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Bundeswehrstandort Veitshöchheim - Quo vadis? - Neujahrsempfang der DLO

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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von Dieter Gürz

- Hinweis: Fotos lassen sich durch Anklicken der Bildunterzeile vergrößern -

DLO-Kommandeur Generalmajor  Erhard Drews (li.) begrüßte unter den vielen Ehrengästen beim Neujahrsempfang in Veitshöchheim besonders v.l.n.r. Oberstleutnant Frank Gotthardt (Bezirksvorsitzender Bundeswehrverband), MdB Joachim Spatz, Brigadegeneral Jürgen Setzer (Kommandeur Luftbewegliche Brigade 1), Würzburgs  Oberbürgermeister Georg Rosenthal, MdB Paul Lehrieder, Alfred Biehle (ehemaliger Wehrbeauftragter), Rainer Kinzkofer (Bürgermeister der Garnisonsgemeinde Veitshöchheim), Polizeipräsidentin Liliane  Matthes, Karl Zeller (Stadthauptmann der Historischen Deutschorden Companie in Bad Mergentheim in der Offiziersuniform des "Regiments Teutschmeister" aus dem Jahr 1760), Brigadegeneral Hans Otto Berk (Standortältester und stvellvertretender DLO-Kommandeur), Landrat Eberhard Nuß  und Ekkehard Wiehn (Vorsitzender der Standortkameradschuft Würzburg/Veitshöchheim) 

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Mit Spannung erwarteten die 204 eingeladenen Repräsentanten aus Politik, Behörden, Schulen und Wirtschaft des Großraums Würzburg und zahlreiche militärische Führungskräfte die Ausführungen von Generalmajor Erhard Drews beim Neujahrsempfang der Division Luftbewegliche Operationen (DLO) in der Balthasar-Neumann-Kaserne. Dazu gesellten sich noch die Kameraden aus dem Stab der DLO, so dass ungefähr 300 Personen dem von der DLO zum neunten Mal gemeinsam mit der Standortkameradschaft Deutscher Bundeswehrverband Veitshöchheim organisierten und vom Blechbläserquintett des Heeresmusikkorps 12 musikalisch untermalten Empfang beiwohnten..

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Der General freute sich auf die weitere gute Zusammenarbeit mit Veitshöchheims Bürgermeister Rainer Kinzkofer, die sich als gelebte und funktionierende Partnerschaft zwischen der Gemeinde und der Bundeswehr zeige.

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Was wird aus dem Garnisonsstandort Veitshöchheim? Dieses Thema interessiert natürlich auch bei ihrem Gespräch  v.l. Veitshöchheims Bürgermeister Rainer Kinzkofer,  MdB Paul Lehrieder, Landrat Eberhard Nuß, Regierungspräsident Paul Beinhofer und MdL Manfred Ländner. Lehrieder konnte vermelden, dass Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg im Herbst nach Veitshöchheim kommen will.

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Es hatte schon dramaturgische Züge, wie der Kommandeur mit an die Leinwand geworfenen Präsentationen über die Herausforderungen informierte, vor denen die 2002 von Drews selbst mit aufgestellte Division angesichts der angestrebten Strukturveränderungen der Bundeswehr steht.

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HerausforderungenDLO1                    HerausforderungenDLO2

Eines scheint nach dem Vortrag des Generalmajors klar zu sein: Die DLO könnte ihre Da-seinsberechtigung verlieren. Von 15 der DLO unterstellten Einheiten steht derzeit zur Diskus-sion, die Transport-Hubschrauberregimenter 15 und 25 und den Flugabwehrsystemverbund 12 zur Luftwaffe sowie zwei ABC-Abwehreinheiten zur Streitkräftebasis (SKB) abzugeben.

Mit einem dicken Fragezeichen versah der Kommandeur deshalb, was aus der Heerestrup-penbrigade, dem ArtillerieLehrRegiment 345, dem Fernmeldebataillon und einem der beiden Kampfhubschrauberregimenter werden könnte. Auch das Heeresmusikkorps bekam von ihm ein Fragezeichen. Übrig bleiben somit nur noch die restlichen Einheiten der Luftbeweglichen Brigade 1 und das Transporthubschrauber-Regiment 30.

Zusammenschluss von DLO + DSO

Eines scheint nach den Worten von Drews wohl bereits beschlossene Sache zu sein, dass die Resteinheiten der zur Zeit noch 15.000 Mann starken DLO und die 2001 mit einer Soll-Stärke von 10.600 Mann ebenfalls neu aufgestellte Division Spezielle Operationen (DSO) mit Sitz des Stabes in Stadtallendorf in einer neuen Divi-sion aufgehen. Völlig offen sei jedoch, wo der neue Stab beheimatet werden könnte.

 

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Bis Ende Januar 2011 werden laut Drew die Inspekteure von Heer, Luftwaffe und Marine dem Verteidigungsminister die Grobstruktur der neuen Bundeswehr vortragen. Nach Billigung durch diesen müsse die Feinstruktur ausgearbeitet werden und erst nach deren Genehmigung gehe es darum, auf welche Standorte dann die auf insgesamt 185.000 Mann reduzierten Bundeswehreinheiten verteilt werden. Damit sei nicht vor Spätsommer 2011 zu rechnen.

