Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Landrat bescherte zu Weihnachten den Gadheimern eine Fußgängerampel

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Landrat Eberhard Nuß schreitet voran vor Bürgermeister Jürgen Götz, Altbürgermeister Rainer Kinzkofer und Dr. Ing. Michael Fuchs (Bereichsleiter Straßenbau des Staatlichen Bauamtes Würzburg)

Landrat Eberhard Nuß schreitet voran vor Bürgermeister Jürgen Götz, Altbürgermeister Rainer Kinzkofer und Dr. Ing. Michael Fuchs (Bereichsleiter Straßenbau des Staatlichen Bauamtes Würzburg)

Was lange währt, wird endlich gut. Nach 26 Jahren vergeblichen Bemühens erleichtert seit Weihnachten nun eine Fußgängerlichtsignalanlage das Überqueren der Kreisstraße Wü 3 in Gadheim. Die Ortsdurchfahrt des Veitshöchheimer Ortsteils ist nach der letzten Verkehrszählung von 2010 mit rund 5800 Fahrzeugen am Tag belastet.

Landrat Eberhard Nuß hatte die leidige Angelegenheit zur Chefsache gemacht nach einer Gesprächsrunde bei ihm Anfang Oktober dieses Jahres. Dabei hatte Bürgermeister Jürgen Götz fünf Problemstellen entlang der Kreisstraße WÜ 3 in Veitshöchheim geschildert und mit Verkehrsexperten nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Als kurzfristige Maßnahme wurde vereinbart, in Gadheim eine fest installierte Fußgängerampel in Höhe der Ausfahrt des Markushofes zu errichten. Diese wurde vom Staatlichen Bauamt auch sogleich bestellt. Für die erforderlichen Anpassungen der Zuwegung verbreiterte die Gemeinde im Bereich der Ampel sogleich den Gehweg auf 1,5 Meter.

Noch vor den Weihnachtsfeiertagen ließ es sich dann der Landrat nicht nehmen, nach Gadheim zu kommen, um die 25.000 Euro teure Ampel nach gerade vollendeter Installation selbst im Beisein von Bürgermeister Jürgen Götz, Altbürgermeister Rainer Kinzkofer und Dr. Ing. Michael Fuchs, dem Bereichsleiter Straßenbau des Staatlichen Bauamtes Würzburg in Betrieb zu nehmen.

So war denn auch die Freude groß bei Bürgermeister Jürgen Götz und seinem Vorgänger Rainer Kinzkofer. Götz: "Steter Tropfen höhlt den Stein - hier gab es seit vielen Jahren schon etliche Gespräche verschiedener Personen, die sich für diese Ampel eingesetzt haben." All die Jahre habe man immer wieder gehört, dass sich von den Nutzungszahlen eine Ampel in Gadheim nicht rechtfertigen lasse.

  • Nach Aktenlage war es Gertrud Dieck, für die es als Betreuerin von zeitweise vier Kindern ein Alptraum war, die Straße zu überqueren. Sie forderte aber im Februar 1988 vergeblich Abhilfe in Form eines Zebrastreifens, einer Ampelanlage oder einer Geschwindigkeitsreduzierung.
  • Der Gemeinderat von Veitshöchheim hatte dann im Februar 1990 beschlossen, beim Landratsamt eine 30 km/h-Geschwindigkeitsbeschränkung zu beantragen. Dieses sah jedoch keine Möglichkeit, eine Ausnahme von den für Hauptverkehrsadern wie die Kreisstraße WÜ 3 geltenden Regeln zuzulassen.
  • Walter Dieck junior unternahm dann im März 1992 unter Vorlage einer Unterschriftenliste von 66 Gadheimern den nächsten Versuch, in dem er den damaligen Landrat Dr. Georg Schreier auf die untragbare Situation in der Ortsdurchfahrt des Weilers hinwies. In Anbetracht der immer größer werdenden Verkehrsdichte und der nicht angemessenen Fahrweise der Verkehrsteilnehmer sei es den Landwirten kaum möglich, die Kreisstraße gefahrlos zu benutzen und insbesondere Kinder nicht möglich, ohne Gefährdung die Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen. Dieck hatte auch auf die überörtliche Ausbildungsstätte des Caritas-Don Bosco-Werkes hingewiesen, die kurz danach in Gadheim ihren Betrieb aufnahm. .Anlässlich der Gemeindebesichtigung Ende März 1995 nahm sich Landrat Dr. Schreier das Thema zu Herzen. Er wies die zuständige Fachgruppe an, die Möglichkeit des Einbaus von Fahrbahnteilern zu untersuchen, um so das Geschwindigkeitsverhalten der Kraftfahrer positiv zu beeinflussen. Dies hätte jedoch bedingt, dass Anlieger das benötigte Gelände abtreten. Im Oktober 1999 erledigte sich das Thema, nach dem die Anlieger auf den für die Fahrbahnteiler notwendigen Gehwegausbau wegen der dann bestehenden Winterdienstverpflichtung verzichteten.
  • Keinen Erfolg hatten erneute Anträge der Gemeinde an den Landkreis auf Geschwindikgeitsreduzierung und der Einrichtung eines Fußgängerüberweges mit Lichtzeichenanlage im Jahr 2008 und 2012. Im Oktober 2012 sprach sich der Gemeinderat dafür aus, sowohl an den jeweiligen Ortseinfahrten in Gadheim Fahrbahnteiler zur Geschwindigkeitsreduzierung und in der Ortsmitte eine Lichtzeichenanlage zu installieren.

Es gingen seitdem wieder zwei Jahre ins Land, bis nun der Landrat eine Entscheidung traf und die Ampel anordnete.

Als Begründung für den Sinneswandel führte Dr. Michael Fuchs an, dass das seit 1999 bestehende Ausbildungs- und Tagungshotel des Markushofes in den letzten Jahren immer stärker frequentiert wird. Viele der Gäste, ob nun zum Essen, Tagen oder Übernachten würden mit der direkt vor der Tür haltenden Buslinie 19 kommen. Außerdem bildet das BBW in Gadheim inzwischen 140 junge Leute aus. Erst im Sommer 2014 wurde ein Internat mit 24 Appertements für 1,8 Mio. € errichtet. Pendler müssten die Kreisstraße zur Bushaltestelle queren. Zur Verbesserung der Sicherheit wurde daher im Bereich der Bushaltestelle seitens des Landkreises eine Fußgänger-Lichtsignalanlage errichtet.

Mittelfristig, das heißt für die Jahre 2018 fortfolgend, stehen laut Dr. Fuchs auch die Planungen für den Ausbau der Ortsdurchfahrt im Raum. Die Lichtsignalanlage habe man daher so konzipiert, dass sie im Rahmen möglicher Ausbauplanungen wieder versetzt werden kann.

Kommentiere diesen Post