Der Versicherungs- und Kfz-Zulassungsmakler Reichsfreiherr Alhart von Droste zu Vischering und Padtberg feierte 90. Geburtstag
Zu den Gratulanten gehörten auch Bürgermeister Jürgen Götz, Altbürgermeister Rainer Kinzkofer und Pfarrer Robert Borawski. Der 56 Jahre in Veitshöchheim wohnende Reichsfreiherr gehörte nämlich von 1973 bis 1978 dem Gemeinderat an, war Vorstand des Sportvereins zu dessen Landesligazeiten und auch vom VdK in den 70er Jahren. Vor 35 Jahren war er dabei, als der Verschönerungsverein wieder ins Leben gerufen wurde und ist dort immer noch Mitglied, erhielt vom Männergesangverein für inzwischen schon 55jährige Mitgliedschaft den Ehrenteller und war auch über 30 Jahre lang Mitglied der Turngemeinde.
Noch voller Lebensfreude feiert heute am 18. Juni Reichsfreiherr Alhart Clemens Hilderich Hubert Wulfheim von Droste zu Vischering und Padtberg im Kreise von drei Kindern, sieben Enkeln und sechs Urenkeln seinen 90. Geburtstag im von seiner Enkelin Dorothea von Droste geführten Hotel am Main in Veitshöchheim.
Mit seiner Fliege als Markenzeichen war der Senior im Ort allseits bekannt, da er hier über 40 Jahre lang bis Ende 1999 als Versicherungskaufmann eine Generalagentur mehrerer Versicherungsgesellschaften und bis 2012 einen Zulassungsdienst für die Stadt und den Landkreis Würzburg betrieb. Fit hielt sich der Liebhaber klassischer Musik bis ins hohe Alter durch die Teilnahme an Volksmärschen, bei denen er weit über 20.000 Kilometer zurücklegte.
Alhart, der 1926 in Cranz, im damals bedeutendsten Badeort der ostpreußischen Küste (heute russisch Selenogradsk) das Licht der Welt erblickte, wuchs abwechselnd in Ostpreußen und in Frankfurt am Main auf. Nach dem Abitur folgte die Einberufung in den Reichsarbeitsdienst. Als Fahnenjunker verwundet, wurde er in ein Lazarett am Traunsee eingeliefert, als gerade die Amerikaner einmarschierten. Nach dem Krieg lebte er zunächst in Landshut, heiratete dort 1947 seine 2010 verstorbene Frau Christel, ehe er dann 1956 als Versicherungskaufmann in Veitshöchheim sein endgültiges Zuhause fand.
Als der Sohn und die zwei Töchter außer Haus waren, öffneten das Ehepaar 1983 ihr Haus in der Rosenstraße 14 als Gästehaus, in dem die vielen Touristen 18 Jahre lang stets eine anheimelnde, private Atmosphäre vorfanden.
Seinen Lebensabend verbringt er nun seit 2012 im Hause einer Tochter in Radolfzell am Bodensee und genießt das Zusammenleben mit zwei Urenkeln, fährt gerne mit dem Boot nach Konstanz zum Kaffeetrinken auf der Seepromenade und besucht gerne auch noch die klassischen Seekonzerte. Wenn er einige Male im Jahr noch nach Veitshöchheim zum Besuch seiner anderen Tochter kommt, genießt er die heimische Gegend.
In Alharts Adern fließt blaues Blut vom reinsten westfälischen Uradel. Sein Stammbaum ist bis zum Jahr 1170 zurückverfolgbar, als der Münstersche Bischof Gerhard von der Mark an Albertus von Wulfheim das Amt des Drosten verlieh, das heißt ihn als bevollmächtigen Verwalter mit richterlichen Befugnissen der fürstbischöflichen Güter einsetzte. Die Amtsbezeichnung wurde zum Familiennamen und seit der Übernahme der Burg Vischering im Juli 1271 als Lehen führte die Familie den Namen Droste zu Vischering. Später erhob dann Kaiser Leopold I. im Januar 1670 in Wien Alharts Urahnen Heidenreich in den Reichsfreiherrnstand und im Oktober 1826 König Wilhelm III. die Familie in den erblichen Grafenstand. 1681 wurde das Schloss Darfeld, eines der bekanntesten Wasserschlösser Westfalens die neue Heimat der von Drostes. Ein Abkömmling, Max Freiherr von Droste-Vischering erheiratete 1802 das Gut Padtberg. Dieser Name ist seitdem ebenfalls Bestandteil des Familiennamens. Das Gut musste Alharts Großvater Ende des 19. Jahrhunderts jedoch nach fehlgeschlagenen Grundstücksspekulationen notgedrungen verkaufen.
Der Adelige kann mit verwandtschaftlichen Bezügen zu zahlreichen bekannten Persönlichkeiten der Geschichte aufwarten wie etwa in der Padtberg-Linie mit der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff oder mit dem Erzbischof Freiherr Clemens August Droste zu Vischering. Schließlich wurde mit Maria Droste zu Vischering, eine Tochter von Alharts Großtante, am 1.11.1975 eine Verwandte gar selig gesprochen. Die im Juni 1899 als Leiterin des Klosters vom Guten Hirten im portugiesischen Porto verstorbene Oberin hatte bei Papst Leo XIII. angeregt, der Menschheit das heilige Herz Jesu zu weihen.