Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Nachhaltiges Erntedankfest in der Balthasar-Neumann-Kaserne mit musikalischen Leckerbissen

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Einen guten Brauch folgend, feierte heute die Katholische Militärseelsorge in Veitshöchheim am 2. Sonntag im Oktober in der Balthasar-Neumann-Kaserne das Erntedankfest mit anschließender Fahrzeugsegnung. Der Mitarbeiterkreis mit Pfarrhelfer Elmar Fries an der Spitze hatte einen wunderschönen Erntedankaltar mit Obst, Gemüse, Feldfrüchte sowie einer aus der Günterslebener Kirche entliehenen Erntekrone hergerichtet, im Bild vom Militärpfarrer Pfarrer Wolfgang Bier gesegnet.

Der gebürtige Würzburger Bier, Jahrgang 1957, ist als Spätberufener seit 18 Jahren in der Katholischen Militärseelsorge tätig, bis 2008 acht Jahre in Veitshöchheim, dann sechs Jahre in Geilenkirchen und seit vier Jahren im Natohauptquartier SHAPE in Belgien. Er ist zugleich Würzburger Diözesanpriester und Hauptmann der Reserve.

 

Tradition hat, nicht nur Soldaten und ihre Familien in die Kaserne einzuladen, sondern auch Bürger aus Veitshöchheim und der Umgebung. Mitfeiern konnten im Speisesaal der Kaserne auch Angehörige des Familienbetreuungszentrums Veitshöchheim (FBZ) und deren Gäste, den Ehegatten, Eltern, Geschwistern und Freunde der Soldaten, die sich zur Zeit im Auslandseinsatz befinden. FBZ-Leiter Oberstabsfeldwebel Johannes Hundezeck bedankte sich für die Zusammenarbeit.

So war der Saal mit 255 Gästen restlos gefüllt, die am Ende aus voller Brust die Nationalhymne anstimmten. Der Militärpfarrer freute sich, unter den Gästen auch Bürgermeister Jürgen Götz, Altbürgermeister Rainer Kinzkofer und neben ihn als Mitzelebrierenden den Veitshöchheimer Ortspfarrer Robert Borawski begrüßen zu können, ebenso auch Pfarrhelfer und ständiger Diakon mit Zivilberuf Wolfgang Krug.

Der Erntedankgottesdienst bot zugleich ein besonderes musikalisches Erlebnis. Dafür sorgten einerseits 25 Profi-Musiker des Heeresmusikkorps Veitshöchheim unter der Leitung von Oberstabsfeldwebel Michael Heinlein, die nicht nur die Lieder des Gottesdienstes begleiteten, sondern zu Beginn mit "Mountain Wind" und als krönenden Abschluss mit "Highland Cathedral" brillierten.

Einen tollen Ohrenschmaus servierte zum Anderen zum Kyrie und im Anschluss an den Gottesdienst vor dem Mittagessen auch der von Harry Götzelmann dirigierte Shanty-Chor der Marinekameradschaft-Admiral-Scheer-1899 aus Würzburg mit Seemannsliedern.

Militärpfarrer Bier sprach zu Beginn von einem außergewöhnlichen, von Traurigkeit erfüllten Ereignis, denn  am 30. Juli 2018 war sein Mitbruder, der seit zehn Jahren als sein Nachfolger in Veitshöchheim stationierte Militärpfarrer Martin Josef Klein tödlich verunglückt. Sein Tod habe viele Tränen gekostet. Auf dem Gabentisch standen deshalb nicht nur die Früchte des Feldes, sondern ein Bildnis des Verstorbenen, auf dem er den Gästen im Saal zulächelt.

Bier: "Die Ernte seines Lebens einbringen, nach Hause fahren, war das, was er getan hat, ein Leben lang mit Blick auf den Herrgott und im Dienst an den Soldaten. Er hat seine Ernte eingefahren und wir wissen, dass er uns im Gebet begleitet."

Bier verdeutlichte, dass es ein Kommen und ein Gehen auf dieser Erde ist und wir dankbar sein können, dass Verstorbene uns eine Zeit, ein Stück des Weges begleiten konnten.

In seinem ihm eigenen Humor verstand es Bier nach dem Gedenken an Martin Klein, die Gäste zum Lachen zu bringen, denn, so Bier, die Fröhlichkeit habe der Herrgott den Menschen nicht genommen und verboten. Es sei ganz wichtig, dass man in Freude weiter die Wege in die Zukunft gehen kann, trotz aller Tiefen und Leid, die man erleben muss.

So hatten denn auch die Pfarrhelfer Elmar Fries und Wolfgang Krug in Anspielung auf den Namen des Militärpfarrers einen Bier-Sixpack als Dankeschön für die Abhaltung des Gottesdienstes in petto.

Der besondere Dank des Militärpfarrers galt, von starkem Applaus begleitet, Pfarrhelfer Elmar Fries, der bereits seit 25 Jahren Dienst in der Katholischen Militärseelsorge in Veitshöchheim tut.

Das Erntedankfest nutzte Hauptmann Manfred Schad, um Oberfeldarzt Wolfgang Gerhard für seine über 20jährigen treuen Dienste und als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates/Mitarbeiterkreises zur Unterstützung des Katholischen Militärpfarramtes Veitshöchheim auszuzeichnen. Gerhard verlässt den Standort Veitshöchheim.

Nach dem feierlichen Gottesdienst segnete Militärpfarrer Wolfgang Bier die Fahrzeuge von Gästen.

Die Kollekte der Gläubigen ging an die Nachbarschaftshilfe "Brücken nach Osteuropa" des katholischen Militärbischofsamtes zweckgebunden zur Förderung der beruflichen Zukunft traumatisierter Jugendlicher.

Ein großes Dankeschön  des  Militärpfarramtes ging an die Bundeswehr für die Nutzung der Räumlichkeiten, an den Mitarbeiterkreis der Truppenküche und an alle, die diesen Tag vorbereitet haben.

Mit vielen neuen Eindrücken, Gedanken und guten Gesprächen gingen die Teilnehmer wieder nach Hause.

Kommentiere diesen Post