Veitshöchheimer Projektchor brillierte in der sächsischen Partnergemeinde Geithain
Projektchor singt sich in die Herzen der Geithainer - Benefizkonzert „Von Orlando bis Ohio“ für Orgelrenovierung
Nach dem Veitshöchheimer Musikverein an Pfingsten (Link auf Bericht) unternahm am letzten Wochenende nun auch der Projektchor der Sing- und Musikschule Veitshöchheim (SMSV) einen kulturellen und geselligen Ausflug in die sächsische Stadt Geithain, mit der die Gemeinde Veitshöchheim vor 24 Jahren am 3. Oktober eine Städtepartnerschaft besiegelt hat.
Etwa die Hälfte des 90-köpfigen Projektchors war in die Veitshöchheimer Partnerstadt in Sachsen aufgebrochen, um dort das eigenwillig gemixte Programm „Von Orlando bis Ohio – Renaissance meets Gospel“ zu präsentieren. Zusammengestellt wurde es vor zwei Jahren für das 100jährige Jubiläum des Mainfränkischen Museums. Jetzt erklang es in der altehrwürdigen Marienkirche, begleitet von Instrumentalisten der Sing- und Musikschule unter der Gesamtleitung von Dorothea Völker.
"Es war so wunderschön“ – schon kurz nach dem Chorkonzert war dieser Eintrag auf der Facebook-Seite des Veitshöchheimer Projektchores zu lesen. Geschrieben hatte ihn eine begeisterte Besucherin aus Geithain, die den Auftritt der 45 Chormitglieder in der Wickershainer St.-Marienkirche miterlebt hatte. In der Kirche des Geithainer Stadtteils muss die Orgel renoviert werden und dazu wollte der Chor einen Beitrag leisten.
Eingefädelt hatte diesen Termin der Partnerschaftsbeauftragte Oswald Bamberger. Mit den Komitees beider Gemeinden wurde das Treffen organisiert.
Die Veitshöchheimer Gäste bekamen Gelegenheit, Interessantes in der Partnerstadt kennenzulernen (siehe Bericht in der Leipziger Volkszeitung).
.Link auf LVZ-Artikel (pdf-Datei)
Am meisten beeindruckte aber das Engagement und die Herzlichkeit, mit der die Geithainer das Wochenende gestalteten. Nichts war den Gastgebern zu viel, überall wurden die Gäste aus Franken verwöhnt – und das mit echter Herzlichkeit und Freude.
Konzert auf hohem Niveau
Diese Atmosphäre steckte an, und so lieferte der Chor am Samstag Abend ein eindrucksvolles Konzert ab: Gospels erklangen kraftvoll und mitreißend, Renaissance-Musik anrührend und authentisch. Tanzeinlagen (Tourdion und Pavane) machten den Auftritt zu einem „Konzert mit Bonus“. Es war nicht die einzige Überraschung: Doppelchöre und verschiedene Besetzungen schufen unterschiedliche Klangfarben, Solopassagen beeindruckten durch gekonnte, saubere und perfekte Intonation. Schließlich bedankten sich Vertreter der Kirchengemeinde und des Partnerschaftskomitees für ein rundum gelungenes Konzert auf sehr hohem Niveau.
Fotos vom Innern der Pfarrkirche St. Marien im Geithainer Ortsteil Wickershain, eine der schönsten Dorfkirchen Sachsens.
Von einer romanischen Anlage des 12. Jahrhunderts sind noch Teile des Chorhaupts und Reste der Umfassungsmauer des Saales erhalten; im 13. Jahrhundert Errichtung des romanischen Chorturmes.
Das Innere überrascht durch seine Tiefenraumwirkung, hervorgerufen durch die einheitliche Scheitelhöhe der Gewölbe. Ornamentale Stuckverzierung entdeckt man am Spiegelgewölbe des Saals. An drei Seiten erheben sich zweigeschossige Emporen mit fein profilierten Pfeilern und Brüstungen. Die Orgel von J. E. Hänel,17. Jahrhundert, stammt aus der Anstaltskirche von Frankenberg-Sachsenburg und wurde 1930 versetzt.
Fotos: Oswald Bamberger