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Der äthiopische DAHW-Repräsentant Ato Ahmed Mohammed referierte vor Elftklässlern des Gymnasiums Veitshöchheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Ato Ahmed vor Elftklässlern des Gymnasiums
Ato Ahmed vor Elftklässlern des Gymnasiums

Ato Ahmed vor Elftklässlern des Gymnasiums

DAHW-Bildungsreferentin Maria Hisch
DAHW-Bildungsreferentin Maria Hisch

In einem Land wie Äthiopien, in dem es 2014 an die 4.000 Lepra- und 200.000 Tuberkulose-Neuinfektionen pro Jahr gab, fragen sich viele, wie dort mit der „Menschenwürde“ umgegangen wird. Diese Frage war eine von vielen, die Ato Ahmed Mohammed, der Repräsentant der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe für Äthiopien in seinem Vortrag und in der anschließenden Diskussion mit den 30 P-Seminaristen der beiden elften Klassen von Beate Hofstetter und Yvonne Ort auf Englisch beantwortete.

Die beiden Lehrkräfte des Gymnasiums Veitshöchheim haben in ihrem derzeitigen P-Seminar die Arbeitsbedingungen für Kinder und Jugendliche vor allem beim Abbau von Coltan im Kongo oder auch bei der Arbeit auf Müllhalden beim "Recycling" von Elektrogeräten zum Thema. Dazu gehören natürlich auch die Aspekte von Ausbildung und Gesundheit.

Aus diesem Grund ergriffen nun die Lehrerinnen gerne das Angebot der DAHW-Bildungsreferentin Maria Hisch aus Karlstadt, zusammen mit ihrem derzeit hier zu Besuch in Würzburg weilenden äthiopischen und zugleich ostafrikanischen DAHW-Repräsentanten in den Unterricht zu kommen, um über das Leben der Menschen in den Ländern Afrikas, vor allem über das Thema Bildung/Krankheit-Gesundheit zu referieren.

Denn Bildung, so Hirsch, sei ein zentrales Anliegen der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, in ihren Auslandsprojekten im Süden dieser Welt ebenso wie in Deutschland.

Mit ihren Beiträgen zum Globalen Lernen zu den Themen Gesundheit, Soziales und Menschenrechte möchte sie Kinder und Jugendliche für die eigene Situation und die Situation von Menschen in fernen Ländern sensibilisieren und dem Einzelnen helfen, verantwortlich zu leben.

Das Hilfswerk wende sich vor allem gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. Es rufe Lehrer und Schüler auf, eine Welt mit zu gestalten in der Armut nicht mehr Leben und Gesundheit der Menschen bedroht, in der alle Menschen sich frei entwickeln können und die Einhaltung der Menschenrechte gesichert ist.

Hisch war als Entwicklungs-Fachkraft 20 Jahre lang für das DAHW weltweit unterwegs, ehe sie dann, wie sie erzählte, wieder nach Karlstadt zurückkehrte, um ihren Kindern hier das Abitur zu ermöglichen.

Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe wurde 1957 gegründet. Der Verein hieß zunächst "Deutsches Aussätzigen-Hilfswerk“ (DAHW). Die Würzburger Hermann Kober und seine Frau Irene waren Mitbegründer der Organisation. Von Beginn an machte es sich Hermann Kober, der bis zu seinem Tod 1998 an der Spitze des Hilfswerks stand, zur Aufgabe „den Verlassenen und Ausgestoßenen zu helfen, diese einst so gefürchtete und fürchterliche Krankheit, den Aussatz, die Lepra, zu heilen, das Tabu zu brechen und den Kranken, den Geheilten und Behinderten wieder zu einem normalen Leben zu verhelfen“, wie er es selbst formulierte.

Bisidimo in Äthiopen war das erste Hilfsprojekt der DAHW. Hier hat das Hilfswerk ab 1957 ein Lepra-Hospital für die Menschen im Westen des Landes am Bisidimo-River gebaut, zu dem an Lepra erkrankte Menschen aus dem ganzen Land strömten. Viele haben sich nach ihrer Behandlung dort angesiedelt, weil sie aus ihren Dörfern verstoßen wurden. Bisidimo hat so heute mehr als 10.000 Einwohner.

