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14 Sechst- und Siebtklässler des Gymnasiums Veitshöchheim zu neuen Lesescouts ausgebildet als Botschafter für die Freude am Lesen

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Auch heuer wurden wieder unter der Leitung der Lehrerin Yvonne Ort (links) in einem zweitägigen Seminar, wie im Vorjahr Mal im Pfarrsaal der Kuratie, 14 neue Lesescouts aus den sechsten und siebten Klassen des Gymnasiums Veitshöchheim ausgebildet (Foto Dieter Gürz).

Diese Ausbildung hat schon Tradition an der Schule. Vor zehn Jahren wurde hier das Lokal-regionale Lesenetzwerk ins Leben gerufen: Grundschulen, Kindergärten und Kindertagesstätten links und rechts des Mains werden seitdem von am Gymnasium ausgebildeten Lesescouts besucht.  Das Gymnasium verfolgt damit das Ziel, Leseförderung in die Hände von Jugendlichen zu legen, sie zu Akteuren der literarischen Kultur, ja zu Botschaftern des Buchs zu machen.

Nach Kennenlernspielen, Austausch über Bücher und Leseerfahrungen war der Höhepunkt des Seminars am ersten Tag ein dreistündiger Workshop mit der professionellen Stimmbildnerin, Schauspielerin und Regisseurin Martina Esser. Sie brachte den Lesescout-Neulingen in vielen intensiven aber auch lustigen praktischen Übungen die unterschiedlichen Techniken zum ausdrucksvollen Vorlesen und Präsentieren sowie zu Gestik und Mimik näher. So haben sie nun das nötige Rüstzeug erworben, um eine Vorlesestunde für kleinere Kinder fesselnd und unterhaltsam gestalten zu können.

Da wurden beispielsweise zur besseren Artikulation Tiere nachgeahmt, um den Ausdruck der eigenen Stimme kennenzulernen. Es wurde eingeübt, wie man je nach Inhalt der Geschichte richtig betont, wann laut und wann leise gesprochen werden sollte, wie die optimale Sitzhaltung aussieht, man nicht ins Blatt, sondern darüber weg sprechen muss und wie man mit dem Blickkontakt zu den Zuhörern im passenden Moment die Spannung sogar noch steigern kann.

Am zweiten Tag konnten dann die Neulinge eine Lesescout-Stunde von erfahrenen langjährigen Lesescouts erleben, um dann ihre ersten eigene Lesescout-Einheit  zu erstellen. Die Neulinge konnten dabei sehr von der Erfahrung  "Lesescout-Profis" profitieren.

"Alle waren mit Begeisterung bei der Sache und freuen sich schon auf ihre nun bald beginnenden Einsätze", so resümiert Yvonne Ort.

Mit den 14 Neulingen sind nun laut Ort dieses Jahr 26 Botschafter des Buchs an den Grundschulen in Veitshöchheim, Güntersleben, Margetshöchheim, Zell und Würzburg-Dürrbach unterwegs, um insbesondere am Bundesweiten Vorlesetag am 16. November 2018, der seit 2004 jedes Jahr  am dritten Freitag im November stattfindet, ihre Liebe zu Büchern und Geschichten den Grundschülern zu vermitteln.

Lesenetzwerk-Lehrkraft Ort ist sich sicher, dass die Lesescouts auch im Schulunterricht von der neu erlernten Lesetechnik profitieren können. Ihr besonderer Dank gilt der Kuratie-Pfarrgemeinde, die diese Aktion mit der Bereitstellung der Räumlichkeiten auch heuer wieder unterstützt habe.

Warum vorlesen?

Die besonderen „Bildungsvorteile“ des Vorlesens erweisen sich im lebendigen Kontakt. Audiovisuelle Medien, so professionell sie auch produziert sind, können nicht flexibel auf die Bedürfnisse der kleinen Zuhörer eingehen. Sie laufen weiter, bis man sie abstellt. Das Fernsehen erzählt zwar viele Geschichten, die hektische Folge von Bildern verhindert aber oft eine individuelle und intensive Verarbeitung der Inhalte. Es überschüttet die Kinder mit schnellen visuellen Angeboten, ohne dass sie ihr eigenes Tempo finden können, mit Fiktion oder Sachinformationen innerlich fertig zu werden. Kinder verarbeiten Inhalte aber besonders intensiv, wenn sie ihre eigenen Gedanken und Assoziationen äußern und zwischendurch Fragen loswerden können. Das ist in der Vorlesesituation möglich und erwünscht.

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