Heimat hat Zukunft in Veitshöchheim - Abschluss-Artikel: Lebenswert – für Alt und Jung
Herausforderung: Veitshöchheim steht gut da. Arbeitsplätze, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitangebote – vieles gibt es bereits. Doch darauf will man sich nicht ausruhen. Es gibt einiges zu tun, damit in der Gemeinde Heimat Zukunft hat.
Auf dem Mainpost-Blog „Heimat hat Zukunft“ wurde in der letzten Woche zusammengestellt, was die Infrastruktur der Gemeinde zu bieten hat.
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"Heimat hat Zukunft": So lebt es sich in Veitshöchheim
Ein Rokokogarten voller Geschichten, eine besondere Fasnachts-Tradition und jede Menge Kunst und Kultur: Veitshöchheim zieht Einheimische wie Touristen in seinen Bann - und ist diese Woche Ort des...
http://live.mainpost.de/Event/Heimat_hat_Zukunft_So_lebt_es_sich_in_Veitshochheim
Jürgen Götz, seit Mai 2014 Veitshöchheimer Bürgermeister, will sie weiter ausbauen. Es reicht nicht, das zu bewahren, was man hat, sagt er. Erst beim Neujahrsempfang Anfang Januar waren die aktuellen und einige künftige Herausforderungen beim Namen genannt worden.
Für die Zukunft gewappnet zu sein, bedeute vor allem auch Wohnraum zu schaffen. Im Neubaugebiet Sandäcker strebe die Gemeinde an, den Bebauungsplan für 33 Einfamilienhäuser, 34 Doppelhäuser, 76 Reihenhäuser und 188 Wohnungen im Geschoßwohnungsbau bis Ende 2016 zum Abschluss zu bringen. Der Gemeinderat hatte laut Bürgermeister zur Verwirklichung der Maßnahme einen Erschließungsträger für die ersten Phasen beauftragt. Dieser führte in enger Abstimmung mit dem Vermessungsamt und mit der Gemeinde bereits Einzelgespäche mit den Grundstückseigentümern durch, um ein langwieriges Umlegungsverfahren zu vermeiden. Geplant ist eine zweite Gesprächsrunde im April mit den Eigentümern. Bis dahin soll versucht werden die Wünsche und Vorstellungen der Eigentümer bei der Grundstückszuteilung auch weitestgehend zu erfüllen.
Wenn mit diesen über die Neuordnung ein Konsens erzielt werden könne, werde in den nächsten Monaten das Bebauungsplanverfahren fortgesetzt mit dem Ziel, dieses bis Ende 2016 zum Abschluss zu bringen.
Die Gemeinde habe bis dato 3,3 Millionen Euro ausgegeben und sei nun in Besitz von 4,6 Hektar, das sind 33 Prozent des Baugebietes. Dadurch sei der Gemeinderat in der Lage, auch eigene städtebauliche Vorstellungen zu realisieren. Ein großes Anliegen von ihm und auch dem Gemeinderat sei es, so der Bürgermeister, die älteren Mitbürger solange wie möglich im Ort zu halten. Götz: "Wir wollen Konzepte entwickeln für seniorengerechte Wohnungen und sind auch für neuartige Wohnprojekte die generationsübergreifende Wohnungen schaffen, die darüber hinaus eine neue Art des Miteinanders fördern offen.“ Ein Anliegen sei es auch, die wohnortnahe Versorgung an Krankenpflege-Dienstleistungen zu ermöglichen. Was in Veitshöchheim fehle, sei eine Pflegestätte, in der Tagesgäste morgens von einem Fahrdienst von ihrer Wohnung abgeholt und am Nachmittag wieder zurück gebracht werden. Diesbezüglich gebe es auch Bereich des alten Rewemarktes Entwicklungsmöglichkeiten, die es laut Bürgermeister zu ergreifen gilt, wenn sich Chancen bieten.
Auf der Agenda stehe weiter, im neuen Wohngebiet bezahlbare Baugrundstücken für junge Familien anzubieten. Die Vergabe in Erbpacht sei hier eine Möglichkeit.
Bereits zum Ende des letzten Jahres konnte die Gemeinde ein weiteres wichtiges Zukunftsprojekt zum Abschluss bringen, nämlich die Erschließung der 8,5 Hektar großen Erweiterung des Gewerbegebietes. Insgesamt habe die Gemeinde hier rund 2,7 Millionen Euro investiert, welche jetzt durch den Verkauf von Grundstücken refinanziert werden. Fünf der zwölf Gemeinde-Grundstücke seien bereits verkauft. Das seien 42 Prozent der neuen Gewerbeflächen. Bis jetzt würden 105 Betriebe im Gewerbegebiet rund 1500 Arbeitsplätze bieten.