Unter den Gründern des DAHW war auch mit Franz Anton Graf von Magnis auch ein Veitshöchheimer, der im März 2004 im Alter von 76 Jahren gestorben ist. Der 1927 geborene Schlesier absolvierte nach dem Krieg eine landwirtschaftliche Lehre und arbeitete ab 1951 zwei Jahre lang in Argentinien in der Landwirtschaft. Angeregt durch eine Studienreise nach Äthiopien 1955/56 gründete er mit Freunden ein Jahr später das Deutsche Aussätzigen-Hilfswerk, als dessen Generalsekretär er die Aufbauphase organisierte. Von 1958 bis 1960 schuf Graf Magnis gemeinsam mit deutschen Handwerkern das Lepra-Rehabilitationszentrum in Äthiopien.

Ato Ahmed mit Lehrerin Beate Hofstetter inmitten der Schüler bei der Vorstellung des DAHW durch die Bildungsreferentin Maria Hisch.

Ato Ahmed mit Lehrerin Beate Hofstetter inmitten der Schüler bei der Vorstellung des DAHW durch die Bildungsreferentin Maria Hisch.

2015 unterstützte die in Würzburg ansässige DAHW weltweit 172 Projekte in 20 Ländern auf der südlichen Halbkugel mit rund zwölf Millionen Euro.

2015 unterstützte die in Würzburg ansässige DAHW weltweit 172 Projekte in 20 Ländern auf der südlichen Halbkugel mit rund zwölf Millionen Euro.

Ato Ahmed ist nicht nur DAHW-Chef in Äthiopien, sondern für ganz Ostafrika zuständig.
Ato Ahmed ist nicht nur DAHW-Chef in Äthiopien, sondern für ganz Ostafrika zuständig.

Ato Ahmed ist nicht nur DAHW-Chef in Äthiopien, sondern für ganz Ostafrika zuständig.

In Äthiopien leben 96,5 Millionen Menschen (davon 83,6 Prozent auf dem Land) auf einer Fläche von rund 1,13 Millionen Quadratkilometer mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 573 US-Dollar im Durchschnitt.

In Äthiopien leben 96,5 Millionen Menschen (davon 83,6 Prozent auf dem Land) auf einer Fläche von rund 1,13 Millionen Quadratkilometer mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 573 US-Dollar im Durchschnitt.

Äthiopien gilt laut Ato Ahmed als der älteste Kaffee-Exporteur der Welt. Äthiopischer Qualitätskaffee zähle zu den besten Kaffees der Welt. Sein typischer Geschmack und die fein ausgebildeten Säuren würden ihn so begehrt machen.

Äthiopien gilt laut Ato Ahmed als der älteste Kaffee-Exporteur der Welt. Äthiopischer Qualitätskaffee zähle zu den besten Kaffees der Welt. Sein typischer Geschmack und die fein ausgebildeten Säuren würden ihn so begehrt machen.

Ato Ahmed Mohammed
Ato Ahmed Mohammed

Ato Ahmed Mohammed arbeitet schon 26 Jahre mit Leprakranken in den Projekten, von denen das Erste bereits 1957 in Bisidimo von deutschen Freiwilligen ins Leben gerufen wurde.

Der studierte Soziologe, der auch über ein internationales Diplom in Modernem Management & Verwaltung am Cambridge International College in England verfügt, stellte in seinem Vortrag auch sein Heimatland Äthiopien vor, das zu den ärmsten Ländern der Erde gehört, in dem eine acht-köpfige Familie oft mit einem Euro am Tag auskommen muss und die Ernährung nach dem „von der Hand in den Mund“-Prinzip verläuft.

