Die Gestaltung des digitalen Wandels und die verstärkte Demokratieerziehung und Wertebildung fordern die bayerischen Gymnasien heraus - Direktoren tagten in Veitshöchheim
Sie sorgten als Jonglage-Orchester für eine fulminante Eröffnung der Hauptversammlung der bayerischen Gymnasial-Direktoren, die Jonglagegruppe "Drunter & Drüber" des Gymnasiums Veitshöchheim mit ihrem Dirigenten, dem Mathelehrer Matthias Schreyer. Diese Choreographie hatte Schreyer, in anderer Besetzung, 2006 in München anlässlich eines WM-Spiels aufgeführt.
Gymnasialdirektoren tagten zum Thema Digitalisierung
Die im zweijährigen Turnus veranstaltete Hauptversammlung der Vereinigung der Direktoren der bayerischen Gymnasien (BayDV) fand in diesem Jahr im Gymnasium Veitshöchheim statt.
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Die Protagonisten der öffentlichen Veranstaltung im Rahmen der unter dem Motto "Gymnasiale Bildung und Erziehung im digitalen Zeitalter" stehenden Hauptversammlung der Bayerischen Direktoren-Vereinigung (BayDV) im Gymnasium Veitshöchheim v.l.n.r Ministerialdirektor Herbert Püls, Veitshöchheims Schulleiter Dieter Brückner, BayDV-Landesvorsitzender Walter Baier, Festrednerin Professorin Dr. Silke Grafe (Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Uni Würzburg) und stellvertretender Landrat Armin Amrehn.
Die BayDV vertritt mehr als 90 Prozent der gymnasialen Schulleiter Bayerns.
Veitshöchheims Schulleiter Dieter Brückner schlug in seiner höchst originellen und außergewöhnlichen Begrüßungsrede einen eleganten Bogen zur Eröffnungsnummer durch das Jonglage-Orchester seiner Schule.
Vor zwei Jahren, so sagte er, wäre ihm das angesichts des Gezerres um G8/G9 bei der Ausbildunsdauer nicht eingefallen.
Aber nachdem sich nun der Pulverdampf verzogen hat, schien ihm das Bild vom Gymnasium als einem Orchester passend zu sein. So freute er sich, als Gäste und Ehrengäste Vertreter der Gruppen und Institutionen willkommen zu heißen, die dieses Orchester Gymnasium erst so richtig zum Klingen bringen.
Dazu zählte er zuallerst diejenigen, die den Konzertsaal zur Verfügung stellen und den laufenden Betrieb gewährleisten und die materielle Weiterentwicklung eröffnen, weiter diejenigen, die das Programm für das Orchester zusammenstellen, den einen oder anderen Kompositionsauftrag vergeben und am Ende entscheiden, wieviel Repertoire oder Avantgarde den Akteuren und dem geneigten Publikum zugemutet werden darf.
Dann nannte er diejenigen, die darauf achten, dass die Noten auf den Pulten bei der Dynamik nicht allzu frei interpretiert werden und diesbezüglich zur Seite stehen.
Er begrüßte auch die, die zu Recht daran erinnern, dass es auch andere Orchester gibt, die gute Musik machen und die Klanglandschaft komplettieren und sich dafür einsetzen, dass diese Klangkörper in unverwechselbarem Sound ihr Profil behalten und ins Bewusstsein rücken, dass Vielfalt wertvoll ist und jeder Gleichmacherei vorzuziehen ist.
Im Saal würden auch diejenigen Kräfte sitzen, die an den Pulten zeitgemäß ausbilden, sie mit der richtigen und fundierten Technik, aber auch mit der erforderlichen Haltung ausstatten und später dafür sorgen, dass auch Profis noch zulernen können.
Beim Orchester selbst angekommen, das seine Vorzüge und Potentiale ausspielen, seinen charakteristischen Klang nur dann entwickeln könne, wenn alle Stimmgruppen und alle Pulte aufeinander hören und im besten Wortsinn miteinander konzertieren. Das beginne bei den ersten Pulten, den Stimmführern, die den Ton angeben und ihre Gruppe anspornen, die von ihnen lernen soll. Dabei seien sie auf die Mitwirkung der hinteren Pulte angewiesen. Erst dann, wenn sie nicht passiv bleiben, sondern sich aktiv einbezogen fühlen, entstehe der volle Klang. Und auch das Publikum sei heute längst nicht mehr nur rezeptiv.
