Bürgerversammlung Veitshöchheim Teil 4 - In Angriff genommene und geplante Vorhaben
Mit einem Blick in die Zukunft nahmen in der 75minütigen Rede von Bürgermeister Jürgen Götz die Projekte breiten Raum ein, die derzeit aktuell bearbeitet oder realisiert werden sollen.
Erschließung des Neubaugebietes Sandäcker soll im Herbst 2017 beginnen
Die 14. Änderung des Flächennutzungsplanes liegt noch bis zum 25.11. im Rathaus öffentlich aus. Vorgesehen ist noch in diesem Jahr den Feststellungsbeschluß des Flächennutzungsplans im Gemeinderat zu fassen. Zum Bebaungsplan sind laut Bürgermeister das Vermessungsamt und der beauftragte Erschließungsträger KfB sind seit Herbst letzten Jahres dabei, durch sehr viele und intensive Gespräche mit den Grundstückseigentümern eine Neuordnung der Grundstücke, die sogenannte Umlegung, vorzunehmen. Hier seien nur noch mit ein paar wenigen Eigentümern die Gespräche abzuschließen. Einstimmig sei der Gemeinderat dem Begehren gefolgt, dass das Baugebiet „Sandäcker“ neben der bisher geplanten Zufahrt über die Günterslebener Straße eine zweite Erschließungsachse über die Geithainer Allee erhält. Der geänderte Bebauungsplan liegt derzeit erneut öffentlich im Rathaus aus und nach Abschluß dieser Auslegung hofft der Bürgermeister, dass der Bebauungsplan im Frühjahr 2017 Rechtskraft erlangt. Dann könne man die Erschließungsplanung ausschreiben (Dauer ca. 5-6 Monate) und danach die Erschließung beauftragen, so dass als Beginn der Erschließungsarbeiten der Herbst 2017 bei optimalem weiteren Verlauf realistisch erscheint.
Straßen- und sonstige Tiefbaumaßnahmen
In der Dringlichkeitsliste für den Bereich der Straßensanierung geht hervor, welche konkreten Maßnahmen auf Grund der Straßenzustandskontrollen in den nächsten Jahren vorgesehen bzw. geplant sind.
Nach der Dringlichkeitsliste ist die Sanierung der Günterslebener Straße das nächste Straßenbauprojekt. Die Planung zum Ausbau ist soweit abgeschlossen, so dass der weitere Ausbau in mehreren Abschnitten im nächsten Jahr fortgesetzt werden kann. Geplant ist nach dem Vortrag des Bürgermeisters ein Vollausbau der Gehwege in Pflasterbauweise sowie die Sanierung der Fahrbahn. Außerdem werden die Bushaltestellen barrierefrei umgebaut, ebenfalls umgebaut wird die Einmündung zur Nikolaus Fey Straße. Die Fußgängerampel an der Grundschule wird erneuert und auf Höhe des Gymnasiums wird zur sicheren Überquerung insbesondere der Schüler ein Fahbahnteiler eingebaut. Auch auf der Brücke Schönstraße und im Bereich der Zufahrt zur Bücherei werden die Asphaltoberflächen saniert. Die Anlieger wurden über die Planung bereits im Mai in einer Anliegerinformationsveranstaltung entsprechend informiert.
Zur Verbesserung der Verkehrssituation auf der Wü 3 wollte eigentlich das staatliche Bauamt noch in diesem Jahr zwei Ampelanlagen am Lidl-Markt und am Maincenter neu errichten. Es zeichne sich nun ab, dass die Arbeiten erst im Frühjahr starten werden. Begleitend wird noch auf der B27 ein Warnsignal aufgestellt, welches rechtzeitig vor der südlichen Abfahrt auf einen mögliche Rückstau hinweisen soll. Auf Höhe der Tankstelle wird auf der Wü 3 eine kurze für zwei PKW nutzbare Aufstellspur für Linksabbieger in die Tankstelle vorgesehen. Im weiteren bergwärts führenden Verlauf wird das Straßenbauamt ein Linksabbiege-Verbot in die Goethestraße anordnen. In der Geithainer Allee wird eine Rechtsabbiegespur neu errichtet, die nicht in die Signalisierung eingebunden ist. Alle drei dann am Geisberg vorhandenen Ampeln werden direkt per Kabel miteinander verknüpft. Es wird eine „Grüne Welle“ geschaltet. Zusätzlich wird vor der Ampel am Schenkenfeld für die bergwärts fahrenden Fahrzeuge eine Anzeige installiert, welche die Sekundenzahl bis zum Grünlicht der Ampel anzeigt. Somit soll Reaktionszeit eingespart werden, was sich ggf. auch auf den Rückstau auf der B27 positiv auswirken soll.