Mit Bildern veranschaulichte der Äthiopier den interessierten Schülern die vielfältigen Bereiche der von ihm betreuten Projekte: Zum einen wird den Patienten medizinisch und durch die Anfertigung von Prothesen geholfen. Zum anderen werden sie mit sozialen Rehabilitationsmaßnahmen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft unterstützt. Dazu bedarf es einer weitreichenden Veränderung der Denkweise der Menschen, sowohl der gesunden Bevölkerung als auch der Patienten, um der sozialen Ausgrenzung der Betroffenen entgegenzuwirken. Es gilt das Stigma, das vor allem der Lepra anhaftet, zu überwinden  Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen. So werden diese beispielsweise beim Hausbau unterstützt. Außerdem erhalten die geheilten Patienten mit Hilfe von Mikrokrediten die Möglichkeit sich selbst eine unabhängige berufliche Existenz aufzubauen. Auch Ausbildungen oder Fortbildungsmaßnahmen werden finanziert. Selbstverständlich werden auch Menschen betreut, die keine Angehörigen mehr haben und zu alt sind, um sich selbst zu versorgen.
Mit Bildern veranschaulichte der Äthiopier den interessierten Schülern die vielfältigen Bereiche der von ihm betreuten Projekte: Zum einen wird den Patienten medizinisch und durch die Anfertigung von Prothesen geholfen. Zum anderen werden sie mit sozialen Rehabilitationsmaßnahmen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft unterstützt. Dazu bedarf es einer weitreichenden Veränderung der Denkweise der Menschen, sowohl der gesunden Bevölkerung als auch der Patienten, um der sozialen Ausgrenzung der Betroffenen entgegenzuwirken. Es gilt das Stigma, das vor allem der Lepra anhaftet, zu überwinden  Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen. So werden diese beispielsweise beim Hausbau unterstützt. Außerdem erhalten die geheilten Patienten mit Hilfe von Mikrokrediten die Möglichkeit sich selbst eine unabhängige berufliche Existenz aufzubauen. Auch Ausbildungen oder Fortbildungsmaßnahmen werden finanziert. Selbstverständlich werden auch Menschen betreut, die keine Angehörigen mehr haben und zu alt sind, um sich selbst zu versorgen.
Mit Bildern veranschaulichte der Äthiopier den interessierten Schülern die vielfältigen Bereiche der von ihm betreuten Projekte: Zum einen wird den Patienten medizinisch und durch die Anfertigung von Prothesen geholfen. Zum anderen werden sie mit sozialen Rehabilitationsmaßnahmen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft unterstützt. Dazu bedarf es einer weitreichenden Veränderung der Denkweise der Menschen, sowohl der gesunden Bevölkerung als auch der Patienten, um der sozialen Ausgrenzung der Betroffenen entgegenzuwirken. Es gilt das Stigma, das vor allem der Lepra anhaftet, zu überwinden  Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen. So werden diese beispielsweise beim Hausbau unterstützt. Außerdem erhalten die geheilten Patienten mit Hilfe von Mikrokrediten die Möglichkeit sich selbst eine unabhängige berufliche Existenz aufzubauen. Auch Ausbildungen oder Fortbildungsmaßnahmen werden finanziert. Selbstverständlich werden auch Menschen betreut, die keine Angehörigen mehr haben und zu alt sind, um sich selbst zu versorgen.

Mit Bildern veranschaulichte der Äthiopier den interessierten Schülern die vielfältigen Bereiche der von ihm betreuten Projekte: Zum einen wird den Patienten medizinisch und durch die Anfertigung von Prothesen geholfen. Zum anderen werden sie mit sozialen Rehabilitationsmaßnahmen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft unterstützt. Dazu bedarf es einer weitreichenden Veränderung der Denkweise der Menschen, sowohl der gesunden Bevölkerung als auch der Patienten, um der sozialen Ausgrenzung der Betroffenen entgegenzuwirken. Es gilt das Stigma, das vor allem der Lepra anhaftet, zu überwinden Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen. So werden diese beispielsweise beim Hausbau unterstützt. Außerdem erhalten die geheilten Patienten mit Hilfe von Mikrokrediten die Möglichkeit sich selbst eine unabhängige berufliche Existenz aufzubauen. Auch Ausbildungen oder Fortbildungsmaßnahmen werden finanziert. Selbstverständlich werden auch Menschen betreut, die keine Angehörigen mehr haben und zu alt sind, um sich selbst zu versorgen.

Kennzeichnend für das Bildungssystem des Landes ist, dass annähernd gleich viele Mädchen wie Jungen die Elementar-Schule besuchen, aber in den Klassen neun bis zwölf ihr Anteil nur noch wenig mehr als die Hälfte gegenüber den Jungen beträgt und der weibliche Anteil unter den Lehrkräften nur bei etwa zehn Prozent liegt.
Kennzeichnend für das Bildungssystem des Landes ist, dass annähernd gleich viele Mädchen wie Jungen die Elementar-Schule besuchen, aber in den Klassen neun bis zwölf ihr Anteil nur noch wenig mehr als die Hälfte gegenüber den Jungen beträgt und der weibliche Anteil unter den Lehrkräften nur bei etwa zehn Prozent liegt.

