.V. - Die Hochsaison für Jungtiere hat begonnen

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Vor über einer Woche war in der Veitshöchheimer Auffangstation des Vereins Greifvogel- und Eulenhilfe Würzburg e.V. verhältnismäßig eine große Ruhe eingekehrt, nachdem der Vereinsvorsitzende, der Falkner Harald Dellert Dellert (mittig), mit Falkner und Vorstandsmitglied Alexander Götz und der Praktikantin Lotta Fabisch, alle in der Auffangstation residierenden Wintervögel in die Freiheit entlassen hatte. Einzige Ausnahme war dieser im zweiten Jahr lebende Mäusebussard, der vor über 14 Tagen unterernährt und unter einer Vergiftung leidend,  in Hafenlohr gefunden wurde und hier nun wieder aufgepäppelt wird.

Am Gründonnerstag wurde dann diese, wahrscheinlich durch den Aufprall auf ein Auto leicht verletzte Rohrweihe aus dem Volkacher Ortsteil Rimbach  in die Auffangstation gebracht. Der aus Afrika zum Brüten an den Main gekommene Zugvogel  blutete im Flügelbereich und wirkte laut Harald Dellert wohl durch eine Gehirnerschütterung leicht betäubt. Doch Wunden von Greifvögeln, so der Falkner, heilen  schnell wieder, so dass er die Rohrweihe schon am Mittwoch dieser Woche wieder in Volkach-Rimbach aussetzen konnte. Im September zieht es die Rohrweihe dann wieder zurück in die Sahara.

Und nun, wo in der Natur wieder alles grün ist, hat auch wieder die Hochsaison für Jungtiere begonnen. So wurden am Vortag diese etwa drei Wochen alte Waldohreule (rechts) aus Marktheidenfeld und der Waldkauz (links) zum Aufpäppeln in die Station gebracht.

Der Waldkauz ist noch schwach auf den Füßen. Ihn lieferte eine Frau aus dem 270 Kilometer entfernten Greiz in Thüringen in der Station ab, da es derartige Einrichtungen in ihrem Bundesland nicht gibt.

Die Waldohreule, die die Praktikantin Lotta Fabisch in der Hand hält, ist dagegen schon recht aufgeweckt.

Wie der 1. Vereinsvorsitzende Harald Dellert erläutert, hat die Auffangstation erstmals der Staatlichen Fach- und Berufsoberschule in Triesdorf bei Ansbach einen Praktikumsplatz über sechs Monate zur Verfügung gestellt. Die in Würzburg wohnende Praktikantin unterstützt Dellert tatkräftig bei allen anfallenden Arbeiten und engagiert sich auch in ihrer Freizeit für die Auffangstation und den Verein.

Beim Pressetermin gab der Vorsitzende auch einen Überblick über die Tätigkeiten seines im August 2015 gegründeten Vereins, dessen Ziel es ist , verletzte Greifvögel und Eulen aufzunehmen, gesund zu pflegen, um sie im besten Fall wieder in die Freiheit entlassen zu können. In der neuen Zentrale der Auffangstation in Veitshöchheim auf einem Grundstück in den Höhen des Sendelbachtales, über das der Verein seit 2017 verfügen kann,  konnte inzwischen die dritte Voliere fertiggestellt und und die vierte für den Aufbau vorbereitet werden. Fertiggestellt ist auch die Quarantänestation und der super ausgestattete Behandlungsraum, so dass der 78 Mitglieder und elf aktive Falkner zählende Verein laut Dellert den Greifvögeln und Eulen eine sehr gute medizinische Versorgung zukommen lassen kann. Die Station verfügt seit Anfang April auch über den dringnd notwendigen Stromanschluss. Hierzu wurden 80 Meter Boden aufgegraben, die Kabel verlegt und ein Verteilerkasten gesetzt. Hergestellt wurde inzwischen auch das Fundament für ein Kühlhaus, das im Mai angeschafft werden soll.

Von den im Vorjahr in der Auffangstation zur Pflege abgegebenen 116 Tiere konnten nach den Worten des Falkners leider nur 78 wieder in die Freiheit entlassen werden. Neben den üblichen Turmfalken, Bussarden, Habichten, Waldkäuzen, Uhus und Schleiereulen waren auch einige Raritäten darunter wie ein Roter und ein Schwarzer Milan, ein Baum- und vier Wanderfalken sowie mehrere Rohr- und Wiesenweihen. Der Schwarzmilan habe nach aktuellen Schätzungen nur noch maximal 500 Brutpaare in ganz Bayern.

Viel Wert legt der Verein auf Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung, insbesondere die Sensibilisierung der nachfolgenden Generation. So besuchte der Verein im Vorjahr 19 Kindergärten, acht Schulen, vier Sommerfeste, sieben Weihnachtsmärkte und war auf der LGS und acht Tage im Umweltamt in Würzburg vertreten, wo an die 1.500 Kinder zu Besuch waren.

Da die Projekte des Vereins komplett aus ehrenamtlicher Tätigkeit bestehen, freut sich die Vorstandschaft über Jeden, der sie unterstützt, ob durch eine Mitgliedschaft, Spende oder Tierpatenschaft. Dankbar ist der Verein auch dem Tierschutzverein Würzburg für seine Unterstützung und Kooperation.

Spendenkonto:
Greifvogelhilfe e.V., Sparkasse Mainfranken
IBAN DE67 7905 0000 0047 9868 72
oder Paypal: verein@greifvogelhilfe-wuerzburg.de

Fotos (c) Dieter Gürz

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