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Gigantische Pop- und Klassik-Gala in den Mainfrankensälen erlöst 21.000 Euro zugunsten krebskranker Kinder

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Das begeisterte Publikum bedachte die 17 Künstler und Künstlerinnen des Benefizkonzerts mit stehenden Ovationen, Dr. Helmut Strohmeier und Anne Kox-Schindelin vom veranstaltenden Würzburger Verein „Hilfe durch Spaß“ alle Mitwirkenden mit Blumen und Weinpräsenten.

Das begeisterte Publikum bedachte die 17 Künstler und Künstlerinnen des Benefizkonzerts mit stehenden Ovationen, Dr. Helmut Strohmeier und Anne Kox-Schindelin vom veranstaltenden Würzburger Verein „Hilfe durch Spaß“ alle Mitwirkenden mit Blumen und Weinpräsenten.

Mit einem beschwingten Programm für alle Generationen, gespickt mit Überraschungen, begeisterten am Wochenende in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen 17 hinreißende Interpreten die insgesamt 1.300 Zuhörer der beiden Benefizkonzerte zugunsten der Kinderkrebs-Station „Regenbogen“ an der Uni-Klinik Würzburg. Es war eine Gala voller bewegender Momente und Gänsehautfeeling.

„Let's bring a Smile“ lautet die 2008 eigens für die Benefizgala komponierte Hymne, die das Künstlerensemble herzerweichend vor den Zugaben intonierte, während das Publikum stehend  "Knick Lights" schwang.  Es ist dies die Botschaft der energiegeladenen Pop-und Klassik-Gala, die nun schon im 15. Jahr die Hallen in Aschaffenburg, Grafenrheinfeld und heuer schon zum fünften Mal auch im Würzburger Raum füllt.

Im Vorjahr hatte der seit 20 Jahren bestehende Verein „Hilfe durch Spaß“, der im Raum Würzburg für die Organisation der Gala verantwortlich zeichnet, das Event erstmals in den Mainfrankensälen veranstaltet. Da die Halle mit 900 Gästen restlos ausverkauft war, buchte der Verein heuer einen zweiten Abend dazu.

Vorstandsmitglied Dr. Helmut Strohmeier äußerte sich zufrieden, dass neben den 900 Karten für das Konzert am Samstag, die wie warme Semmeln weggingen, auch am Freitag an die 400 Besucher kamen. So konnte aus den Eintrittsgeldern und dem Erlös aus dem Verkauf der in der Pause von Sponsoren zur Verfügung gestellten Getränke und Speisen ein Betrag von  21.000 Euro erzielt werden.

Bereits im Vorfeld hatte der Verein wieder zahlreiche Sponsoren und Partner finden können, unter anderem die Gemeinde Veitshöchheim bei der Saalmiete, um so die Kosten der Veranstaltung decken zu können. Wie in all den Jahren zuvor verzichteten auch die Künstler auf eine Gage.

Hocherfreut konnten beim Konzert am Freitagabend der Apotheker Strohmeier (li.) und seine Mitorganisatoren, die Harfinistin Anne Kox-Schindelin und der Saxofonist Matthias Köhler (re.) mit 21.000 Euro die bislang höchste Gala-Spende in Würzburg an Heidrun Grauer (2.v.l.) von der Elterninitiative Leukämie- und Tumorkranker Kinder Würzburg eV. (www.stationregenbogen.de) überreichen. Mit dem Geld möchte der Verein die familiengerechte Ausstattung der drei onkologischen Kinderstationen sowie Forschungsprojekte in der Pädiatrischen Onkologie an der Universitätskinderklinik unterstützen.

Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, Leiter Pädiatrische Hämatologie, Onkologie, Stammzelltransplantation und Facharzt für Kinderheilkunde an der Uniklinik Würzburg, ist das Gesicht der Station Regenbogen bei den jährlichen Benefizkonzerten, bei denen schon weit über eine Million Euro Geld gesammelt wurde.

"Es ist mir ein großes Anliegen, weiterzugeben, was Freude macht," verkündete der Professor im Interview mit Moderator Marcus Priester.  Sein Team sei ganz besonders bemüht um die Kinder, die nicht dauerhaft geheilt werden können, weil der Krebs zurückkommt oder weil sie eine ganz seltene Form haben, von der man noch nicht ganz genau wisse, wie man sie optimal behandelt. Schlegel: "Für diese Gottseidank nicht sehr vielen Kinder wollen wir neue Therapien entwickeln." Zwei davon habe er an diesem Abend mitgebracht.

Zum einen verwies er auf eine neu aufgelegte Impf-Studie gegen Rückfälle von Gehirntumor, die durch Gelder der Benefizkonzerte ermöglicht worden sei. Jetzt habe die Deutsche Kinderkrebsstiftung die Durchführung der Impfstudie finanziert, um zu prüfen, inwieweit diese Therapie für erkrankte Kinder hilfreich sein kann oder man sie an der einen oder anderen Stelle noch verbessern muss.