Kennzeichnend für das Bildungssystem des Landes ist, dass annähernd gleich viele Mädchen wie Jungen die Elementar-Schule besuchen, aber in den Klassen neun bis zwölf ihr Anteil nur noch wenig mehr als die Hälfte gegenüber den Jungen beträgt und der weibliche Anteil unter den Lehrkräften nur bei etwa zehn Prozent liegt.

Der äthiopische DAHW-Repräsentant Ato Ahmed Mohammed referierte vor Elftklässlern des Gymnasiums Veitshöchheim

Recherchen im Internet ergaben, dass deshalb Ato Ahmed Mohammed in äthiopischen Ministerien anerkennend "Ahmed Social“ genannt wird, weil er so beispiellos hart für "seine“ Patienten und deren Rehabilitation kämpfe. Was ihn antreibe, alles für diese Menschen zu geben, sei die Ungerechtigkeit: „Die Menschen in Arsi und den anderen armen Regionen Äthiopiens sind nicht selbst schuld an ihrer Armut. Doch Armut macht krank und Krankheit macht noch ärmer.“

Der 51 jährige widmete sich auch der Bekämpfung von Tuberkulose. Dennoch legte der energische Äthiopier bei seiner Arbeit den Fokus vor allem auf die Lepra mit den enormen physischen und psychischen Folgen dieser Erkrankung für die Betroffenen. In Äthiopien finden vor allem die Verhinderung von Geburtskomplikationen und Mangelernährung, AIDS, TB, und Malaria finanzielle Unterstützung vom Staat. „Dabei haben jedoch gerade die Lepra-Patienten, die aufgrund zahlreicher Stereotype extrem ausgegrenzt werden und so oft zum lebenslangen Betteln gezwungen werden, ein Anrecht auf würdige Behandlung, da die unverschuldete Armut einen der Hauptgründe für die Erkrankung darstellt!“, so der DAHW-Repräsentant.

Die Region Arsi in Zentral-Äthiopien zählt zu den ärmsten Regionen des Landes. Für die gesamte medizinische Versorgung der fast drei Millionen Einwohner gibt es neben den 57 Gesundheitsstationen lediglich zwei Krankenhäuser, eines davon in Bisidimo, dem ersten DAHW Hilfsprojekt, zu dem Patienten sogar aus mehr als 100 km Entfernung kommen. Es ist nun schon seit fast 50 Jahren ein Ort der Hoffnung für Äthiopien.

Der äthiopische DAHW-Repräsentant Ato Ahmed Mohammed referierte vor Elftklässlern des Gymnasiums Veitshöchheim

Ato Ahmed war mit seinem Team für die Ausbildung von fast 1.000 Gesundheitshelferinnen zuständig. Diese sind nach einer einjährigen Ausbildung die ersten Ansprechpartner für alle gesundheitlichen Probleme in den fast 500 Dörfern der Region. Die Methoden zur Gesundheitsaufklärung der Bevölkerung, zur Früherkennung und zur Betreuung der Kranken während der Therapie wurde bereits in anderen Ländern erfolgreich umgesetzt.

Erfolge gibt es immer wieder zu vermelden. Inzwischen werden ca. 51 Prozent aller TB-Kranken entdeckt und behandelt. Für Ato "Ahmed Social" ist das jedoch nicht genug: Er möchte diese Quote weiter ausbauen und langfristig halten. Und gern würde er das Modellprojekt Bisidimo auch auf andere Regionen übertragen: "Gemeinsam können wir viel erreichen für mein Land, in dem es noch so viel zu erreichen gibt. Unterstützen Sie uns auch weiterhin dabei, die Gesundheitsversorgung für arme Menschen zu verbessern.“

Ato Ahmed Mohammed, Leiter des äthiopischen DAHW-Büros in Addis Abeba unterstützt mit seinen Partnern in Äthiopien rund 50.000 Menschen mit Spätfolgen der Lepra. Unterstützt wird vom DAHW auch die Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal in den Gesundheitsposten mit dem Ziel einer verbesserten Früherkennung von Lepra und TB.

DAHW-Investitionen in Äthiopien 2015 ~ 890.000 Euro - geplant 2016: 670.000 Euro.

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