Vier Chöre, Blasorchester, zwei Streicher-Orchester, Band und Solisten begeisterten beim Weihnachtskonzert des Gymnasiums Veitshöchheim in der Kuratiekirche über 400 Zuhörer
Beim grandiosen klangvollen Finale stimmten mit dem Chor auch die über 400 Besucher "Macht hoch die Tür" mit ein, musikalisch begleitet von 30 Streichern im Altarraum und 30 Bläsern im Background der Kirche.
Vier Chöre, Blasorchester, zwei Streicher-Orchester, Band und Solisten des Gymnasiums Veitshöchheim begeisterten zwei Tage vor Heiligabend im heimeligen Ambiente der total überfüllten Kuratiekirche zweieinhalb Stunden lang mit einem auf sehr hohem künstlerischem Niveau stehenden Konzert. Die instrumentalen und gesanglichen Darbietungen zeugten von großer Spielfreude und tollem Engagement der rund 150 Künstler. Groß war die Einsatzfreude aller, dieses ansprechende Konzert mitzugestalten.
Die Besucherresonanz war so überwältigend, dass die Bänke bei weitem nicht ausreichten und deshalb noch die Stühle aus dem Pfarrsaal geholt werden mussten, sodass es fast kein Durchkommen auch im rückwärtigen Bereich gab und auch die Empore restlos gefüllt war.
Die über 400 Besucher zeigten sich denn auch tief beeindruckt, welche hervorragenden Musiktalente das Gymnasium besuchen.
Der Dank von Schulleiter Dieter Brückner galt allen Mitwirkenden für den dargebotenen Kunstgenuss und den Musiklehrerinnen Christine Gaillard und Claudia von der Goltz für die Entdeckung und Förderung von Musiktalenten aus allen Klassenstufen.
In seinen nachdenklichen Worten über den Sinn des Weihnachtsfestes sprach der Oberstudiendirektor davon, dass man im Alltag vielen Mitmenschen begegne, die ohne Regung im Gesicht eindimensional nur nach unten oder auf ihre Handys schauen. Sein Ratschlag, um seinem Leben eine neue Orientierung und Perspektive zu geben, lautete deshalb, wie auf dem Programm-Blatt abgebildet, erhobenen Hauptes mit dem Blick nach oben zum Himmel durchs Leben zu geben.
So erwies sich bereits zur Eröffnung Moritz Sindram an der Orgel mit dem exzellent von ihm intonierten Grand Choeur von Théodore Salomé als absoluter Könner. Der Margetshöchheimer Organist ließ sich beim Diözesan-Kirchenmusiklehrer Bernhard Selbach in Karlstadt ausbilden. Später beeindruckte der angehende Abiturient im Zusammenspiel mit der Trompeterin Katharina Mack mit der Sonate in B, Adagio von Jean-Baptiste Loeillet. Mack hat Unterricht bei einem Trompeter im Theater und macht heuer beim Abitur ihr Musik-Additum mit diesem Instrument.
Zweifellos ein Highlight des Konzertabends war das Harfenspiel von Nico Rosenberger, der auch hervorragend die Geige beherrscht, der höchst virtuos "La Source" von A. Hasselmanns intonierte. Musiklehrerin Gaillard bedauert es sehr, dass er nächstes Jahr nach seinem Abitur die Schulveranstaltungen nicht mehr mit seinem grandiosen Harfenspiel bereichert.
Seine hervorragenden Fähigkeiten auf der Harfe hatte Rosenberger bereits nach der Eröffnung im Zusammenspiel mit dem Streichorchester beim traumhaft schönen "Konzert für Harfe und Streichorchester" von C. Wagenseil demonstriert.
Höchst erfreut ist Geigenlehrerin Christine Gaillard zum einen über das enorme Leistungsvermögen des Streichorchesters der Oberstufe und dass zum anderen der Nachwuchs im Streichorchester der fünften bis achten Klassen nachdrängt. Dieses Jahr hatte sie so viele neue kleine Geiger in einem Jahrgang wie noch nie zur Verfügung.