"Des weiteren haben wir gelernt" so der Professor, "dass es gewisse Schalter gibt bei Krebszellen und bei Immun-Zellen bei der Abwehr des Körpers." Wenn man nun bestimmte Stoffe, sogenannte Antikörper gibt, dann könne man von außen sozusagen im Körper diese Schalter gezielt an- oder abstellen und damit den Krebs beschleunigen oder abbremsen.

Schlögel: "Das sind Dinge, wo wir neue Therapien für Kinder entwickeln wollen und da ist unsere Leidenschaft und dazu dient auch der heutige Abend."

Ein Beispiel für einen solchen Wiederholungspatienten ist der Pianist Tristan Schulz, der mit seiner höchst virtuosen Interpretation von Frederic Chopin's wunderbarem Stück "Fantasie Imprompatu" für Gänsehaut-Feeling sorgte.

Der 19jährige war im November 2012 an einem bösartigen Hirntumor erkrankt. Die Musik half ihm erfolgreich diesen Kampf bis Juni 2013 zu gewinnen, bis er einen Rückfall erlitt und erst vor einem Jahr eine erneute Chemotherapie beenden konnte. Seit 2013 ist er als Klavierbegleiter fester Bestandteil der Benefizkonzerte, die schon seit Jahren für die Stationen spielt, auf denen er Monate verbrachte. Der begnadete Künstler, der ohne Noten nach dreimaligem Hören schwierigste Werke meistert, möchte damit Danke sagen und allen Kindern helfen, die diesen Kampf noch vor sich haben.

„Leben heißt nicht, auf besseres Wetter zu warten, sondern zu lernen, im Regen zu Tanzen", so sein Motto.

Marcus Priester, der voller Charme und Humor durch das über dreistündige Programm führte, freute sich, als Ehrengäste der Gala am Freitag die bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm und die Würzburger Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake begrüßen zu können.

In ihrem kurzen Grußwort betonte Stamm, dass sie sehr gerne dieses Konzert besuche und sie schon seit Jahren mit der Station Regenbogen und den Professoren Dr. Schlegel und  Dr. Christian P. Speer eng verbunden sei. Sie habe bereits einen wunderbaren Tag hinter sich gebracht mit der Eröffnung der Palliativ-Ambulanz der Malteser für Familien mit Kinder.

Der für das Konzert hauptverantwortliche Würzburger Apotheker Dr. Helmut Strohmeier mit den Ehrengästen Marion Schäfer-Blake, Barbara Stamm, die Professoren Dr. Christian P. Speer und Dr. Paul-Gerhardt Schlegel (v.l.n.r.)

17 hochkarätige, leidenschaftlich und ohne Gage singende und spielende Musiker boten den insgesamt 1.300 Besuchern beider Konzerte eine abwechslungsreiche Mischung aus Klassik, Filmmusik, Pop und Rock, Titel für jeden Musikgeschmack und alle Generationen, mit Ohrwurmgarantie, mal fetzig, mal einfühlsam. Ein Höhepunkt jagte den anderen. Mal traten die Musiker solo, mal gemeinsam in unterschiedlicher Besetzung als Hauptakteure und dann wieder im Hintergrund als Begleitmusik und als Chor auf.

Keine Wünsche offen ließen auch die exzellente Bühnentechnik und die Live-Kameras der Firma Megafon aus Zellingen, die das Geschehen auf der Bühne auch für die Gäste in den hintersten Reihen auf der großen Leinwand im Detail in Szene setzten. Sehenswert war auch der Blumenschmuck der örtlichen Greenlife-Floristik von Silvia Reim.  

DSDS-Kandidat Alexander Pfriem eröffnete den musikalischen Reigen mit "Ain’t No Sunshine", ein Song von Bill Withers aus dem Jahr 1971, ein Soundtrack zahlreicher Filme und auf Platz 280 der Liste der besten Songs aller Zeiten. Später begeisterte Pfriem solo auch mit einem Simply Red-Medley mit den Hits "Holding back the Years", "Something got me started" und "Money's too tight to mention".   

Im Duett mit Heike Gündisch berührte Pfriem mit dem Herzstück-Song "Keine ist wie Du" von Gregor Meyle.

Mit dem Pearl Harbor-Soundtrack "There you'll be" von Faith Hill begeisterte die professionelle und europaweit gebuchte Künstlerin Gündisch mit ihrer warmen und ausdrucksstarken Stimme auch als Solosängerin das Publikum.

 

Hingebungsvoll ließ Gündisch schließlich im Duett mit dem Gesangsprofi Georgios Bitzios den Cher-Hit "After All" erklingen. 

Im Duett entführten der griechische Tenor und die studierte Opernsängerin Anke Katrin Glucharen die Zuhörer mit dem romantischen Lied "Cantami" von Igor Krutoy aus dem Jahr 2017 in eine Welt voller Leidenschaft und großer Gefühle, vom Publikum mit stürmischen Beifall belohnt.

