Eindrucksvolle Grundsteinlegung bei Gottesdienst im Rohbau der Christuskirche
Einen Gottesdienst in einer sich im Rohbau befindlichen Kirche abzuhalten, wo noch die ganze Eingangsseite offen ist, hat schon ein besonderes Flair. Dazu hatte heute am Gedenktag der Himmelfahrt Christi Sebastian Finn Wolfrum, der Pfarrer der 3.000 Gläubige zählenden Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Veitshöchheim - Thüngersheim - Güntersleben, kurz Christuskirche genannt, eingeladen.
Nicht ohne Grund: Eingebunden in den Gottesdienst ging in Anwesenheit von rund 50 Gläubigen die Grundsteinlegung für die 1,85 Millionen Euro teure Baumaßnahme über die Bühne. Seit September letzten Jahres führt die Pfarrei die Generalsanierung ihrer 1963 eingeweihten Kirche mit Gemeinderäumen nebst Anbau eines Pfarramtes durch. Inzwischen sind die Rohbauarbeiten bis auf die Schließung der Öffnungen zum Vorplatz hin fast fertig, wurde bereits auch das Dach erneuert und in die Dachhaut zur Belichtung der darunter liegenden Räumlichkeiten Fenstereinschnitte eingebaut (Bild unten).
Bereits montiert sind, wie im Bild oben zu sehen, die Stahlträger an der Decke für die mobilen Trennwände, die den bislang 350 Besucher fassenden Kirchenraum abtrennen. Der künftig 120 Erwachsene fassende, 177 Quadratmeter große liturgische Raum für die sonntäglichen Gottesdienste und kirchlichen Feiern wie Taufen reicht der Kirchengemeinde aus.
Im hinteren abgeteilten Bereich wird die Decke abgehängt. Hier entstehen zwei separat nutzbare, je 45 Quadratmeter große Gruppenräume.
Finanziert werden soll das Bauprojekt durch rund 800.000 Euro Eigenmittel durch den Verkauf des alten Pfarrgrundstückes, 600.000 Euro Förderung durch die Landeskirche, 250.000 Euro Zuschuss der Gemeinde und 200.000 Euro Darlehensaufnahme. Die Kosten liegen bislang im Plan. Nicht jedoch der Zeitplan. Pfarrer Wolfrum ist nun guter Hoffnung, Ostern 2019 wieder in der Christuskirche feiern zu können.
Hintergrund: Anbau des Pfarramtes Treppenabgang zu Gemeinderäumen im UG
Ein wichtiger Aspekt der Planung ist die Barrierefreiheit. So sind künftig die Gemeinderäume im Untergeschoss, in dem sich neben zwei weiteren Gruppenräume, ein Jugendraum und auch die Küche befindet, dann über einen Aufzug behindertengerecht zu erreichen.
Grundsteinlegung
Im Boden des neuen Altars beherbergt wird die aus dem Blech des alten Kirchendaches gefertigte Grundstein-Kassette mit Utensilien der Gegenwart, die Pfarrer Sebastian Finn Wolfrum und Architekt Karl-Heinz Keicher in das aus Ziegelsteinen gemauerte Geviert einfügten und mit einer Steinplatte abdeckten.
In ihren Fürbitten baten v.l.n.r.
Pfarrer Sebastian Finn Wolfrum, "dass ein Ort entsteht, wo Menschen sich angenommen und wohl fühlen und besonders Kinder glücklich und zufrieden sind"
Diakonin Claudia Grunwald, "dass die Christuskirche ein Ort der Begegnung ist, wo man fröhlich miteinander feiert, aber auch für das Leben lernt"
Vertrauensmann Manfred Hohmeier, "dass das Bauwerk gelingt, es mit den Finanzen hinkommt und keine weiteren Verzögerungen entstehen"
Architekt Karl-Heinz Kärcher, "dass die Menschen, die hier auf der Baustelle mit ihrer Arbeit ihr tägliches Brot verdienen, gesund und guter Dinge bleiben und sie spüren, wie ihre Arbeit wertvoll und wichtig ist".
Die Segnung der Kassette durch Pfarrer Wolfrum bildete den Schlusspunkt der Grundsteinlegung.
Neben einer Urkunde enthält die Kassette eine Tageszeitung, die Ausführungspläne der aktuellen Baumaßnahme, Münzen, ein Gesangbuch und den aktuellen Gemeindebrief.
Bisherige Grundsteinkassette
Erst vor 14 Tagen wurde in der Außenmauer die Grundsteinkassette aus dem Baujahr 1963 der Christuskirche entdeckt. Dort konnte sie jedoch aus baulichen Gründen nicht bleiben. Sie wurde geborgen und erhielt nun ganz in der Nähe eine neue Bleibe, von Architekt Keicher eingemauert.
Wie schon bei der Einweihung im Jahr 1963 erklang zu Beginn das Lied "Bis hierher hat mich Gott gebracht".
In seiner Predigt schilderte Pfarrer Wolfrum in Reimform (getextet durch den Theologen Michael Greßler aus Leislau in Thüringen) die Parabel vom guten Hausbau aus dem Matthäus-Evangelium. Die Rede ist hier einerseits von einem klugen Mann, der sein Haus auf Felsengrund und andererseits von einen törichten Mann, der sein Haus auf Sand gebaut hat. Als der der Platzregen herabströmte, die Wassermassen und ein Sturm kamen, hielt das erste stand, vom zweiten dagegen blieb nichts mehr übrig. Die Moral des Pfarrers aus der Geschichte: Ein jeder sollte sein Lebenshaus auf sicheren Grund, sprich auf Jesus als Fundament bauen.
Ein besonderer Dank von Pfarrer Wolfrum galt seinem katholischen Pfarrer Robert Borawski für die in der Kuratiekirche während der Bauzeit gewährte Gastfreundschaft und für seine Mitwirkung beim Gottesdienst durch Vorlesung des Evangeliums.