Die Auslastung von Veitshöchheims neuem Aushängeschild, die Mainfrankensäle, nach zweijähriger Sanierungs- und Umbauphase nun seit gut einem Jahr in Betrieb, ist nach den Feststellungen des Bürgermeisters bislang sehr gut. Obwohl das Objekt für 13,5 Millionen Euro nach den einschlägigen Vorschriften saniert und umgebaut wurde, so wurde bei der Haushaltsvorberatung moniert, habe man im Echtzeitbetrieb festgestellt, dass die Barrierefreiheit, namentlich der Personenzugang für Rollstuhlfahrer suboptimal, nahezu unpraktikabel ist. Götz: „Die Dringlichkeit der Umsetzung weiterer barrierefreien Maßnahmen ist eindeutig. Wir werden hierzu weitere Planungsaufträge vergeben und zur Entscheidung in den Gemeinderat bringen.“
Im Übrigen muss Veitshöchheim in den nächsten Jahren enorme Summen in die Sanierung gemeindlicher Liegenschaften und Ortsstraßen investieren.
Angesichts des hervorragenden Jahresergebnisses 2015 mit einem Überschuss von über 2.2 Millionen Euro im Finanzhaushalt und einer Liquiditätsreserve von fast 8,5 Millionen Euro, blickt der Bürgermeister aber optimistisch in die Zukunft.
So soll die Vitusschule durch den Anbau einer Außentreppe auf der Südseite in den Pfingst- und Sommerferien 2016 für 309.000 Euro einen zweiten baulichen Rettungsweg erhalten.
Für die Energetische Sanierung der Eichendorff-Schule sollen im Jahr 2016 das endgültige Konzept erstellt sowie die Planung und Förderanträge bearbeitet werden. Die Kosten werden auf rund 2,2 Millionen Euro geschätzt. Die Gemeinde rechnet mit rund 900.000 Euro an staatlichen Zuschüssen.
Nach dem Auszug der Frühförderstelle von Stadt- und Landkreis aus dem Mittelbau des Rathausinnenhofes stehen laut Götz notwendige Sanierungsmaßnahmen insbesondere im Dachbereich an. Ein Architekturbüro sei dabei, mit der Verwaltung ein Sanierungskonzept zu erstellen und zukünftige Nutzungsmöglichkeiten unter der Berücksichtigung von Barrierefreiheit und Brandschutz zu untersuchen. Im Haushalt habe man dafür 362.000 Euro bereitgestellt.
Auch bei der gemeindlichen Bundeswehrwohnanlage Wolfstal- und Heidenfelder Straße soll die notwendige Sanierung von Dächern und Fassaden im Jahr 2016 geplant und im Jahr 2017 Hausweise umgesetzt werden. Im Haushalt seien dafür 685.000 Euro eingeplant.
Notwendige Straßenbaumaßnahmen werden in den nächsten Jahren verstärkt den Gemeinderat beschäftigen. Es gibt eine Dringlichkeitsliste je nach Straßenzustand.
Ganz oben steht die Oberdürrbacher Straße entlang dem Kasernengelände Für eine Million Euro wird sie ab für März 2016 instandgesetzt.
In der Tiergartenstraße sind Kanalbauarbeiten einschließlich der Ertüchtigung des historischen Kanals der Schlösserverwaltung und der Neuverlegung von Versorgungsleitungen abgeschlossen. Der Straßenneubau in Asphalt- und Pflasterbauweise soll im Frühjahr 2016 beginnen und bis Ende Oktober 2016 zum Abschluss kommen.
Die Kirchstraße und in Verlängerung auch die Würzburger Straße ist in einem immer schlechter werdenden Zustand. Hier ist laut Bürgermeister geplant, im Frühjahr 2016 die Bürger am Konzeptionsprozess in Form einer öffentlichen Veranstaltung zu beteiligen und nach einer dann vom Gemeinderat zu treffenden Entscheidung über die Ausbauart und zukünftige Straßenwidmung noch in 2016 in die Planung einzusteigen, so dass im Jahr 2017 mit dem Ausbau begonnen werden könnte.
