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Freistaat Bayern investierte 600.000 Euro in Sensorikzentrum-Neubau der LWG Veitshöchheim - Eröffnung durch Staatsminister Brunner

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 Freuen sich über das neue Sensorikzentrum (v.l.n.r.): Fränkische Weinkönigin Silena Werner, Bayerischer Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, Landtagspräsidentin Barbara Stamm und LWG-Präsident Dr. Hermann Kolesch.

Freuen sich über das neue Sensorikzentrum (v.l.n.r.): Fränkische Weinkönigin Silena Werner, Bayerischer Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, Landtagspräsidentin Barbara Stamm und LWG-Präsident Dr. Hermann Kolesch.

Mehr als 600 000 Euro hat der Freistaat in den Neubau des Sensorik-Zentrums investiert. Es kommt Winzern und Brennern, aber auch Technikern für Weinbau und Oenologie, die an der Landesanstalt in Veitshöchheim eine Aus- und Weiterbildung machen, zugute. Aber auch Bier-, Gewürz-, Brot-, Obst- und Gemüsesommeliers können das neue Geschmackslabor mit der wechselnden LED–Beleuchtung nutzen.

Bewusst sachlich, klar und nüchtern: Durch weiße Decke, Wände und Boden werden optische Reize minimiert und die Sinne klar auf das Testobjekt konzentriert. Neben Wein, Honig, Obst und Gemüse sollen im Sensorikzentrum der LWG künftig weitere regionaltypische Lebensmittel auf ihre Reizansprüche getestet werden

Bewusst sachlich, klar und nüchtern: Durch weiße Decke, Wände und Boden werden optische Reize minimiert und die Sinne klar auf das Testobjekt konzentriert. Neben Wein, Honig, Obst und Gemüse sollen im Sensorikzentrum der LWG künftig weitere regionaltypische Lebensmittel auf ihre Reizansprüche getestet werden

Das neue Sensorikzentrum – Zahlen, Daten, Fakten

  • - Baubeginn: 2016
  • - Gesamtinvestition: über 600.000 € 
  • - 24 Einzelprüfplätze
  • - individuelle Lichtstimmungen (Tageslicht, rot, grün, blau) simulierbar
  • - Software für die Erfassung/Auswertung der Ergebnisse
  • - Steuerung der Luftfeuchtigkeit - regulierbare Raumluft

Überwältigendes Ergebnis: Joachim Fuchs, Leiter des Staatlichen Bauamtes Würzburg (li.), übergab eine gläserne Miniaturausgabe des Sensorik Zentrums an Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Er bedankte sich bei allen Beteiligten, ohne die ein solch überwältigendes Ergebnis nicht realisierbar gewesen wäre.

Ungetrübte Sinnesfreude dank Hightecheinsatz

Damit die Sinne des Prüfers während der sensorischen Beurteilung von Wein, Honig, Obst und Gemüse nicht getrübt werden, gibt es technische Raffinessen, um die störenden Einflüsse der Umgebung zu eliminieren. So setzt beispielsweise eine steuerbare LED-Beleuchtung die Lebensmittel ins rechte Licht, damit eine einheitliche und damit aussagekräftige Beschreibung der Farben ermöglicht wird.

Die während der Verkostung gesammelten Eindrücke werden digital erfasst und abschließend statistisch ausgewertet. Die durch die sensorische Bewertung gewonnenen Erkenntnisse dienen so als Anhaltspunkt für die Erfassung und Anpassung der wertgebenden Eigenschaften von Lebensmitteln.

Werkstatt für die Sinne

Mit dem neuen Sensorik Zentrum übergab Helmut Brunner, Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eine „Werkstatt für die Sinne“ an Dr. Hermann Kolesch, Präsident der LWG in Veitshöchheim. „Immer schon war die LWG dem guten Geschmack auf der Spur – heute bekommt sie dafür ein weiteres Werkzeug zur Hand – oder besser gesagt: eine ganze Werkstatt“, so der Bayerische Landwirtschaftsminister.

Denn Geschmack aber auch Aussehen und Geruch werden als Kaufkriterium immer wichtiger. Davon ist auch Helmut Brunner überzeugt: „Ein Lebensmittel, das nicht schmeckt, wird auch nicht gekauft“. Im neuen Sensorik Zentrum der LWG können künftig nicht nur Winzer und Brenner herausfinden, an welchen sensorischen Stellschrauben gedreht werden kann, um ihren Produkten einen einzigartigen und vor allem wiedererkennbaren Geschmack zu verleihen.