So werde so manches Konzert zum Gesprächskonzert und nicht selten improvisiere das Orchester über Themen, die ihm aus der Zuhörerschaft vorgelegt werden oder arbeite sich an ihnen ab. Das alles vor den wachsamen Augen und Ohren der Kritiker. Ihre Rezessionen würden den Finger in die Wunden legen und einer interessierten Öffentlichkeit erst richtig bekannt machen, was in den Konzertsälen geleistet wird.
In diesen Konzertsälen die Fäden zusammenzuführen und zusammenzuhalten, sei die Aufgabe des Dirigenten, dabei immer den Finger am Puls der Zeit zu haben und kreativ weiterzuentwickeln, sei eine Aufgabe, die herausfordernd und reizvoll gleichermaßen sei. Sie würden eine Gesamtverantwortung tragen für das Ensemble und seien am Ende doch nichts anderes als prominente Mitglieder des Ensembles.
Brückner: "Wir sehen, viele Interessen, Perspektiven, Begabungen und Kompetenzen, jede Menge Erfahrung und noch mehr Begeisterung müssen zusammenkommen, damit eine konzertreife Leistung entsteht." Dass dies beinahe täglich geschehe, sei die Stärke und das Erfolgsrezept dieses Orchesters. Dies zu reflektieren, aber auch ein wenig zu feiern, dazu sei man an diesem Tag im Konzertsaal zusammengekommen.
Brückner begrüßte dazu noch einmal alle in summa, ohne zuvor einen Namen zu nennen. Diese konnte ein jeder an der Leinwand beim jeweiligen Punkt ablesen.
Stellvertretender Landrat Armin Amrehn sagte in seinem Grußwort: "Wir im Kreistag sind sehr stolz auf das hiesige Gymnasium, das in unserer Trägerschaft ist und das bei der Digitalisierung eine Vorreiterrolle hat."
Im Kreistag werde regelmäßig über Bildung und Digitalisierung diskutiert, um gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu finden. So habe man erst kürzlich beschlossen, als Sachaufwandsträger weitere pädagogische Software für die vier landkreiseigenen Schulen (die Gymnasien Veitshöchheim und Deutschhaus und die Staatlichen Realschulen Höchberg und Ochsenfurt) für knapp 100.000 Euro anzuschaffen.
Insgesamt habe der Landkreis seit 2000 rund 60 Millionen Euro in seine Schulen investiert.
Das Gymnasium Veitshöchheim bezeichnete Amrehn als leuchtendes Beispiel dafür, Schüler von Beginn an mit Technik vertraut zu machen. So gibt es hier schon seit 2003 die sogenannten "Notebook-Klassen", in denen die Kinder außerhalb des Informatikunterrichts mit Laptops arbeiten können. Standard sei auch der Unterricht mit den intelligenten White-Boards in allen Räumen, ebenso die Medienerziehung.
Das Gymnasium beteilige sich an dem Pilotprojekt über die Handy-Nutzung an Schulen. Seine Innovationsfreude beweise das Gymnasium Veitshöchheim auch durch seine Mitgliedschaft im "Digitalen Bildungsnetz Bayern". Zu verdanken sei dies alles in erster Linie der Weitsicht und dem Engagement von Schulleiter Dieter Brückner.
BayDV-Landesvorsitzender Walter Baier aus Bruckmühl philospohierte in seiner Einführung an Konfuzius erinnernd: "Bildung setzt Muse und Zeit voraus und kann daher nicht programmiert werden."
Er hob mahnend den Finger, dass die Prämisse des "Höher, schneller, weiter" in Verbindung mit mehr Effizienz, Transparenz und Akteptanz nicht nur Fortschritte gebracht, sondern auch dazu geführt habe, dass wir uns nicht selten in vielfältige Aktivitäten stürzen, nur um sich hinterher nicht vorwerfen lassen zu müssen, man hätte wichtige aktuelle Entwicklungen verschlafen oder sei vom Zeitgeist abgehängt worden.
