Höchst vergnüglicher Abend mit dem italienischen Gitarristen und Sänger Beppe Gambetta im Bacchuskeller
Begeistert über die große Resonanz zeigte sich Ilse Feser zu Beginn des Konzertes mit Beppe Gambetta im Bacchuskeller. Der Partnerschaftsbeauftragten war es gelungen, im Rahmen der Städtepartnerschaft von Veitshöchheim mit Greve in Chianti in der Toskana den Genueser Ausnahmekönner auf der Akustikgitarre bereits zum achten Mal für ein Konzert nach hier zu lotsen. Auch diesmal bescherte der italienische Gitarrist und Sänger seiner Fangemeinde einen höchst vergnüglichen Abend.
Der Liedermacher, Komponist und Poet mit Zweitwohnsitz im amerikanischen New Jersey ist mit der in seiner Heimat Italien nahezu unbekannten Technik des Gitarrenpicking einer der besten Flatpicker weltweit in der akustischen Gitarrenszene. Er verfügt aber nicht nur über eine famose Gitarrentechnik, sondern hat auch kompositorisches Talent, eine angenehme Stimme und jenen typisch italienischen Charme, mit dem der Künstler, Autor und Dozent seine Musik erfolgreich auf allen internationalen Bühnen präsentiert.
Trotz seiner regelmäßigen Auftritte in Veitshöchheim begeistern die Konzerte des charismatischen Stahlsaitenkünstlers jedes Mal aufs Neue, präsentierte er dem Publikum auch dieses Mal wieder bis auf wenige Ausnahmen hier noch nicht gespielte Stücke.
Gambettas humoristische Reise beginnt in seiner Heimatstadt Genua – im dortigen Dialekt – mit Erinnerungen an Fabrizio de Andrè, um dann in Napoletano von einem korrupten Gefängniswärter zu singen, der einem eingesperrten Mafiaboss zu Diensten ist.
Kapitalismuskritisch dann das Lied über einen reichen Industriellen, der eine Deutsche heiratet und nach Berlusconi-Art immer wieder eher verächtlich in gebrochenem Deutsch spricht.
Dann ist da die 300 Jahre alte Geschichte von den Seeleuten, die nach langer Fahrt endlich wieder nach Genua zurück kommen, essen, trinken und lachen und dann am Meer den Sonnenaufgang beobachten.
Zwischen den „canzoni“ erzählt Beppe Gambetta immer wieder lustige Anekdoten und bringt das Publikum zum Klatschen und Mitsingen. Dabei erstreckt sich das sprachliche Spektrum von Genuesisch, Napoletano und Englisch bis Deutsch.
Ob er nun Opernlieder für die Solo-Gitarre neu interpretiert, eine gefühlvolle Serenata darbietet, oder aber mit einer Tarantella das Publikum zum Mitwippen bringt, das Konzert ist jede Minute spannend und immer wieder überraschend.
Gambetta bekennt, dass Ihm Schwäbisch näher sei als Napoletano und dass er es mit dem Auto von Genua aus schneller nach Veitshöchheim schaffe als in die süditalienische Metropole.
Als er dann noch erzählt, dass er eine Wiener Großmutter hatte, von der er das „Jodel-Gen“ geerbt habe, muss er natürlich auch den Beweis erbringen und erfreut seine begeisterten Zuhörer mit einem langen gejodelten Part eines mehrsprachigen Stückes.
Beeindruckend ist, wie gut Beppe Gambetta inzwischen die deutsche Sprache beherrscht und wie er komplizierte Begriffe, wie „Sternschnuppenregen“, einsetzt.
Als Wanderer zwischen den Welten teilt er das Jahr zwischen Italien und USA auf, ist aber weltweit mit seiner Musik präsent. Diesmal reiste er aus Prag an, wo er an einem großen Gitarrenfestival teilgenommen hatte.
Trotzdem hält er Veitshöchheim die Treue und kommt regelmäßig mit dem italienischen Teil seines Repertoires in den kleinen Bacchuskeller. Es wurde jetzt vereinbart, dass er bereits im nächsten Jahr im November für ein amerikanisch-irisches Konzert nach Würzburg kommen wird, wo man dann seine „Bluegrass-Seite“ kennen lernen kann.