Denn der Geschmack ist und bleibt das Top-Kaufkriterium bei Lebensmitteln. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? So ist sich Landtagspräsidentin Barbara Stamm sicher, dass auch die Sehnsucht der Verbraucher nach Heimat, Qualität und Verlässlichkeit gerade durch die bayerischen Spitzenprodukte gestillt werden kann. Dabei werden Brenner, Landwirte und Winzer zum Botschafter ihrer Produkte und erzählen die Geschichte dahinter.

Nichts ist so, wie es scheint

Hören, Sehen, Riechen, Fühlen, Schmecken: Mit den Sinnen nimmt der Mensch seine Umwelt überhaupt erst war – und gleichzeitig dienen diese zur Orientierung und zum Schutz. Dass sich die menschlichen Sinne aber leicht in die Irre führen lassen, erfuhren die geladenen Gäste bei einer sensorischen Prüfung direkt am eigenen Leib.

Wie schmeckt Wein im roten oder grünen Licht? Die LWG in Veitshöchheim hat ein neues Sensorik-Zentrum zur sensorischen Analyse von Lebensmitteln eröffnet. Bei der Eröffnung sieht die Fränkische Weinkönigin einmal Rot und einmal Grün: Silena Werner versucht den Wein im Glas über den Geruch zu bestimmen. Neben den Augen spielen ihr auch die Geschmacksnerven diesmal einen Streich. Wie schmeckt Wein im roten oder grünen Licht? Die LWG in Veitshöchheim hat ein neues Sensorik-Zentrum zur sensorischen Analyse von Lebensmitteln eröffnet. Bei der Eröffnung sieht die Fränkische Weinkönigin einmal Rot und einmal Grün: Silena Werner versucht den Wein im Glas über den Geruch zu bestimmen. Neben den Augen spielen ihr auch die Geschmacksnerven diesmal einen Streich.

Wie schmeckt Wein im roten oder grünen Licht? Die LWG in Veitshöchheim hat ein neues Sensorik-Zentrum zur sensorischen Analyse von Lebensmitteln eröffnet. Bei der Eröffnung sieht die Fränkische Weinkönigin einmal Rot und einmal Grün: Silena Werner versucht den Wein im Glas über den Geruch zu bestimmen. Neben den Augen spielen ihr auch die Geschmacksnerven diesmal einen Streich.

Zum Einstieg hatte Dr. Michael Zänglein, Sachgebietsleiter Oenologie und Kellertechnik, dafür eine scheinbar mit Leichtigkeit lösbare Aufgabe ausgewählt. So sollten drei Gläser, jeweils gefüllt mit einem Weißwein, einem Rotling sowie einem Orange Wine in eine bestimmte Reihenfolge gebracht werden. Die entspannten Gesichter der Sommeliers in spe verwandelten sich aber ziemlich schnell in nicht übersehbare Fragenzeichen, als die Beleuchtung des Raumes in Rot geändert wurde, und der Inhalt der Gläser auf einmal gleich aussah.

Doch nicht nur mit der Reihenfolge hatte der ein oder andere so seine Probleme. Denn plötzlich schmeckte auch der Rotling gar nicht mehr wie Rotling. „Die Erklärung dafür ist recht einfach“, löste Dr. Zänglein die Situation schließlich auf. Denn die Farbe beeinflusst den Geschmack von Lebensmitteln nicht unerheblich. So werden rote Lebensmittel häufig süßer und fruchtiger wahrgenommen. Dabei sind auch rote Gummibärchen nicht süßer als die fruchtigen Pendants in grün, gelb und weiß.

 Sieht irgendwie alles gleich aus: Helmut Brunner, Bayerischer Landwirtschaftsminister, versucht Weißwein, Rotling und Orange Wine in die richtige Reihenfolge zu bringen – auf die Augen ist diesmal jedoch kein Verlass.  Sieht irgendwie alles gleich aus: Helmut Brunner, Bayerischer Landwirtschaftsminister, versucht Weißwein, Rotling und Orange Wine in die richtige Reihenfolge zu bringen – auf die Augen ist diesmal jedoch kein Verlass.

Sieht irgendwie alles gleich aus: Helmut Brunner, Bayerischer Landwirtschaftsminister, versucht Weißwein, Rotling und Orange Wine in die richtige Reihenfolge zu bringen – auf die Augen ist diesmal jedoch kein Verlass.

