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Gemeinderat genehmigte Kindergartenbedarfsplan - Explosionsartige Kostenentwicklung für Gemeinde

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

KinderkrippeMenschenskinder
KinderkrippeMenschenskinder
von Dieter Gürz


Die Bedarfsplanung 2010/2011  für Veitshöchheimer Kinder in Tagesstätten und in der Tagespflege segnete der Gemeinderat ab.

 

Bürgermeister Rainer Kinzkofer belegte anhand von Zahlen, dass die Gemeinde in den letzten Jahren eine Kostenexplosion bei der Kinderbetreuung zu verzeichnen hat. Im Jahr 1990, als es noch wesentlich mehr Kinder als heute gab, musste die Gemeinde nur 280.000 Euro aus eigenen Mitteln zur Finanzierung beisteuern. Dieser Betreuungs-Aufwand sei bis zum Jahr 2000 noch einigermaßen moderat auf 388.000 Euro gestiegen. In diesem Jahr müsse die Gemeinde jedoch mit 850.000 Euro mehr als das doppelte als noch vor zehn Jahren aufwenden.

 

Der Bürgermeister erkannte zwar an, dass es gesellschaftlich sinnvoll und richtig sei, die Kleinkindbetreuung auszubauen. Die Zahlen würden aber offenbaren, dass der Staat in den letzten Jahren den Aufgabenbereich der Kommunen beim Ausbau der Kinderbetreuung erheblich erweiterte, ohne die damit verbundenen finanziellen Mehrbelastungen auszugleichen.

 

Erst am Tag der Sitzung entschied der Verfassungsgerichtshof von Nordrhein-Westfalen, dass das Land die Kommunen für die finanzielle Mehrbelastung entschädigen muss, die ihnen durch den Ausbau der Kleinkindbetreuung entstehen. Dieses Urteil wird in kommunalen Kreisen nun als Präzedenzentscheidung auch für andere Bundesländer angesehen.

 

Bekanntlich will die Bundesregierung zusammen mit den Bundesländern und den Kommunen bis 2013 bundesweit für 35 % der unter Dreijährigen Betreuungsplätze anbieten. Sie steht insoweit unter Zugzwang, weil es ab dann einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz gibt.

 

Wie Bürgermeister Kinzkofer in der Sitzung ausführte, erreiche Veitshöchheim bei den Krippenplätzen bereits jetzt eine Quote von über 30 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr seien die Krippenplätze für ein- bis zweieinhalbjährige Kinder erheblich von 73 auf 99 angestiegen.

 

Im gleichen Umfang ging aufgrund zurückgehender Kinderzahlen der Betreuungsbedarf für die Regelkinder ab drei Jahre bis zur Einschulung von 208 auf nunmehr 184 zurück. Erhöht hat sich dagegen die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund, die einen erhöhten Förderbedarf haben, von 38 auf 54. Ebenso erhöhte sich die Zahl der im Hort und in den Kindergärten am Nachmittag betreuten Schulkinder von 84 auf 99. Hinzukommen noch neun integrative Kinder mit Behinderung, sodass insgesamt ein örtlicher Betreuungsbedarf für 445 Kinder besteht. Die durchschnittlichen Buchungszeiten betragen fünf bis sechs Stunden. Kinder unter zweieinhalb Jahren zählen doppelt aufgrund des Gewichtungsfaktors 2,0.

 

An anerkannten Plätzen stehen im Ort 481 zur Verfügung. Davon entfallen 411 auf die fünf Kindergärten. Je 84 Plätze sind hier anerkannt für das Kinderhaus Sankt Bilhildis und die Kindertagesstätten Heilige Dreifaltigkeit, Sankt Martin und Menschennskinder sowie 75 Plätze für Das STARKE KINDERhaus der AWO.

Für den Hort an der Schule sind 70 Plätze anerkannt, weiter acht Tagespflegeplätze und 18 Plätze in auswärtigen Betreuungseinrichtungen. Somit erkannte der Gemeinderat für 2010/2011 insgesamt 507 Kinderbetreuungsplätze an.

Weiterhin hält die Gemeinde Veitshöchheim für die Betreuung von Grund- und Hauptschülern noch eine Mittags- und eine Ganztagesbetreuung mit insgesamt 81 Plätzen am Ort vor, die derzeit von 62 Kindern belegt sind.

 

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