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Vor Beginn der Generalsanierung wird der Kindergarten St. Martin gründlich auf Schadstoffe untersucht, nachdem eine Probe erhöhte Asbestwerte aufwies

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Kirchenverwaltungsvorsitzender Oswald Bamberger, Bürgermeister Jürgen Götz und Pfarrer Robert Borawski (v.l.) machen sich vor Ort ein Bild über den Umfang der notwendigen Schadstoffbegutachtung  durch Christian Szymanski von der GMP.

Kirchenverwaltungsvorsitzender Oswald Bamberger, Bürgermeister Jürgen Götz und Pfarrer Robert Borawski (v.l.) machen sich vor Ort ein Bild über den Umfang der notwendigen Schadstoffbegutachtung durch Christian Szymanski von der GMP.

Kinder waren nicht in Gefahr

Der katholische Kindergarten St. Martin in der Sendelbachstraße wurde im Oktober 1993 eingeweiht. Nach 24 Jahren Betrieb investiert nun die Katholische Kirchenverwaltung als Eigentümer 1,8 Millionen Euro. Sie ist gehalten, die Bausubstanz u.a. wegen Wasserschäden im Satteldach instand zu setzen und den verschärften Brandschutzbestimmungen für die im Obergeschoss liegenden beiden Gruppenräume durch einen zweiten Rettungsweg Genüge zu tun sowie die Räumlichkeiten den geänderten heutigen Betriebsanforderungen anzupassen.

So erhält der Kindergarten nach der Planung der Atelier Fischer Architekten GmbH in Würzburg  als wesentliche Neuerung einen erdgeschossigen Anbau mit einer Nutzfläche von 93 Quadratmeter mit Essbereich (45 m²), Küche mit Vorratsraum (21,5 m²) sowie eine Garderobe, ein Gäste WC mit Behinderten-Dusche und Räume für Müll und Kinderwägen.

Die 46 Kinder der beiden Grupen und zwölf Krippenkinder, die derzeit die Einrichtung besuchen, wurden bereits für die einjährige  Bauphase in das Haus der Begegnung ausgelagert.

Wie der Kirchenverwaltungsvorsitzende Oswald Bamberger bei einem Ortstermin ausführte, ist bei der Sanierung von Altbauten seit einigen Jahren die Regel, vor Baubeginn eine Schadstoffbegutachtung durchzuführen.

So entnahm im Kindergarten die Firma Geotechnik GmbH Würzburg stichprobenartig 14 Putz- und Mauersteinproben. Im Labor wies der im Küchenbereich im Erdgeschoss in einer Putzfuge entnommene Putzmörtel erhöhte Asbest-Werte auf. Der eingeschränkte Zusatz von Asbest in Putzmörteln, so Bamberger, war noch bis Anfang der 1990er Jahre üblich, da hierdurch rissanfällige Fugen und Flächen stabilisiert werden konnten, bis dies dann 1994 verboten wurde.

"Bei der Probe mit dem erhöhten Wert handelt es sich um gebundenes Material, von dem keine gesundheitsgefährdende Wirkung ausgeht, solange der Putz nicht freigelegt und dabei zerstäubt wird", erläutert Christian Szymanski, der die Proben entnahm. So konnte er ausschließen, dass die Kinder einer Feinstaubbelastung ausgesetzt waren.

Bei den weiteren 13 Proben konnten bei der Laboruntersuchung keine Auffälligkeiten analysiert werden. Gleichwohl, so Bamberger, gehe die Kirchenverwaltung als Bauträger auf Nummer sicher, um im generalsanierten Kindergarten Altlasten auszuschließen. Die GMP wurde deshalb nach Absprache mit der Gemeinde beauftragt, im gesamten Altbau mit einer Nutzfläche von 600 Quadratmeter insgesamt 40 weitere Putzproben zu entnehmen, um jegliche Gefahrenquellen zu ermitteln.

Die Gemeinde ist mit im Boot, da sie 540.000 Euro aus Eigenmitteln und 622.000 Euro Fördermittel des Freistaates Bayern zur Finanzierung beisteuert. Deshalb war neben Pfarrer Robert Borawski auch Bürgermeister Jürgen Götz vor Ort, um sich ein Bild über die aktuelle Schadstoffbegutachtung durch die GMP zu machen.

Für die Kirchenverwaltung und die Gemeinde ist es keine Frage, dass neben den in der Küche entdeckten Schadstoffen auch eventuell weitere im Haus festgestellte Schadstoffe restlos unter Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Nachkontrolle entsorgt werden..

Sollte dies notwendig sein, könnte dies zu einer Zeitverzögerung im geplanten Bauablauf von acht Wochen führen. Gleichwohl hofft Pfarrer Borawski, dass die für den 11.11.2018 angestrebte Wiedereröffnung des Kindergartens noch möglich ist.

Die zuständigen Fachbehörden, so der Bürgermeister, wurden über den Sachstand informiert.

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