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Friedensradler machten auf ihrer Tour von Würzburg nach Berlin auch in Veitshöchheim an der Kaserne halt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

"Auf Achse für Frieden, Abrüstung und ein ziviles Europa" - Unter diesem Motto veranstaltet der Landesverband Bayern der Deutschen Friedensgesellschaft- Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) alljährlich eine Friedens-Fahrradtour zu Standorten von Militär und Rüstungsindustrie.

Die diesjährige Tour startete am Samstag in Würzburg und endet am 2. Juni in Berlin. Nach der Auftaktkundgebung vor dem ehemaligen Mozartgymnasium in der Hofstraße legten die rund 40 aus ganz Bayern und Baden-Württemberg angereisten Friedens-Radler für 15 Minuten einen ersten Halt an der Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim ein.

Wie hier Martina Jäger, die Sprecherin der DFG-VK Würzburg sagte,  wolle ihre Vereinigung mit ihrer Radltour "Auf Achse für den Frieden" für die  für allgemeine Abrüstung, eine atomwaffenfreie  Zone in Europa, eine kontinuierliche Senkung der Rüstungsausgaben werben und sich gegen die Beteiligung Deutschlands an Kriegen und den Export von Rüstungsgütern wenden.  Auf ihrer Tour mit weiteren Stationen in Hammelburg, Bad Neustadt, Ilmenau, Erfurt, Dessau und Potsdam wollen sie viele Friedenserklärungen "Jeder Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit" und "Krieg darf kein Mittel von Politik sein" sammeln und diese dann am Reichstag in Berlin in einer großen Schlussaktion öffentlich ausstellen.

In Veitshöchheim ging jedoch der Aufenthalt quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Bühne. Die Gemeinde hatte nämlich nach Angaben der Polizeibeamten, die die Radltour begleiten, einen Aufenthalt auf der  der Gemeinde gehörenden Fläche vor dem Kaserneneingang neben dem Maincenter untersagt. Der Kasernenkommandant hatte dagegen nichts gegen einen Aufenthalt auf Bundesgelände vor dem Nordtor in der Oberdürrbacher Straße einzuwenden.

Jäger informierte hier die Friedensradler, dass hier in der Kaserne von Oktober 1976 bis Januar 1980 Gerd Bastian das Kommando über die 12. Panzerdivison hatte, der als Gegner des NATO-Nachrüstungsbeschluss 1980 den "Krefelder Appell" gegen die Stationierung neuer Atomraketen in Europa initiiert hatte.  

Nun sei hier in der Kaserne der Stab der 10. Panzerdivison beheimatet, deren 20.000 Soldaten von Generalmajor Bernd Schütt befehligt werden. Nach Jägers Worten war die Zehnte 2015 erstmals als Leitdivision für die Einsätze des Heeres auf dem Balkan, in Asien und in Afrika zuständig. 2018 zeichne die Division verantwortlich für die Einsätze der Bundeswehr auf dem Balkan, in Afrika mit Schwerpunkt Mali und im Baltikum.

"Bombing for peace is like fucking for virginity" ( "Bomben für den Frieden sind wie Ficken für Jungfräulichkeit"), dieses Zitat aus dem 1967 zum ersten Mal aufgeführten Musical "Hair", das unter anderem den Vietnamkrieg anprangerte, ist für Susanne Winter aus Karlsruhe der Leitspruch, warum sich die 63jährige schon zum wiederholten Mal an der vom Landesverband Bayern organisierten Friedenstour beteiligt, um so auf freundliche Art und Weise das Bemühen um Frieden in die Öffentlichkeit und unter das Volk zu bringen.

40 Radler kommen auf ihrer Friedensfahrt am Nordtor der Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim an.

Fotos (c) Dieter Gürz

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