Frohe Kunde für alle Internetnutzer: Telekom versorgt Gesamt-Veitshöchheim bis Ende 2015 mit 100 Mbit/s - Für Gemeinde kostenlos
Erfreuliche Nachrichten für Veitshöchheim brachte Klaus Markert, Betriebsleiter der Telekom-Netzproduktion GmbH (2.v.r.) bei einem Ortstermin im Veitshöchheimer Gewerbegebiet mit. Wie er Bürgermeister Rainer Kinzkofer in Anwesenheit des gemeindlichen Tiefbauingenieurs Jürgen Hardecker (li.) und dem von der Gemeinde beauftragten Breitbandexperten Dr. Joachim Först ankündigte, plant die Telekom „flächendeckend“ für das gesamte Gemeindegebiet bis Ende 2015 einen Breitbandausbau von 100 Mbit/s Download und 40 Mbit/s Upload bei allen Verteilerkästen der Telekom sicherzustellen. Bei Gebäuden, die sich in 800 Meter Entfernung vom Verteilerkasten befinden, soll der Download noch mindestens 50 Mbit/s betragen.
Planungsauftrag
Wie der Bürgermeister beim Pressetermin erläuterte, kann die Gemeinde dadurch erhebliche Eigenmittel einsparen. Veitshöchheim war nämlich nach seinen Worten eine der ersten Kommunen in der Region, die zum Aufbau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes bereits im Dezember 2012 das Büro Dr. Först Consult aus Würzburg mit der Planung und der Ausschreibung beauftragte.
Nach den Recherchen der gemeindlichen Tiefbauverwaltung stellte sich damals die Versorgung im Ort wie folgt dar:
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Veitshöchheim |
Gadheim |
Bis 384 Kbit/s |
0 % |
100 % |
Bis 2 Mbit/s |
1 % |
0 % |
Bis 3 Mbit/s |
35 % |
0 % |
Bis 16 Mbit/s |
64 % |
0 % |
Insbesondere das Gewerbegebiet sowie der Ortsteil Gadheim waren nicht ausreichend versorgt. So wurde auf Veitshöchheim News am 26. August 2012 berichtet, dass in Veitshöchheim im Industriegebiet an der Kaserne Firmen wegen des derzeit niedrigen DSL-Anschlusses von unter 4 MBits/s einen sofortigen Handlungsbedarf sehen, die online eine Menge von Daten an ihre Kunden transportieren müssen.
Förderprogramm
Anfang Dezember 2012 trat dann ein neues Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung für den Ausbau schneller Internetbandbreiten in Kraft. Das für den Ausbau im Rathaus zuständige Tiefbaureferat hatte damals empfohlen, das ganze Gemeindegebiet als Ausbaugebiet zu definieren. Die hierfür entstehenden Kosten wurden vorab auf ca. 1,1 Mio Euro geschätzt. Sofern die Gemeinde den Förderhöchstbetrag von 500.000 Euro (entspräche einem Fördersatz von ca. 45 %) bekommt, würde der Gemeindeanteil bei 600.000 Euro liegen.
Kumulationsgebiet
Die Vorplanungen des Büro Dr. Först Consult ergaben dann jedoch, dass in Veitshöchheim nur das Gewerbegebiet einschließlich der geplanten Erweiterungsflächen und der Ortsteil Gadheim für eine Förderung in Betracht kommen. Das restliche Gemeindegebiet schied aus, da hier Kabel Deutschland eine flächendeckende Bereitstellung einer Übertragungsrate von mindestens 25Mbit/s im Downstream in ihrem Netz garantierte.
Der Hauptausschuss stimmte deshalb am 8. Oktober 2013 zu, das Gewerbegebiet einschließlich der Erweiterungsfläche und den Ortsteil Gadheim als vorläufiges Kumulationsgebiet festzulegen. Der Ausbau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes in diesen Bereichen hätte der Gemeinde nach Abzug der Fördermittel 125.000 Euro gekostet. (Link auf Bericht auf Veitshöchheim News)
Wie in den staatlichen Förderrichtlinien vorgeschrieben, führte anschließend das Büro Dr. Först mittels Fragebogen eine Bedarfserhebung durch, deren Ergebnisse als Grundlage für das dann notwendige Markterkundungsverfahren dienten. Dabei sollte ermittelt werden, ob private Investoren einen eigenwirtschaftlichen flächendeckenden Ausbau eines NGA-Netzes (Netz der nächsten Generation) im Erschließungsgebiet vorsehen. Sollte dies der Fall sein, so wäre auch für das vom Hauptausschuss beschlossene Kumulationsgebiet eine Förderung nicht möglich.
Markterkundung - Selbstausbau
Die durchgebührte Markterkundung brachte für Veitshöchheim nun das positive Ergebnis, dass staatliche Förderprogramme nicht in Anspruch genommen werden müssen. Vielmehr führt die Telekom einen Selbstausbau im Gewerbegebiet und Gadheim (Kumulationsgebiet) durch, ebenso einen Gesamtausbau in Veitshöchheim bis Ende 2015. Der bei der Ortsbegehung von der Telekom vorgestellte Zeitplan sieht die Planung im ersten Quartal 2015, den Bau im zweiten und dritten Quartal 2015 sowie die Inbetriebnahme im vierten Quartal 2015 vor.
Geplant sind in VDSL2 Technik bis 100 Mbit/s Download, 40 Mbit/s Upload, „flächendeckend“, bei rund 800 Meter Entfernung noch ca. 50Mbit/s Download. Derzeit sind nur im Kernbereich mit Hauptverteiler in der Nikolaus-Fey-Straße 50 Mbit/s möglich.
Wettbewerb bleibt erhalten
Gegenüber der zunächst vorgesehenen Fördermaßnahme ergibt sich laut Fachplaner Först durch den Selbstausbau der Telekom kein zeitlicher Nachteil, denn Planung, Ausschreibung und Vergabe würden den gleichen zeitlichen Rahmen in Anspruch nehmen. Er wies ausdrücklich darauf hin, dass durch den Selbstausbau der Telekom der Wettbewerb erhalten bleibt und die Anschlussnehmer nicht an die Telekom gebunden seien.