Die Sanierung der der Günterslebener Straße ist ebenfalls eines der dringenden Verkehrsprojekte. Sie zählt zu den am meisten befahrenen Straßen im Ort. Hier soll 2016 die Planung für den Vollausbau der Gehwege in Pflasterbauweise und die Sanierung der Fahrbahn mit geschätzten Gesamtkosten von 1,2 Millionen Euro abgeschlossen werden. Ausführungsbeginn für die Gehwege könnte noch in 2016 sein, die Sanierung der Fahrbahn sei für 2017/18 vorgesehen.
Für die Lärmsanierung entlang der Bahnlinie ist nach den Worten des Bürgermeisters von Seiten der DB die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für das Frühjahr 2016 vorgesehen und im Jahr 2017 der Beginn der Lärmsanierungsarbeiten.
Zum Projekt „Neubau des Mainsteges“ berichtet Götz, dass der Baubeginn sich nun auf Januar 2018 verschoben hat. Auf die Gemeinde Veitshöchheim entfalle nach Abzug der Zuschüsse ein Kostenanteil von 600.000 Euro.
Aktuell in der Diskussion sind auch einge nichtbauliche Projekte. So will die Gemeinde für das jüdische Kulturmuseum Synagoge eine neue Konzeption entwickeln und den Standort Veitshöchheim als Schwerpunkt für die Genisaforschung weiter ausbauen. Ein Zeit- und Kostenrahmen werde zurzeit erst erstellt. Unterstützung gebe es hierzu vom Bezirk Unterfranken und von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen.
Integration von Flüchtlingen
Eine Herausforderung, der sich die Verantwortlichen in der Gemeinde stellen müssen, sind laut Bürgermeister die Flüchtlinge in der Gemeinde, die es zu integrieren gilt. Götz: „Ab Mitte Februar werden wir in Veitshöchheim eine zweite Dezentrale Unterkunft mit 25 Plätzen im Altortbereich haben. Dazu kommen noch die schon länger bestehenden 29 Plätze in der Gaststätte Gemütlichkeit und fünf unbegleitete Minderjährige). Die dort untergebrachten Menschen gilt es bestmöglich zu integrieren. Auch die rund 350 Personen in der Kaserne, welche durch rund 150 Ehrenamtliche betreut werden, gilt es bestmöglich mit unseren Sitten und Gebräuchen vertraut zu machen.“
Fastnacht in Franken zur ARD
Zur Absichtserklärung des Präsidenten des Fastnachtsverbandes die Fastnacht in Franken (FIF) der ARD anzubieten, erklärt Bürgermeister Jürgen Götz: „Unser Ziel ist natürlich auch weiterhin die Heimat für die FIF zu sein, denn die Sendung ist ein enormer Werbeträger für den Ort und die fränkische Region.“
Eine Verlegung der FIF würde bedeuten, dass die Sendung möglicherweise ihren regionalen fränkischen Bezug aufgeben müsste und mehr bundespolitische Themen ihren Platz finden. Ob sich dies auf den Besucherkreis (bayerische Staatsregierung etc.) und die teilnehmenden Künstler auswirken würde, darüber könne nur spekuliert werden. Bis einschließlich. 2020 sind die Mainfrankensäle laut Bürgermeister durch Vertrag der Gemeinde mit dem FVF vertraglich als Austragungsort sicher. Götz: „Auf Grund der bisherigen guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Fastnachtsverband und dem BR sind wir optimistisch, die Sendung auch zukünftig in Veitshöchheim zu halten.“ Es käme natürlich auch darauf an, ob die ARD das Format annähernd beibehalten oder entsprechend verändern würde.
Foto von der Vertragsunterzeichnung am 29. Juli 2014: Veitshöchheim bleibt auch weiterhin, wie seit 26 Jahren, die Heimat des fränkischen Fernsehfaschings. Im Bild unterzeichneten gestern der Fränkische Fastnachtspräsident Bernhard Schlereth (li.) und Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz (2. v.r.) einen Rahmenvertrag. Mit ihnen freuen sich darüber Kathrin Degmair (re.), die neue Leiterin des Studios Franken beim Bayerischen Rundfunk und Kirsten Stang (2.v.l.), die Geschäftsführerin der von der Gemeinde im April gegründeten Mainfrankensäle GmbH. "Erfreulicherweise konnten wir die Fernsehsitzung auch für die nächsten sechs Jahre in Veitshöchheim sichern" erklärte der Bürgermeister nach der Vertragsunterzeichnung vor der Süd-Kulisse der Mainfrankensäle. Er sei aufgrund der geführten Gespräche mit allen Beteiligten optimistisch, dass dies auch für die Zeit danach der Fall sein werde.