Baier verdeutlichte aber auch, dass Bildung und Erziehung einem ständigen Wandel unterworfen sind und nichts bleibe, wie es ist. Dies gelte besonders in der heutigen Zeit der Globalisierung und Digitalisierung. So habe es in den letzten Jahren eine unglaubliche Beschleunigung gegeben, werde alles sogleich im Netz geteilt und kommentiert. Diese Entwicklung erfordere eine neue Art des vernetzten Denkens. Für ein zukunftsorientiertes bayerisches Gymnasium muss es gelungen, notwendige Veränderungen mit Augenmaß, innerer Überzeugung und einem gelebten Wertekanon zu gestalten.
Baier: "Das Bewährte gilt es zu bewahren und in die Zukunft hineinzunehmen. Wer aber nichts wagt, wird definitiv scheitern." Es müssten deshalb Routinen hinterfragt werden. Die Digitalisierung verändert nach seinen Worten unsere Gesellschaft grundlegend. Sie eröffne auf der einen Seite große gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Chancen. Auf der anderen Seite würden aber digitale Technologien auch große Herausforderungen bedeuten, die neben neuen Freiheiten auch Abhängigkeiten schaffen und nicht wenigen Menschen Angst machen würden. Mit dem Internet sei die Welt zu einem globalen Wissenschafts-, Wirtschafts- und Arbeitsmarkt geworden. Keiner wisse so recht, wo dieser Weg hinführe, aber er lasse sich nicht mehr aufhalten.
Der digitale Wandel sei dabei, unsere Gesellschaft, die Wirtschafts- und Arbeitswelt zu verändern. Davor könne auch die Schule sich nicht verschließen. Dabei gehe es nicht nur um technische Fragen, sondern auch um ethische Standards für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien und Steuerungsprozessen.
Es wäre falsch, so Baier, in der Schule digitale und analoge Medien gegeneinander auszuspielen. Es gelte, beide Welten miteinander zu verbinden und einen Ausgleich zu schaffen zwischen den Fähigkeiten, die die digitale Welt von morgen fordert und den analogen Fähigkeiten wie Schreiben, Rechnen und Lesen sowie manuelle Kreativität und spielerische Neugier.
Wer in Zukunft nicht mal die einfachsten Rechnungen ohne Computer lösen kann und unreflektiert auf News aus dem Netz vertraut, der werde die Fähigkeit verlieren in analogen Strukturen zu denken und für Probleme eigene Lösungsansätze kreieren zu können. Nur auf Digitalisierung zu setzen erscheint deshalb Baier zu kurz gegriffen. Es gehe darum, festzulegen, welche gymnasialen Bildungsziele durch den Einsatz digitaler Technologien besser und effektiver zu erreichen sind. Der Einsatz von Technik allein sei noch kein Garant für eine Effektivitätssteigerung im Bildungssystem.
Die technischen Möglichkeiten digitaler Medien müssten im Hinblick auf die Realisierung des didaktischen Mehrwerts beurteilt werden. Bei aller Digitalisierungseuphorie dürfe man nicht vergessen, dass die Nutzung digitaler Medien zusätzliche Komplexität schaffe angesichts notwendiger ständiger Updates und Neuerungen oder unsichere Rechtslagen die Arbeit schwieriger machen. Es bedürfe deshalb eines umfangreichen Netzes von Supportmaßnahmen.
Wenn Medienkompetenz als Schlüsselkompetenz im 21. Jahrhundert bezeichnet wird, so verdeutlichte der BayDV-Landesvorsitzende, müsse Bildung auch immer Medienbildung sein. Im Zentrum der Bildungsbemühungen, so forderte er, müsse aber immer der Mensch stehen, seine Entfaltung als eigenständige kreative Persönlichkeit. Der Mensch sei mehr als eine Arbeitskraft, er müsse deshalb umfassend gefördert werden, ihn zu Denk- und Lernprozessen zu befähigen, um mit neuen Herausforderungen umgehen zu können. So werde sich die Schulform Gymnasium weiter verändern.
Im Konsens mit Lehrern, Eltern und Schüler könne man diesen Weg erfolgreich beschreiten, wenn es gelinge, die Ziele gemeinsam zu formulieren und unbeirrt von negativen Strömungen und Egoismen zu verfolgen. Für diesen Veränderungsprozess müssten viel Zeit und Energie aufgewendet werden.
Baier: "Wir als Direktoren der bayerischen Gymnasien haben es in der Hand, diesen Prozess zu steuern und ihn positiv zu beeinflussen oder wie Aristoteles es sagte: Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel richtig setzen."