Vielleicht werden die Veitshöchheimer dann unmittelbar aus dem Mund von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg erfahren, was aus der Balthasar-Neumann-Kaserne wird. Denn wie MdB Paul Lehrieder gegenüber Bürgermeister Rainer Kinzkofer verlautete, habe ihm sein Parteifreund versprochen, im Herbst nach Veitshöchheim zu kommen.

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Einsparungen1                                                       DrewsEinsparungen2

Neben der DLO-Schicksalsfrage bereitet Drews aktuell die Flug-Materialausstattung seiner Divi-sion erhebliche Sorgen. Gegenüber der ur-sprünglich für 2011 eingeplanten Mittel von 380 Millionen Euro könne er heuer nur mit einer Zuweisung von 285.000 Euro rechnen. Diese Mittelreduzierung erfordere auch, Flugstunden zu reduzieren und stelle den Erhalt der fliegerischen Professionalität und die qualifizierte Ausbildung des Nachwuchses in Frage.

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NJE11RedeDrewsRettetdenTiger            VerzoegerterZulaufneueSysteme

Die größten Einsparungen würden allerdings zwangsläufig durch die erneut verzögerte Auslieferung des Transporthubschraubers NH 90 und des Kampfhubschraubers Tiger eintreten. Die neuen Hubschrauber würden aber für die dringend benötigte Erweiterung luftgestützter Fähigkeiten in Afghanistan dringend benötigt.

 

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BWNJEMilitaerpfarrerJohannesMueller

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Dieses Zitat von Erich Kästner vor Augen, philosophier-te der evangelische Militärpfarrer Johannes Müller über die hässliche Fratze des Bösen, die besonders in Ägypten, Iran, Irak, Afghanistan und Nordkorea zutage trete, wo Menschen wegen ihrer Religion verfolgt und ermordet werden. Das Böse könne man nur mit Gutem überwinden, im Kleinen wie im Großen. So sei es den Menschen in Afghanistan gegenüber zynisch, abzuziehen und sie den bösen Kräften im Land zu überlassen. Die Soldaten der Bundeswehr würden durch ihre Anwesenheit und Unterstützung ein Zeichen des Guten setzen.


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BWNJEWiehnEkkehard

Stabsfeldwebel a.D. Ekkehard Wiehn forderte als Vorsitzender der Standortkameradschaft Würzburg/Veitshöchheim im Deutschen Bun-deswehrverband die Politiker bei der aktuell anstehenden Bundeswehrreform auf, durch eine Anschub-Finanzierung für eine schnelle Steige-rung der Attraktivität des Dienstes in der Bun-deswehr zu sorgen.

Wiehn brach eine Lanze für Veitshöchheim, das auch künftig als Bundeswehrstandort aufgrund seiner zentralen Lage im Herzen Deutschlands und der stets spürbaren Verbundenheit der Be-völkerung und der Kommunalpolitik mit ihren Soldaten bestens geeignet sei. Die Verteilung der künftigen Standorte sollte nicht ausschließlich nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunk-ten erfolgen oder welche Landtagswahl als nächstes anstehe

 

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Einen Scheck über 900 Euro konnte General Drews an OTL a.D. Michael Egbeers vom Soldatenhilfswerk der Bundeswehr übergeben . Dieser Erlös der Sammlung anlässlich des Adventskonzerts des Heeresmusikkorps 12 in der Veitshöchheimer Kuratiekirche soll einem der  in Afghanistan zu Schaden gekommenen Soldaten und dessen Angehörigen zugute kommen.

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Drews zeichnete den einstigen Wehrbeauftragten und Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses  Alfred Biehle mit der DLO-Ehrennadel für sein Lebenswerk und besonders dafür aus, dass dieser schon seit vielen Jahren seine Anteilnahme und Verbundenheit gegenüber den Veitshöchheimer Soldaten zum Ausdruck bringe.

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Den  Empfang untermalte musikalisch des Blechbläserquintett des Heeresmusikkorps 12.

 

In Veitshöchheim verrichten zur Zeit 1600 Soldaten und 300 zivile Mitarbeiter in folgenden Einheiten ihren Dienst:

  • Stab der Division (ca. 250)
  • Fernmeldebataillon DLO (ca. 500)
  • Kraftfahrausbildungszentrum (54)
  • Sanitätszentrum (ca. 80)
  • Heeresmusikkorps (65)
  • Feldjägerkompanie (100 Soldaten)
  • Bundeswehrfachschule Würzburg (450 Soldaten, 23 zivile Lehrkräfte)
  • Bundeswehrdienstleistungszentrum (162 zivile Mitarbeiter)
  • weitere diverse Kleindienststellen wie die Militärpfarrer, das Familienbetreuungszentrum und die Jugendoffiziere

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