Kuratie-Vorschulkinder lauschten Vogelstimmen bei naturkundlicher Wanderung mit den Naturfreunden
Viele Menschen haben den mit seinem zitronen- bis goldgelben Gefieder scheinbar so auffallenden Pirol noch nie in der freien Natur gesehen. Meist hält sich der Vogel des Jahres 2013 im Laubdach höherer Bäume versteckt. So schwer wie man den scheuen, etwa amselgroßen Vogel zu sehen bekommt, so deutlich kann man seinen flötenden "idlioh" Ruf hören. In den Genuss des wunderschönen Gesangs eines Pirols kamen die 17 Vorschulkinder des Kindergartens Kuratie Heilige Dreifaltigkeit quasi als Höhepunkt ihrer naturkundlichen Vogelstimmen-Wanderung mit den Naturfreunden durch den Edelmannswald am Rande des Veitshöchheimer Naturfreundehauses.
Auf dem Foto zu sehen sind die Vorschulkinder vor einem Plakat mit den Singvögeln unserer Heimat zusammen mit den Naturfreunden v.l. dem pensionierten Mittelschul-Rektor Sigi Hofmann, der Vogelstimmenexpertin Ulla Hanke und dem Diplom-Psychologen Hans Brumm.
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Pirol | Buchfink | Mönchsgrasmücke | Kohlmeise |
Neben dem Pirol, der sich in strukturreichen, alten Laubwäldern wie den Edelmannswald mit einem großen Insektenreichtum als Lebensraum wohlfühlt, konnten die Kleinen auch den schmetternden Gesang des spatzengroßen Buchfinken lauschen, dem hier am meisten verbreiteten Singvogel. Ebenso zu hören bekamen die Kinder die Mönchsgrasmücke mit ihrem wohltönenden Gesang: Nach einem zwitschernden Vorgesang ertönt ein laut flötender "Überschlag", der dann aus nahezu reinen Tönen besteht..
Die vierte im Bunde war die Kohlmeise, mit ihrer Stimme kaum zu überhören. Neben dem typischen Ruf "zizibäh zizibäh" verfügen Kohlmeisen über ein reichhaltiges Repertoire an Gesangsmotiven.
Die Wanderung mit den Naturfreunden bildete den Höhepunkt der Waldwoche im Kindergarten, in der die Kleinen jeden Tag im nahen Wald verbrachten. Da das Lauschen und Aufnehmen von Vogelstimmen von den Kindern eine große Disziplin erfordert, hinzuhören, bezogen die drei pädagogisch geschulten Naturfreunde situative Dinge beim Streifen durch den Wald mit ein. So entdeckten die Kleinen voller Lebensfreude an einem Dachsfuchsbau am Wegesrand die hohlen Eingänge, sichteten Schnecken im Gras oder zeichneten mit Stöcken Motive in die Walderde.
"Man kann gar nicht früh genug anfangen, den Menschen den verantwortlichen Umgang mit Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit ans Herz zu legen" erläuterte Sigi Hofmann das Anliegen seines Naturfreundevereins. Schon die Kleinkinder müssten lernen, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. So war es für die Vorschulkinder ein einmaliges Aha-Erlebnis, aus den kräftig gelb gefärbten Blüten der Goldnessel den Honig zu kosten. Dabei lernten die Kinder, dass diese brennnesselähnliche Pflanze zu jenen Blütenpflanzen zählt, die Bienen zu ihrer Ernährung aufsuchen und die deshalb auch Bienenweide genannt werden.