Zum Ausbau der Kirchstraße gab es laut Bürgermeister zwischenzeitlich eine Umfrage von Seiten der Gewerbetreibenden zum Einkaufsverhalten und somit zur Nutzung der Kirchstraße. Fazit dieser Umfrage war, daß eine Schließung bzw. Sperrung der Kirchstraße keine Alternative darstellt. Nun werde der Gemeinderat in seiner Sitzung am 13.12. auf Grundlage des Verkehrskonzeptes und der bisherigen Gesprächsergebnisse über die grundsätzliche Verkehrsführung im Altort zu entscheiden haben, um dann auf dieser Grundlage ein Planungsbüro beauftragen zu können, konkrete Planungsvarianten für die Straßenraumgestaltung unter Einbeziehung des Kirchplatzes sowie der Würzburger Straße bis zur Parkstraße auszuarbeiten. Sobald diese Planungsvarianten vorliegen, ist vorgesehen diese mit den direkten Anliegern in einer gemeinsamen Veranstaltung ausführlich zu diskutieren.
Das von einem örtlichen Ingenieurbüro erstellte Radroutenkonzept wurde in diesem Jahr in verschiedenen Gesprächen weiter verfeinert, ergänzt und verändert. Am 7. Dezember gibt es noch ein abschließendes Gesprächen mit den Fraktionen um Maßnahmen aus dem Konzept zu definieren die haushaltswirksam werden und entsprechend in die Finanzplanung eingestellt werden sollen. Bei Baumaßnahmen, insbesondere Straßenbaumaßnahmen werden zukünftig die Vorschläge des Radroutenkonzeptes in die Planungen mit einbezogen.
Die Energie hat mitgeteilt, dass sie im Frühjahr nächsten Jahres die Erneuerung von Teilen ihrer Gasleitung in der Thüngersheimer Straße vornehmen wird. In diesem Zuge wird auch die Gemeinde die Wasserleitung auf einer Länge von ca. 200 Metern mit einem Kostenaufwand von ca. 80.000 Euro austauschen.
Mainsteg In Sachen Neubau Mainsteg läuft seit dem 7. November 2016 nun das Planfeststellungsverfahren. Die Bürger haben noch bis zum 7.12. die Möglichkeit die Plan-Unterlagen mit Erläuterungsbericht und ergänzenden Unterlagen wie z.B. Lärm- oder Erschütterungsgutachten im Rathaus einzusehen. Die Unterlagen können auch auf der Homepage der Wasserstraßenverwaltung aufgerufen werden: Link Am 24. Oktober wurde von den Bürgermeistern beider Kommunen eine von beiden Gemeinderatsgremien jeweils einstimmig gebilligte und einvernehmlich abgestimmte Verwaltungsvereinbarung, die im Detail die Zuständigkeiten zu Bau, Unterhalt und Kostenbeteiligung regelt unterzeichnet. Damit konkretisiert sich nunmehr auch ein möglicher Baubeginn auf das Frühjahr 2018. Die Bauzeit wird ca. 15 Monate betragen. Mit einer Fertigstellung ist somit Mitte 2019 zu rechnen. Der Abbruch des alten Stegs soll erst nach der Öffnung des neuen erfolgen. Die Kosten belaufen sich auf ca. 4,9 Millionen brutto, so dass für die Gemeinde Veitshöchheim nach Abzug der Zuschüsse, je nach Zuschusshöhe ein Eigenanteil von ca. 600.000 Euro verbleibt.
Lärmschutz entlang der Bahnstrecke Würzburg- Aschaffenburg - Nachdem sich die gesetzlichen Regelungen in Bezug auf die schalltechnischen Untersuchungen zum Stichtag 1.1.2015 geändert hatten, musste der Vorhabenträger, die DB Netz ihre Planunterlagen überarbeiten und neu einreichen. Dies ist laut Bürgermeister in den letzten Monaten passiert. Die geänderten Planunterlagen wurden zwischenzeitlich bei der Regierung von Unterfranken vorgelegt. Es zeichne sich ab, dass die öffentliche Auslegung der Planfeststellungs-unterlagen noch im Januar 2017 erfolge. Je nach Einwendungen, welche dann vom Eisenbahnbundesamt geprüft werden müssen, könnte die DB- Netz das Baurecht von der Regierung noch im Jahr 2017 erhalten. Wie der Bürgermeister feststellte, habe die Verzögerung durch die neue gesetzliche Regelung auch ihr Gutes, denn es würden nun mehr Anwohner in den Genuss von passiven Schallschutzmaßnahmen kommen.
Hochbaumaßnahmen
Sanierung Mittelbau und Rathaus mit Einbau eines Lifts Hier wurde laut Bürgermeister speziell im Mittelbau in den letzten Monaten eine Voruntersuchung der Bausubstanz durchgeführt und im Einklang mit dem Denkmalschutz und unter Berücksichtigung des Brandschutzes eine mögliche Konzeption erarbeitet. Es ist angedacht bei der Sanierung des Mittelbaus die Räumlichkeiten der Rathausverwaltung in den ersten Stock des Mittelbaus zu erweitern. Das Erdgeschoß soll als Praxen bzw. Büroflächen neu vermietet werden. Im Dachgeschoß sollen, wie dies ja auch früher schon der Fall war, zwei Wohnungen eingerichtet werden. Im Zuge der Maßnahme sollen die Dächer von Mittelbau und Rathaus saniert, ein Brandschutzkonzept für Rathaus und Mittelbau erstellt und umgesetzt, die Barrierefreiheit durch den Einbau eines Lifts hergestellt, die Fassade saniert, sowie, auch bedingt durch den Brandschutz, der Eingangsbereich zum Bürgerbüro umgebaut werden. Der Baubeginn ist hier für Mitte nächsten Jahres geplant.
