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BFW für Blinde und Sehbehinderte in Veitshöchheim - Tag der Offenen Tür ein einmaliges Erlebnis für alle Besucher

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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Metallwerkstuecke
von Dieter Gürz

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Link auf MP-Artikel vom 11.7.2011

Weit über 1000 Besucher aus nah und fern konnten sich am Samstag beim Tag der offenen Tür davon überzeugen, dass das Berufsförderungswerk Würzburg (BFW) in Veitshöchheim zurecht den Ruf hat, das größte europäische Kompetenzzentrum für die berufliche Wiedereingliederung sehbehinderter und blinder Erwachsener zu sein.

Über 100 Mitarbeiter und ein großer Teil der 200 Rehabilitanden offenbarten an über 40 Stationen zum Schauen und Großteils zum Mitmachen und zur Selbsterfahrung nicht nur die große Dienstleistungspalette des BFW, sie boten auch ein vielseitiges und unterhaltsames Programm mit viel Spiel, Spaß und Sport.

BFW

Beim Rundgang beeindruckten allein schon äußerlich die gepflegten Außen- und Freizeitanlagen und die modern und freundlich eingerichteten Ausbildungs- und Serviceeinrichtungen bis hin zum außergewöhnlich elegant gestylten Casino, in der das Team um Wirtschaftsleiterin Lotte Will die Gäste mit Leckereien verwöhnte.

LernunternehmenFachangestellte1

Die Besucher konnten sich davon überzeugen, dass hier nach der Maxime „Das Beste für den Menschen finden“ durch die Umsetzung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis und den Einsatz modernster Hilfsmittel in innovativer und kreativer Weise alles getan wird, damit Blinde und Sehbehinderte neue berufliche Perspektiven erhalten.

"Über 70 Prozent unserer Teilnehmer finden nach erfolgreicher Qualifizierung wieder eine Arbeit", erläuterte Geschäftsführer Alfred Schulz bei einer Führung. Blinde oder sehbehinderte Menschen sind nach seinen Worten mit der entsprechenden Arbeitsplatz-Ausstattung genauso leistungsfähig wie ihre sehenden Kollegen.

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Die angehenden Zerspanungs-Mechaniker Patrick Lück aus Bischofsheim und Petr Stussak aus Fulda fertigten in der Werkstatt an der computergesteuerten CNC-Drehbank aus Alu-Stangen Spitze und versahen diese auf Besucher-Wunsch mit einer individuellen Gravur, die alle weg wie warme Semmeln gingen.

Als Neuerung im Ausbildungsprogramm stellte das BFW die 24-monatige Ausbildung zur Dienstleistungshelferin Fachrichtung Hauswirtschaft und die zwölfmonatige Ausbildung zur IT-Servicefachkraft vor. Das BFW legt jetzt noch mehr Wert auf die Gesundheitskompetenz der Rehabilitanden. Dementsprechend stattete die BFW-Führung den bestehenden Fitnessraum mit neuen, individuell auf die persönlichen Körpermaße einstellbare Fitnessgeräte, die laut Schulz in Kürze auch von den Bürgern der Gemeinde Veitshöchheim genutzt werden können.

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Die Besucher beeindruckten vor allem die moderne Ausstattung und das Knowhow im IT-Bereich. Kein Wunder, bildet das BFW denn auch zum Software-Fachinformatiker und zum IT-Kaufmann aus. Groß und klein waren vor allem begeistert über das von Auszubildenden programmierten sensitiven, medialen Smart-Board, an dem sie ihr nach dem Motto „Bring mich zum Lächeln“ ihr Allgemeinwissen testen konnten. „Blinde schlagen Sehende in der zeilenorientierten, grafiklosen Programmierung um Längen, weil sie sich ohne Ablenkung voll auf die Kommandozeilen konzentrieren können“ ist BWL-Lehrer Michael Tiedemann überzeugt.

BlindeDateDorisRuprecht  SelbsterfahrungmitSimulationsbrillen  SchachspielBlindCompetitionIsabellRenz

An zahlreichen Stationen konnte man selbst erfahren, was es bedeutet blind zu sein. So vermittelte Mobilitätstrainerin Doris Ruprecht mit Schwarzbrille versehene Interessenten in einem Langstock-Kurz-Training, wie sich Blinde räumlich orientieren. Sehr viele Besucher beteiligten sich an der Wettlauf-Aktion „Blind Competition“ und testeten wie schnell sie brauchen, um mit verbundenen Augen in den Berufsalltag starten zu können, angefangen vom Hemd zuknöpfen, über Schuhe schnüren, eine Unterschrift zu leisten, Geld aus dem Geldbeutel zu nehmen und eine Tür abzuschließen. Am schnellsten schaffte dies Isabell Renz in 1:35 Minuten und erhielt dafür zur Belohnung ein Schachspiel mit Alu-Figuren aus der BFW-Werkstatt.

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Dass es mit Schwarzbrille vor den Augen gar nicht so leicht ist, aus acht Meter einen Ball das Tor zu treffen, erfuhren alle an der von Gingör Bayran vom BFW-Blindenfußball-Bundesligateam auf dem Sportplatz betreuten Station.

Siegerehrungfußballturnier

Über die Bühne ging hier auch ein kleines Fußballturnier. Bei der Siegerehrung im Casino konnte Geschäftsführer Alfred Schulz den Siegerpreis seinem Team vom BFW übergeben, das sich gegen die Mannschaft der Redakteure des Bayerischen Rundfunks und einem Team der Gemeinde durchsetzen konnte. Auf dem Siegerehrungs-Foto v.l.n.r. Bürgermeister Rainer Kinzkofer, Volker Wendinger (Gemeinde), Wolfram Hanke (BR-Redakteure), Enrico Göbel (BFW-Team) und Geschäftsführer Alfred Schulz.

KidscornerTrampolin

Voll auf ihre Kosten kamen Kinder in der Kids Corner mit einem großen Trampolin als besonderen Anziehungspunkt.

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Wer auf der BFW-Tour mindestens drei der abwechslungsreichen Stationen absolvierte, konnte bei der Verlosung durch Bürgermeister Rainer Kinzkofer wertvolle Preise gewinnen. So gewann Tom Lotter als ersten Preis eine Saisonkarte der Baskets Würzburg und Losfee Lorinna Söder hatte das richtige Händchen, um für ihre Familie den zweiten Preis, ein Abendessen im „Roten Punkt“ zu ziehen. Ruth Schweinfuß aus Mainz schließlich gewann ein Schachspiel aus der BFW-Werkstatt.

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