Georgios Bitzios, seit 2010 bei der Konzertreihe dabei, setzte später noch einen außergewöhnlichen Hörgenuss drauf mit  Plácido Domingo's Erfolgs-Lied "No Puedo Ser", bei der seine Tenorstimme ungeahnte Höhen meisterte. 

Völlig aus sich heraus ging Georgios Bitzios auch im Kontrast zum vorherigen Stück bei der Rockballade "Hard to say I´m sorry" der Jazzrock-Band Chicago aus dem Jahr 1982.

Die Sopranistin Anke Katrin Glucharen fesselte schließlich die Zuhörer mit ihrer koketten, charmanten Art über die Bühne tanzend mit dem temperamentvollen Lied "Die Juliska aus Budapest" aus der großen Operette "Die Maske in Blau".

Zu Herzen ging der auch von Céline Dion gesungend Bee Gees-Hit  "Immortality" mit Glucharen als Hauptinterpretin.

Als Kontrast erklang das sprudelnd-quellend-prickelnde „La Source“ (Die Quelle) von Alphonse Hasselmans, mit dem die diplomierte Konzertharfenistin Anne Kox-Schindelin, instrumental begleitet vom Streichquartett LA FINESSE für echte Glücksmomente sorgte.

Höchst stimmungsvoll ist der Auftakt nach der Pause mit der Zigeunermusik "Ungarischer Frühling", vorgetragen von Daniela Reimertz (Violine), Birgit Förstner (Cello) und Anne Kox-Schindelin (Harfe) -Tres con Pasión - mit großer Spielfreude, Virtuosität und zauberhaften, zugleich auch mitreißenden Interpretationen, die den Funken sofort überspringen ließen und zum Mitklatschen animierten, nach dem Stimmungsbarometer ein absolutes Highlight des Abends.

Ihre Vielseitigkeit, klassische Musik auf unnachahmliche Weise mit dem Musikgeschmack unserer Zeit zu verbinden, stellte einmal mehr das Streichquartett "LA FINESSE" mit seiner Leaderin Daniela Reimertz unter Beweis. Es waren harte Klänge als die vier Virtuosinnen den Lieblings-Song "Kashmir", die größte musikalische Leistung der Band Led Zeppelin aus dem Jahr 1975 spielten, von den Finessen unverwechselbar neu arrangiert.

Ebenso brillant interpretierte das Streichquartett den Song "A Thousand Years" von Christina Perri aus der Twilight-Saga, gefühlvoll von Tristan Schulz am Piano begleitet.

Mit seiner kraftvollen bewegenden Stimme bezauberte Alfred McCrary, Backgroundsänger zahlreicher internationaler Schlagerstars, solo mit  „Lovely Day“,  einem Song des amerikanischen Soul- und R & B-Sängers Bill Withers aus dem Jahr 1977, dessen anhaltende Note gegen Ende mit 18 Sekunden eine der längsten aller Zeiten ist.

Mit ihrer einzigartigen Soul-Stimme sorgte Natascha Wright mit Donna Summers Hit "Last dance" aus dem Jahr 1978 für höchst genussvolle Musikmomente und enormen Schwung vor der Pause. Wright ist seit 2000 die Leadstimme der Band "La Bouche", die in den 90er Jahren mit "Be My Lover" oder "Sweet Dreams" große Erfolge feierte. In ihrer erfolgreichen Karriere begleitete sie u. a. mehrere Jahre Udo Jürgens auf seinen Tourneen.

Mit "All of me" von John Legand aus dem Jahr 2013 verzauberte Natascha Wright, begleitet von Alfred McCrary am Piano, das Publikum des Weiteren mit einem der schönsten Liebeslieder aller Zeiten.

So ganz in ihrem Element war die Soul-Sängerin beim stimmungsvollen Ausflug in die Welt der Gospels mit Maria Carey's Christmas-Song "Jesus what a wonderful child", bei dem auch die übrigen Gesangssolisten involviert waren.

Für Abwechslung sorgten beifallsumstürmt die Instrumentalisten-Band Matthias Köhler (Saxophon), Chris Adam (Gitarre), Stefan Hergenröder (Bassgitarre) und Chris Maldener (Schlagzeug) mit dem Jazz-Instrumental-Stück "Birdland" von Joe Zawinul sowie mit Solos auch bei den übrigen Beiträgen.

Rauschend mit Standing Ovation war das von allen gesungene Finale mit den Zugaben "Auf uns" von Andreas Bourani und als krönender Abschluss

Leonhard Cohens Song "Halleluja", den begeistert auch das Publikum mitsang.

Einer großen Nachfrage erfreuten sich in der Pause die Teddybären und auch die Smileys, die der Verein "Hilfe durch Spaß" zugunsten der Station Regenbogen verkaufte.

Der Termin für die beiden nächsten Benefizgalas in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen steht bereits fest: 22. und 23. März 2019.

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