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Unterbringung von über 20 Asylsuchenden in der Veitshöchheimer Gartensiedlung - Infoabend klärte auf - Große Hilfsbereitschaft

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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Seit kurzem sind in der Gartensiedlung asylsuchende Familien, etwas mehr als 20 Personen (Eltern und ihre Kinder) untergebracht. Die Familien stammen mehrheitlich aus Georgien und Serbien und bleiben bis zur endgültigen Entscheidung über ihren Asylantrag dort wohnen.

Die Gemeinderatsreferentinnen für Bildung und Soziales Gertraud Azar und Ute Schnapp sowie das Bündnis für Familie Veitshöchheim, Andrea Huber und Klaus Rostek hatten deshalb auf Ersuchen der Gemeindeverwaltung die Anwohner der Gartensiedlung zu einem Informationsabend ins Kuratieheim eingeladen.

Günther Rinke von der Regierung von Unterfranken und Michael Horlemann vom Landratsamt Würzburg informierten und standen den zahlreichen interessierten Veitshöchheimern Rede und Antwort.

Es gab Kritik, aber auch Ermutigendes. Unmut äußerten viele über die fehlende Vorinformation. Letztendlich sei man als Anwohner vor vollendete Tatsachen gestellt worden und hatte mehr Gerüchte als echte Informationen erhalten.

LRA-Sozial-Abteilungsleiter Horlemann wies darauf hin, dass nach aller Erfahrung es keinen geeigneten Zeitpunkt der Information gibt: "Informiert man vorher, ist es falsch, und eine spätere Information ebenso. Zudem würde eine Information keinen Einfluss auf die Entscheidung einer Unterbringung haben."

Unmittelbare Anwohner beklagten sich über Lärmbelästigungen, vor allem nachts. Hier zeigten die beiden offiziellen Behörden-Vertreter Verständnis und sicherten zu, sich um Abhilfe zu bemühen. In Kürze gebe es einen auch für Veitshöchheim zuständigen Sozialberater, der sich um die notwendigen Dinge kümmern werde.

Erfreulich war die moderate und konstruktive Diskussion am Infoabend. So wurde beispielsweise darauf hingewiesen, dass gerade die Gartensiedlung einmal auch Anlaufstelle für Flüchtlinge war. Und auch diese Menschen waren damals erst unerwünscht.

Die evangelische Pfarrerin Silke Wolfrum bat um Geduld und Toleranz. Die Asylsuchenden seien oft traumatisiert, haben Schlimmes hinter sich und Ungewisses vor sich. Sie bräuchten Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen und sich auf ihr neues Umfeld einzustellen.

Besonders erfreulich war die große Hilfsbereitschaft. Die Nachbarschaftshilfe, so Andrea Huber, sei gerne bereit, hier zu unterstützen und zu helfen. Ein Kleinkindbett für eine Mutter, die in Kürze ihr Kind bekommt, konnte schon zur Freude der werdenden Mutter organisiert werden. Michael Horlemann zeigte sich erfreut über die Angebote und sicherte eine enge Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe zu.

In dieser Art, so der Tenor des Treffens, sollten alle vorurteilsfrei und positiv mit der neuen Situation umgehen. Es sei ja schließlich auch ein großer Gewinn, wenn mehr Kinder und Lebendigkeit die Gartensiedlung bereichern, so ein Teilnehmer.

 

Textvorlage von Klaus Rostek

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