Nachlese Rosenmontagszug Veitshöchheim: 24 Minderjährige deutlich alkoholisiert, außer einem abgerissenen Autokennzeichen erfreulicherweise keine Sachschäden und Körperverletzungen
Im Vorfeld des Rosenmontagszuges fand ein Sicherheitsgespräch der Polizeiinspektion Würzburg-Land mit der Gemeinde Veitshöchheim, dem Veitshöchheimer Carneval-Club (VCC) als Veranstalter und den verantwortlichen Helfern statt. Daraufhin erließ die Gemeinde einen sicherheitsrechtlichen Bescheid, in dem auch festgelegt wurde, dass ein personell starker gewerblicher Sicherheitsdienst eingesetzt wird.
Wie bereits gestern berichtet, hatte der vom VCC organisierte Protego-Sicherheitsdienst von Michael Krapp in Bamberg (im Bild mit der VCC-Clubpräsidentin Conny Lyding) alles im Griff. Es gab keinerlei Ausschreitungen und Probleme in der von Protego überwachten Kernzone, die den Rathausinnenhof, den Bereich der Vitusschule und die Kirchstraße umfasste.
Wie einer Pressemitteilung (PM) der Polizeiinspektion (PI) Würzburg Land von heute zu entnehmen ist, treffen diese Feststellungen jedoch nicht auf die Randbereiche zu. Es waren Beamte der PI Würzburg-Land sowohl uniformiert als auch zivil vor Ort, vor allem um Jugendschutzkontrollen beim Umzug selbst und bei der anschließenden Afterparty durchzuführen. Bei den Kontrollen war das Jugendamt Würzburg mit vor Ort.
Wie es in der PM weiter heißt, wurden während des gesamten Einsatzes eine Vielzahl von Besuchern einer Jugendschutzkontrolle unterzogen. Insgesamt stellten die Beamten bei 24 Minderjährigen eine deutliche Alkoholisierung oder den Besitz von Tabakwaren fest. In einigen Fällen wurden die Eltern der Jugendlichen telefonisch durch die Polizei bzw. das Jugendamt informiert und der Alkohol sowie die Tabakwaren wurden sichergestellt bzw. vernichtet.
Zwei Jugendliche im Vollrausch
Trauriger Spitzenreiter war ein 17-jähriger mit 2,68 Promille und eine ebenfalls 17-jährige mit 2,12 Promille.
Weiterhin konnten die Beamten bei der Durchsuchung eines 15-jährigen ein Einhandmesser feststellen, für das der Jugendliche keinerlei Führberechtigung aufweisen konnte. Dieses Messer wurde sichergestellt und eine Ordnungswidrigkeitenanzeige nach dem Waffengesetz wird gefertigt.
Erfreulich dagegen, dass lediglich eine Anzeige wegen Sachbeschädigung aufgenommen werden musste, weil ein Kennzeichen eines KFZ abgerissen worden war. Außerdem wurden einige Müll- & Regentonnen umgeworfen, sowie ein Fallrohr herausrausgerissen, was jedoch zu keinen Schäden führte.
Während der gesamten Faschingsveranstaltung konnte laut Feststellung der PI bei den alkoholisierten Jugendlichen zwar eine aggressive Grundstimmung festgestellt werden, durch das frühzeitige Einschreiten der eingesetzten Beamten konnten jedoch einige sich anbahnende Körperverletzungsdelikte bereits im Vorfeld unterbunden werden.
Die Probleme mit alkoholisierten Jugendlichen kamen aber nicht zur Wasserwachts-Ortsgruppe durch, die im Rathausinnenhof eine Rettungsstation eingerichtet hatte. Vorsitzender Christian Hein vermeldete am Abend: "Keine Besonderen Vorkommnisse. Alles ganz normal."
Die Angaben der Polizei bezüglich alkoholisierter Jugendlicher konnten Anlieger in der Unteren Maingase bestätigen. Schon vor dem Zug zog hier eine Horde Jugendlicher mit Bierkasten ausgestattet, lärmend und schreiend durch die Gasse, alle von der Leerung noch auf der Straße stehenden blauen Tonnen umtretend und auch Flaschen auf dem Pflaster zum Zerbersten bringend. Und auch noch nach dem Zug waren hier, da aus der Kernzone ausgesperrt, viele alkoholiserte Jugendliche herumschreiend anzutreffen, darunter auch junge Mädchen, die nicht mehr auf den eigenen Beinen stehen konnten und hinfielen. Auch verrichtete so mancher in der Grünecke hinter dem Kosmetiksalon seine menschlichen Bedürfnisse.
Und auch der Fußweg in der Mainlände bis zum Mainsteg war am Abend mit Glasscherben übersät.