Vor dem Festvortrag fanden sie für ihr Divertimento Nr. 3 in F-Dur KV 138 Allegro von W.A. Mozart höchste Anerkennung bei den bayerischen Direktoren, das Kammermusikensemble des Gymnasiums Veitshöchheim unter der Leitung der Musiklehrerin Christine Gaillard und der Profigeigerin Reiko Sudo.
Festrednerin Professorin Dr. Silke Grafe vom Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Uni Würzburg beleuchtete wissenschaftlich Bildung und Erziehung in Schule und Unterricht in einer durch Digitalisierung und Medialisierung geprägten Welt.
Wie sie auführte, habe die Schulleitung im Kontext der notwendigen Koordinierung medienpädagogischer Aktivitäten eine bedeutsame Rolle, unter anderem in Bezug auf die Entwicklung einer geeigneten Lernkultur und für die Unterstützung von Unterrichtsformen des Lehrens und Lernens mit und über digitale Medien.
Die Bedeutsamkeit des Lehrens und Lernens mit und über digitale Medien begründete die Professorin aus drei Perspektiven. Die Förderung von Medienkompetenz sei angesichts der umfangreichen Medienausstattung und Mediennutzung im häuslichen Kontext eine wichtige Aufgabe. Weiterhin gelte es die Ausbildungs- und Erwerbsfähigkeit der Schüler zu fördern und eine · gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Drittens sollten Potenziale digitaler Medien für Lehr- und Lern-Prozesse genutzt werden. Zentrale Faktoren seien dabei die Lehrpersonen und die gewählte didaktische Einbettung der Medien.
Ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und sozialverantwortliches Handeln in einer durch Digitalisierung und Mediatisierung geprägten Welt bedeute eine bedeutsame Zielperspektive für Schule und Unterricht. Dabei spiele die Förderung von Problemlöse-, Entscheidungs-, Gestaltungs- und Urteilskompetenzen eine wichtige Rolle.
Bei der Gestaltung der Technologieentwicklung seien auf der Basis von Breitbandanschlüssen neben der Ausstattungsquantität die Ausstattungsqualität, die Einbettung in pädagogische Konzepte sowie Konzepte für den technischen Support von großer Bedeutung.
Bei der erforderlichen Professionalisierung der Lehrpersonen gehe es insbesondere um medienpädagogische Kompetenzen in den Bereichen der Nutzung von Medien bzw. digitalen Lernumgebungen für Lernprozesse, um die Wahrnehmung medienbezogener Erziehungs- und Bildungsaufgaben sowie die Entwicklung schulspezifischer Konzepte zur Medienbildung. Hierfür könnten vielfältige Fortbildungsformate genutzt werden.
Wünschenswert hält Grafe weiter eine Öffnung und Vernetzung der Schule und die Anbahnung von Kooperationen mit Universitäten. Auch das Engagement in interdisziplinären und internationalen professionellen Lerngemeinschaften könnten Entwicklungsprozesse unterstützen.
Ministerialdirektor Herbert Püls aus dem Staatsministerium für Unterricht und Kultus hielt ein Statement zu aktuellen bildungspolitischen Themen und überbrachte die Grüße des neuen Kultusministers Michael Piazolo und der neuen Staatssekretärin im Kultusministerium Anna Stolz, bislang Bürgermeistern in Arnstein.
Der bayerische Koalitionsvertrag enthält nach seinen Worten eine wuchtige Ankündigung: 5.000 neue Lehrerinnen und Lehrer mit qualifizierter Ausbildung bis 2023. Das bedeute: weniger Unterrichtsausfall, kleinere Klassen, mehr individuelle Förderung.
Auch viele anstehende Herausforderungen wie die Gestaltung des digitalen Wandels oder die verstärkte Demokratieerziehung und Wertebildung sei mit mehr Lehrern besser zu bewältigen.
Anfang September sei der „offizielle" Start des neunjährigen Gymnasiums problemlos, planmäßig und ruhig über die Bühne gegangen. Nun sei es notwendig, so Püls, Weiterentwicklungen wie die Oberstufe und die digitale Bildung in den Blick zu nehmen.
Die derzeitige Oberstufe mit einer hohen Bedeutung der Grundlagenfächer Deutsch, Mathematik und Fremdsprache für den Studienerfolg sei erfolgreich gewesen, wie die erfreulichen Abiturergebnisse zeigen.