Bundeswehrwohnanlage Wolfstal- und Heidenfelder Str. Die Vorplanungen für die notwendigen Sanierungen von Dächern und Fassaden haben bereits begonnen. Es ist vorgesehen die Fassade neu zu dämmen, die Dächer zu sanieren und in diesem Zusammenhang auch die oberste Geschoßdecke zu dämmen, die alten Balkone abzubrechen und gegen Stahlkonstruktionen zu ersetzten, sowie die zentrale Heizanlage auszutauschen. Die Bauausführung soll in Abschnitten erfolgen, möglicher Baubeginn ist Herbst nächsten Jahres.
Barrierefreiheit Mainfrankensäle Der in den Mainfrankensälen eingebaute DIN- gerechte Behindertenaufzug hat sich laut Bürgermeister bei vielen Großveranstaltungen in der praktischen Nutzung als Nadelöhr erwiesen. Es laufen deshalb derzeit Vorplanungen für den Bau einer zusätzlichen Außenrampe. Knackpunkt dabei sei die fachliche Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes bezüglich des Hochwasserabflußes, die natürlich Auswirkungen auf einen möglichen Standort und die Gestaltung haben wird. Noch im November soll es einen Gesprächstermin mit dem Wasserwirtschaftsamt geben und anschließend der Gemeinderat die Planung einer Rampe beauftragen. Als Standorte würden die Wiese südlich des Fluchtbalkons oder die Wiese hinter der Weinpresse auf der Nordseite in Frage kommen.
Instandsetzung Mauer am Friedhof an der Martinskapelle - Die Mauer in Richtung LWG- Parkplatz droht einzustürzen. Sie wurde provisorisch abgestützt. Die notwendigen Sicherungs- und Sanierungsarbeiten sollen zeitnah vergeben werden, um im Frühjahr mit den Arbeiten beginnen zu können.
Ausstellungskonzept für Jüdisches Kulturmuseum - Das jüdische Kulturmuseum, welches in der Gesamtanlage mit Synagogengebäude sowie Seminar- und Archivgebäude integriert ist, wurde 1994 eingeweiht. Seiher ist an der Gestaltung und Konzeption der Ausstellung praktisch nichts verändert worden. Die Einrichtung und Methodenvermittlung, so der Bürgermeister, entsprechen nicht mehr dem Standard eines heutigen Museums. Es soll deshalb die Ausstellung umgestaltet und in ein neues Präsentationskonzept gebracht werden.
Die Öffnungszeiten des Bürgerbüros werden ab Januar 2017 neu geregelt. Das Bürgerbüro ist dann morgens von Dienstag bis Freitag erst ab 8 Uhr statt bisher 7:30 Uhr geöffnet und am Mittwoch Nachmittag künftig geschlossen.
Elektromobilität Wie der Bürgermeister ausführte, hat die Gemeinde kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein und der Touristik eine Abfrage der Lademöglichkeiten für E- Bikes unter den Hotel- und Gaststättenbetrieben in der Gemeinde durchgeführt mit dem Ziel einen Flyer mit entsprechenden Ladestationen zu erstellen. Ein weiteres Ziel sei eine Optimierung der Ladeinfrastruktur. Die Gemeinde wolle aber auch selbst einen Beitrag zur E-Mobilität leisten. So sei vorgesehen im nächsten Jahr am Parkplatz neben der Sozialstation eine entsprechende Stromtankstelle für Elektromobile zu errichten. Auch die Energieversorgung errichte jetzt mit dem Bau ihrer Außenanalgen am neuen Betriebsgebäude an der Ecke zur Sendelbachstraße eine entsprechende Stromtankstelle. Auch für E- Bikes sei eine entsprechende Lademöglichkeit im öffentlichen Raum angedacht. Hierzu soll im Rathausinnenhof eine entsprechende Tankstelle entstehen. Die Gemeinde stellt zusätzlich ab 1. Dezember einen Parkplatz an der Ecke Gerneckplatz für Car-Sharing zur Verfügung.
Verbesserung des ÖPNV durch Fahrgastanzeigen - Für ein Pilotprojekt als Testphase wurde die Gemeinde Veitshöchheim ausgewählt. Noch in diesem Jahr sollen die zwei Haltestellen am Kirchplatz und Friedenstraße jeweils in beiden Fahrtrichtungen mit Anzeigen versehen werden. Es wird dann direkt angezeigt, in wieviel Minuten der nächste Bus fährt. Zusätzlich wird diese Mitteilung für Sehbehinderte auch auf Knopfdruck ausgegeben. Bei positivem Ergebnis der Testphase sollen nach Aussage der NWM auch weitere Haltestellen im Ortsgebiet und im übrigen Landkreis mit diesen Anzeigen ausgestattet werden.