Bilhildis-KiGa-Kinder entführten Bürgermeister bei Rathaussturm ins Phantasieland
Auf leisen Sohlen erstürmten heuer an Weiberfasching in Veitshöchheim über 40 kleine Narren aus dem benachbarten Bilhildis-Kindergarten das Rathaus, den es galt den im Sitzungssaal ob seiner vielen Arbeit eingeschlafenen und schnarchenden Bürgermeister-Oldie Rainer Kinzkofer zu überraschen.
Zugang verschafften sie sich einige Kinder über ein offen stehendes Fenster im Sitzungssaal, um dann die Außentüre für die übrige Narrenschar zu öffnen. Als die mit Masken und Hüten aus dem Phantasieland kostümierten Kinder alle im Saal waren, weckten sie das total erschrockene Ortsoberhaupt mit ohrenbetäubenden Trommelwirbel und Veitshöcha-Helaurufen aus seinen Träumen.
Schnell hatten sie ihn umringt und gefesselt, um ihrer Forderung "Kinder brauchen Geschichten und dazu einen Lesepaten!" Nachdruck zu verleihen.
Die Kleinen hatten auch einen Heidenspaß, dem Bürgermeister seine Krawatte abzuschneiden und ihm eine rote Nase zu verpassen.
Um ihrer Lesepaten-Forderung Nachdruck zu verleihen, versetzten sie Kinzkofer in das mitgebrachte und von ihnen gebastelte Phantasieland-Traumhaus, nicht ohne ihn mit Konfetti und Luftschlangen zu bewerfen.
Er kam dann erst wieder frei, nach dem er der Narrenschar hoch und heilig versprochen hatte, künftig einmal im Monat in ihren Kindergarten zu kommen und Geschichten beispielsweise vom Fischbrötchen vorzulesen. Ab Mai habe er dann ja dazu genügend Zeit.
Zur Erinnerung an dieses Versprechen händigten die kleinen Narren dem Bürgermeister einen Phantasiebuch aus, in dem er die von zehn Kindern gemalten Gedächtnisstützen nacheinander zum Lied "Zehn kleine Faschingsnarren" einordnen musste.
"So eine Freude hab ihr mir gemacht" war am Ende Rainer Kinzkofer voll des Lobes über die Heldentaten der kleinen Fasenachter. Singend und tanzend und hochvergnügt über das Erlebte zogen diese mit einer süßen Wegzehrung in der Tasche und "Helau" rufend wieder von dannen.