Für eine vertiefte Profilbildung wurde die neue „AG Oberstufe" ins Leben gerufen, eine Runde aus Direktoren, Lehrern, Eltern, Schülern, Ministerialbeauftragten, Vertretern von ISB und Kultusministerium. Sie nehme nun ihre Arbeit auf, um eine tragfähige Oberstufenkonzeption zu entwickeln.
Medienkompetenz ist auch für den Ministerialdirektor der Schlüssel zur Zukunft. Der kompetente Umgang mit den modernen Informations- und Kommunikationstechnologien sei heute die vierte Kulturtechnik - nach Lesen, Schreiben und Rechnen.
Püls: "Im Zentrum unserer humanistischen Kultur steht aber der Mensch. Deswegen gilt auch in unserer digitalen Welt: Unser Menschenbild, unsere Werte und unser Bildungsverständnis bleiben bestehen."
Im Freistaat gelte deshalb: Die Pädagogik bestimmt die Technik. Nicht umgekehrt.
Im Rahmen der neuen Initiative „Werte machen Schule" des Kultusministeriums spiele die „Wertebildung 4.0" eine große Rolle. Ab diesem Schuljahr würden deshalb Schüler zu Wertebotschaftern ausgebildet, die sich dabei unter anderem mit Fragen beschäftigen wie:
- • Wie kommuniziere ich wertschätzend in sozialen Netzwerken?
- • Wie gehe ich mit Fake News oder Hass-Kommentaren um?
- • Wie geht Zivilcourage im Netz?
Der Ministerialdirektor ermunterte die Schuleiter, in Abstimmung mit Ihrer SMV einen Schüler als Wertebotschafter vorzuschlagen.
Um eine Technik kompetent gebrauchen zu können, benötigten die Schüler neben Kompetenzen zur Anwendung natürlich auch Wissen über die grundsätzliche Funktions- und Arbeitsweise von Programmen und Geräten. Dies stelle das Ministerium mit der Einführung des Faches Informatik als eigenständiges Pflichtfach in allen Ausbildungsrichtungen des Gymnasiums sicher.
Digitalisierung ist deshalb nach den Worten von Püls in Bayern zugleich Werkzeug und Gegenstand im Unterricht. Der Freistaat Bayern unterstütze die Kommunen mit mehrjährigen Förderprogrammen massiv dabei, die ITAusstattung an den Schulen zu verbessern. Allein in diesem Jahr würden mit dem Masterplan BAYERN DIGITAL II über 210 Millionen Euro in die technische Ausstattung von Schulen, vor allem in digitale Klassenzimmer investiert.
Außerdem habe sein Ministerium eine große Fortbildungskampagne gestartet: auf allen Ebenen der staatlichen Lehrerfortbildung und für unterschiedliche Zielgruppen.
2019 beginne das erste von insgesamt fünf Modulen zu unterschiedlichen Aspekten der Digitalisierung. Die Module würden von technischen Grundverständnisfragen über Mediendidaktik bis hin zu ethischen und rechtlichen Fragen reichen.
Püls: "Das bayerische Gymnasium hat sich in seiner langen Vergangenheit neuen Entwicklungen gegenüber nie verschlossen, sondern sie offensiv angenommen. Auch darauf gründet der Erfolg dieser Schulart."
Die "Sendung mit der Maus" inszenierten am Ende der öffentlichen Hauptversammlung mit ihren Jonglage-Künsten in neuer Version die ehemaligen G 9 Schüler und ersten Abiturienten des Gymnasiums Christoph Trampe (links), Mario Landgraf und Lukas Stark (3. v.r.) sowie als G 8-Schüler Daniel Schönitz. Sie waren eigens zu dieser Vorführung zum Teil von recht weit angereist wie Mario Landgraf (rechts), den es beruflich nach Hamburg verschlagen hat.
Beneidet wurde Schulleiter Dieter Brückner von seinen bayerischen Kollegen um die Schülerfirma "Fresh&Fruits", die der Auszeichnung des Gymnasiums als frisch dekorierte Fairtrade-School alle Ehre machte und den Gästen zur Mittagszeit, von Christina Rottenstein (links) und Selina Hehrlein angepriesen, schmackhafte Leckereien servierte wie Kürbissuppe, verschieden belegte Bagels, Kaffee und Kuchen und einen Obstsalat.
Fotos (c) Dieter Gürz