Klein und unscheinbar – und vor allem bei Kindern sehr beliebt: Gummibärchen. Doch sechs dieser Leckereien aus der Gattung “fruchtige Bären“ trieben am vergangenen Freitag Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, Landtagspräsidentin Barbara Stamm aber auch der Fränkischen Weinkönigin Silena Werner die Schweißperlen auf die Stirn: Mango, Apfel, Papaya oder vielleicht doch Rhabarber? Nach was schmeckt das bloß?

Im Rahmen der Eröffnung des neuen Sensorik Zentrums der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim wurden die Sinne der Gäste nicht nur auf die Probe gestellt, sondern bewusst auf die falsche Fährte geführt. Das sorgte für viele überraschte Gesichter – und verblüffende Ergebnisse.   

Doch nach was schmecken die Bärchen eigentlich? Bei der Verkostung der sechs verschiedenen Sorten fiel die Antwort darauf nicht immer gleich aus. So wurde einem rosa Bärchen Erdbeer-, Pfirsich- oder gar Papayageschmack nachgesagt. Die richtige Lösung „Rhabarber“ lag indes niemanden auf der Zunge. 

Dr. Michael Zänglein, Sachgebietsleiter Oenologie und Kellertechnik (li.), erwartet gespannt das Ergebnis des Gummibärchen-Geschmacks-Contests von Landtagspräsidentin Barbara Stamm.

Dr. Michael Zänglein, Sachgebietsleiter Oenologie und Kellertechnik (li.), erwartet gespannt das Ergebnis des Gummibärchen-Geschmacks-Contests von Landtagspräsidentin Barbara Stamm.

Sinne auf die Schulbank schicken

„Wir können nur so gute Weine machen, wie wir auch riechen und schmecken können“, machte Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, in seiner Rede deutlich.

Damit die künftigen Weinbaugenerationen dafür ein Näschen und eine geschulte Zunge entwickeln, werden ihre Sinnesorgane im Sensorikzentrum der LWG auf die Schulbank geschickt. So ist die Sensorik, die fachliche Bewertung mithilfe der Sinnesorgane, ein Prüfungsfach im Rahmen der Fortbildung zum Staatlich geprüften Meister und Techniker.

Dabei gilt es aber nicht nur den Wein mit allen Sinnen zu genießen: So ist es geplant, das Spektrum künftig um weitere regionaltypische Lebensmittel zu erweitern. Als Teil der Genussakademie, einer Säule der Premiumstrategie des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, steht dabei auch hier die Steigerung der Genusskultur und das Schaffen eines Bewusstseins für die hohe Qualität der heimischen Produkte im Mittelpunkt.

Denn neben Verpackung und Markenname soll auch Geschmack und Geruch ein deutlicher Indikator für „Made in Bayern“ werden und nationale bzw. internationale Wiedererkennung für bayerische Spitzenprodukte liefern.

Neue Maßstäbe für schulische Ausbildung

Mit allen Sinnen genießen – aber nicht nur das Endergebnis im Weinglas! Angefangen bei der Verkostung der Trauben im Weinberg für die Bestimmung des Lesezeitpunktes über die Kontrolle im Gärprozess bis hin zur Reife des Weines.

Mit geschärften und vor allem geschulten Sinnen beurteilt der Winzer kontinuierlich den Werdegang des Weines und trifft im Entstehungsprozess operative Entscheidungen mit großer Auswirkung auf das Endergebnis.

Die Vermittlung von „sensorischer Kompetenz“ ist daher eine Schlüsselqualifikation für die Aus- und Weiterbildung des Berufsnachwuchses und geht deutlich über „riecht und schmeckt gut“ hinaus. Das Sensorikzentrum setzt daher im Rahmen der Berufsausbildung – aber auch der Weiterbildung zum Techniker und Meister – künftig neue, zukunftsweisende Maßstäbe.

Dabei gilt es aber nicht nur den Wein mit allen Sinnen zu genießen: So ist es geplant, das Spektrum künftig um weitere regionaltypische Lebensmittel zu erweitern. Als Teil der Genussakademie, einer Säule der Premiumstrategie des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, steht dabei auch hier die Steigerung der Genusskultur und das Schaffen eines Bewusstseins für die hohe Qualität der heimischen Produkte im Mittelpunkt.

Denn neben Verpackung und Markenname soll auch Geschmack und Geruch ein deutlicher Indikator für „Made in Bayern“ werden und nationale bzw. internationale Wiedererkennung für bayerische Spitzenprodukte liefern.

 (Bilder: © Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim)

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