Neuer Spiel- und Bewegungsplatz im Schenkenfeld scheitert an zu hoher Kaufpreisforderung des Bundes
Letztendlich an der für den Gemeinderat zu hohen Kaufpreisforderung des Bundes gescheitert ist das Vorhaben, für das Wohngebiet Schenkenfeld einen Spiel- und Bewegungsplatz zu schaffen. Die große Mehrheit von 16 Mitgliedern des Gemeinderats stimmte in der letzten Sitzung dafür, den von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) geforderte Kaufpreis von 75.000 Euro für eine 1.500 Quadratmeter große Fläche aus dem Standortübungsplatzgelände nicht zu akzeptieren. Neun Ratsmitglieder votierten dafür.
Die BImA hatte bei ihrer Preisfestsetzung von 50 Euro pro Quadratmeter die künftige Nutzung als Gemeinbedarfsfläche und nicht den derzeitigen Verkehrswert zugrunde gelegt, der bei Ödland nicht einmal fünf Euro beträgt.
Mit dieser Ablehnung gescheitert ist damit auch der Antrag von Dominik Weichmann, für den es in der letzten Bürgerversammlung nicht nachvollziehbar war, wieso es keine Möglichkeit für Kinder im Schenkenfeld gibt, sich vor Ort in ihrer Freizeit aktiv zu bewegen. Das Wohngebiet Am Schenkenfeld sei ein Gemeindeteil mit vielen Kindern, aber leider sei weder ein Spielplatz noch ein kleiner Fußball-/Bolzplatz vorhanden. Gerade in diesem Wohngebiet würden auch einige Kinder aus sozial schwächeren Familien wohnen, deren Eltern kein Fahrzeug zur Verfügung haben, um Ihre Kinder zu irgendwelchen Freisportgeländen zu fahren. Doch leider seien sämtliche Freizeitangebote in Veitshöchheim für die Kinder zu weit entfernt oder der Weg dorthin zu gefährlich. Es wäre nach seiner Meinung auch kein Spielplatz mit teuren Geräten notwendig. Bereits ein kleiner Bolzplatz würde den Kindern zur körperlichen Betätigung genügen. Und wenn ein entsprechendes Gelände durch die Gemeinde zur Verfügung gestellt würde, wären zahlreiche Eltern bereit, beim Aufbau zu helfen.
Diese Argumentation konnte jedoch den Großteil des Gemeinderates nicht davon überzeugen, einen überteuerten Preis in Kauf zu nehmen. Bürgermeister Rainer Kinzkofer hatte in der Beratung darauf hingewiesen, dass die unmittelbaren Anlieger in der Schumacherstraße nicht begeistert über eine solche Anlage in der Nachbarschaft seiein.
Vorgeschichte
Wolfgang Herbert hatte als damaliger Anlieger bereits in der Bürgerversammlung 2008 gefordert, für die weit über 100 Kinder und Jugendliche, die im oberen Bereich des Schenkenfeldes wohnen, adäquate Spiel- und Sportflächen in unmittelbarer Nähe zur Verfügung zu stellen.
Bei einer Ortseinsicht von Bürgermeister Rainer Kinzkofer im Februar 2009 mit dem Standortältesten und Vertretern des Dienstleistungszentrums bestanden aus militärischer Sicht keine Bedenken, die etwa 1500 Quadratmeter große Teilfläche des Standortübungsplatzes der Bundeswehr im direktem Anschluss an die Schumacher-Straße für einen Spiel- und Bewegungsplatz für das Wohngebiet Schenkenfeld zur Verfügung zu stellen.
Die UWG- Fraktion hatte diesen Wunsch in ihren Anträgen zum Haushaltsplan 2009 unterstützt. Da es innerhalb des gesamten Wohngebietes Schenkenfeld aber keine Möglichkeit gibt, auf gemeindeeigenem Grund entsprechende Flächen zur Verfügung zu stellen, hatte der Bürgermeister seit dem mit Bundeswehr-Stellen verhandelt.
Wegen des zu hohen Kaufpreises hatte Gemeindeverwaltung sogar den Bundestagsabgeordneten Paul Lehrieder für ein klärendes Gespräch mit BIMA-Vorstands-Sprecher Dr. Jürgen Gehb eingeschaltet. Die BIMA reduzierte daraufhin ihre Kaufpreisforderung von 82.500 Euro auf nun 75.000 Euro. Dies war nun aber der Mehrheit des Gemeinderates immer noch zu viel.