Stehende Ovationen für Projektchor beim Veitshöchheimer Weihnachtskonzert
kinderchor
von Dieter Gürz
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Seit der erfolgreichen Premiere 1995 mit einer „alpenländische Weihnacht“, stimmt die Gemeinde alljährlich im Advent mit einem außergewöhnlichen musikalischen Programm auf das bevorstehende Fest ein. Heuer konnte Bürgermeister Rainer Kinzkofer nach seinen Weihnachts- und Neujahrswünschen mit dem Projektchor der Sing- und Musikschule ein hochkarätiges Eigengewächs präsentieren, das bereits aufgetretenen international bekannten Größen wie vor Jahren der Jitro-Chor in nichts nachstand.
"Diese Mädchenstimmen sind einmalig" schwärmte Musikschulleiterin Dorothea Völker, als der Kinderchor in der überfüllten Christuskirche "Lieb Nachtigall wach auf" oder später „Dort zwischen Ochs und Eselein“ anstimmte.
Aber auch die über 500 Besucher kamen nicht aus dem Staunen heraus, mit welchem Temperament und mit welcher Leichtigkeit die Dirigentin die in ihrer Altersvielfalt unterschiedlichen Chorteile jederzeit im Griff hatte. Da gab es keinen Durchhänger. Alles funktionierte wie am Schnürchen.
Durch das Zusammenspiel von Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchor ergab sich eine einzigartige Klangfarbenvielfalt, die Völker denn auch äußerst gelungen bei der Zusammenstellung des gut einstündigen Programms mit vollendender Dramaturgie voll ausreizte. Herauskam eine zauberhafte, faszinierende und berührende Reise durch die Welt der weihnachtlichen Musik, die am Ende beim Publikum nicht enden wollende stehende Ovationen auslöste.
Unter professioneller Begleitung von Ulrike Nüßlein (Klavier) und Dieter Leppich (Querflöte) umfasste der dargebotene Chorgesang eine Zeitspanne von vier Jahrhunderten und reichte von Kompositionen von Michael Praetorius aus dem Übergang der Renaissance zum Barock bis hin zu Jazz-Motetten wie dem vielstimmigen „Alleluja – I heard a voice“ aus dem 21. Jahrhundert., das ganze trefflich von Chorsänger Bruno Winter moderiert.
So erklangen Stücke aus dem „Messias“ und dem „Weihnachtsoratorium“ erhaben, einfühlsam wie „Es ist ein Ros entsprungen“, mitreißend die Gospels wie „Go Tell It On The Mountains“. Herzergreifend wurde es bei den Chorälen wie "Ich steh an deiner Krippen hier" aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach.
Gänsehautfeeling war zu spüren, als der über 100 köpfige Gesamtchor den altrussischen Kirchengesang "Tebje Pajom" erklingen ließ.
Besonders herausstachen bei Händels Recitativ "And suddenly" die hell klingenden Sopranstimmen der jugendlichen Sängerinnen Julia Velte, Christina und Pia Winter und Anna Matzewitzki, die schon seit ihrem sechsten Lebensjahr bei Völker Chorgesang belegt haben.
Unbändige Fröhlichkeit kam auf, als am Schluss der Gesamtchor u.a. "Deck the hall" intonierte.
Die Besucher zeigten sich zutiefst beeindruckt und begeistert von der enormen stimmlichen Gestaltungsvielfalt des Chores, der jedes Stück authentisch erklingen ließ.