Gaillard: "Das große phantastische Orchester der Oberstufe vor Augen wollen sie unbedingt spielen und wissen wo sie hinmüssen und wo es hinführt, wenn sie viel üben." Das Streichorchester der Klassen 5 - 8 intonierte so voller Elan die drei Traditionals "Echo", "Bajuschki Baju" und "Christ was born on Christmasday"
Als wahre Geigenvirtuosen entpuppten sich die Mitglieder der Streichorchesters der Oberstufe. Gaillard ist überglücklich, dass seit Dezember 2000 Makoto Sudo, Solobratschist des Philharmonischen Orchesters Würzburg und seine Frau Reiko, die Violine II beim Kölner Kammerorchester spielt, sie bei ihrem m Geigenunterricht am Gymnasium unterstützen. Aber ohne deren professionelle Unterstützung und der von allen verlangten eisernen Disziplin beim Proben würden auch die Großen nicht so gut spielen. Sie würden lernen, dass es keine leichten Stücke gibt, es auf jedes Detail ankommt und man jedes Stück noch besser spielen kann.
So verzauberten die Oberstufen-Streicher das Publikum zunächst mit dem weihnachtlichen Stück "Pastorale" von Arcangello Corelli aus der Barockzeit. Später meisterten sie die hohen Anforderungen von "Air" aus der Orchestersuite" von J.S. Bach und brillierten mit den Stücken "Basse-Danse, Pieds-en-l'air und Mattachins" aus der Suite für Streichorchester "Capriol" von Peter Warlock.
"Was so einfach und selbstverständlich klingt, ist die Frucht einer jahrelang geübten und ausgefeilten Technik eines jeden Einzelnen", so lobte nach dem Konzert Gaillard voller Stolz die Streicher-Schüler und bedankte sich bei Reiko Sudo für die wertvolle Unterstützung.
Als Kontrast zu den Streicher-Klängen ertönte voluminös das Blasorchester. Andreas Bunzel hatte mit seinen 30 Schülern aus allen Klassenstufen im Wahlfach "Blasorchester" seit Oktober in nur acht Proben zum Teil auch höchst anspruchsvolle Stücke einstudiert. Mit Unterstützung einiger ehemaliger Schüler präsentierte Bunzel bei den Stücken "Eventide Fall" von A. Bösendorfer und "That's what Friends are for" von Bacharach-Sager sowie "Ein Zeichen für die Freiheit" von Thomas Asanger einen satten, weichen Sound. Hervorstachen durch ihr glänzendes Spiel besonders die Posaunisten. Hervorragend anzuhören waren auch die Bässe und auch der Tubist erwies sich als richtiger Könner.
Für Gänsehaut-Feeling sorgte die von Wolfgang Cimander betreute Schulband mit "The Answer Lies Within" von Dream Theater und später die stimmungsvollen Welt-Hits "When You Believe" von Whitney Houston und "Wonderful Dream" von Melanie Thornton.
Einen großen Stellenwert hat im Gymnasium der Chorgesang, das Metier der Musiklehrerin Claudia von der Goltz
Der große Chor der Klassen acht bis zwölf sang zunächst ausdruckstark das stimmungsvolle Spiritual "Ev'ry Time I feel the Spirit" und "Here I Am, Lord", begleitet von Bernhard von der Goltz am Klavier und später klangvoll, vom Blasorchester begleitet "Veni Emmanuel"
Ist es wichtig, wer der größte, schönste, kleinste, fröhlichste oder sportlichste Engel ist, der die Frohe Botschaft zu den Menschen bringt? Oder kommt es einfach darauf an, sich gemeinsam an dem schönen Kind, das in der Krippe liegt, zu erfreuen und zu rufen: „Frieden im Himmel und Frieden auf Erden – das ist die Botschaft!“ Der Chor der fünften bis siebten Klassen setzte diese Botschaft gekonnt mit der Inszenierung des Singspiels "Wenn Engel streiten" von Ralf Grössler zauberhaft in Szene, von Bernhard von der Goltz am Klavier begleitet.
Den abwechslungsreichen Konzertreigen bereicherte auch ein Vokalensemble aus Eltern, Lehrer und Ehemaligen mit dem anspruchsvollen Lied "Ich steh' an deiner Krippen hier" von J.S. Bach.
Erstklassigen Gesang bot auch das Vokalensemble der Q11/12 unter der Leitung und Klavierbegleitung von Wolfgang Cimander mit dem norwegischen Weihnachtslied "Deilig er Jorden" und Gregor Linßens Lied "Ein Licht in Dir geborgen".
Trotz der Überlänge sah man überall nur strahlende Gesichter und zufriedene Besucher. "War das aber schön" konnte man ringsum hören.