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Bei SPD-Selbst-Aktiv-Exkursion Barrieren und Behinderungen erfahren - Bestandsaufnahme zur barrierefreien Mobilität in Veitshöchheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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Anlässlich des "Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen" am 3. Dezember 2013 lud die Veitshöchheimerin Ilse Hohmeier in den Rathausinnenhof, um anhand von Beispielen und durch Selbsterfahrung aufzuzeigen, wie schwierig die Orientierung für Menschen mit Behinderungen im öffentlichen Bereich ist.

(auf dem Foto versucht die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Gertraud Azar mit Schwarzbrille und Blindenstock die Stufen zum Rathauseingang zu überwinden)

Hohmeier ist Beisitzerin im Landesvorstand der am 20. Oktober 2012 gegründeten Arbeitsgemeinschaft "Selbst Aktiv" in der Bayern-SPD und stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende.

Hilfestellung leistete ihr beim Ortstermin auch die ortsansässige, erblindete Selbst Aktiv-Landesvorsitzende Sibylle Brandt. Beide haben sich zum Ziel gesetzt,die Gleichstellung von Behinderten in der Gesellschaft, speziell auch in Veitshöchheim, voran zu treiben.  

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Am Treppenaufgang zur Frühförderstelle erkannte auch die SPD-Bürgermeisterkandidatin Ute Schnapp durch Selbsterfahrung, in einem Rollstuhl sitzend, dass die zwischen den Treppenstufen laufende Rampe viel zu steil ist und auch mit zwei Helfern im Rollstuhl nicht zu bewältigen ist. Hohmeier: "Abhilfe könnte durch eine flacher auslaufende Rampe, mit höchstens sechs Prozent Steigung oder einem kleinen Lift geschaffen werden. Wobei selbstverständlich der Denkmalschutz mit beachtet werden muss."

Allein im Umfeld des Rathausinnenhofes und in der Kirchstraße wurde bei der Ortseinsicht deutlich, welche Probleme und Hindernisse es für Menschen mit Seh- und Gehbehinderungen hier gibt.

So kann auch das Plateau am Ehrenmalplatz vor der Kirche im Rollstuhl nicht ohne zusätzliche Hilfe erreicht werden, da die vorhandene Rampe nur bis zur Kirchentür führt, danach müssen drei Treppenstufen überwunden werden. Auch vom Haus der Begegnung ist kein Zugang möglich, auch hier sind Treppenstufen. Das Problem würde hier lösen, indem ein neuer Weg durch die vorhandene Grünfläche, von der Rampe aus, auf das Plateau angelegt wird.

Die zwei Treppenstufen zum Rathaus Sitzungssaal könnten durch eine mobile Rampe überwunden werden, denn der Zugang über das Gemeindebüro ist nach Meinung von Hohmeier auf Dauer nicht die Lösung.

Die Bushaltestellen sollten nach Meinung der Exkursionsteilnehmer bei einer Umgestaltung der Kirchstraße barrierefrei angelegt werden, damit das Aus und Einsteigen ohne Probleme von beeinträchtigten Personen bewältigt werden kann. Eine akustische Ansage des Busfahrplanes sei für alle wichtig, die nicht an den Plan heranreichen, sehbeeinträchtigt oder blind sind oder auf Grund der Dunkelheit nichts mehr erkennen können. Solche Systeme seien  schon im Einsatz.

Die Pflasterung des Altortes sehe zwar gut aus, so eine weitere Erkenntnis der Ortseinsicht, stelle aber eine Beeinträchtigung für alle Personen dar, die zur Fortbewegung auf zwei oder vier Räder angewiesen sind. Abhilfe könnte hier ein breiterer glatt angelegter Streifen zwischen der Pflasterung schaffen, wie dies in Margetshöchheim vor ein paar Jahren umgesetzt wurde.  Bei einer Umgestaltung sollte auf abgesenkte Kantsteine und eine Orientierungshilfe für Blinde und stark Sehbehinderte geachtet werden.  Die Absenkung sei zwar besser für den Rollstuhl, für Blinde bedeute sie aber ein zusätzliches Hindernis, da nicht mehr unterschieden werden könne, wo die Straße anfängt und der Gehweg aufhört.

Dies sind auch nach Meinung der Führungsspitzen des SPD-Ortsvereins nur einige wenige Punkte an einem zentralen Punkt in Veitshöchheim, die in der kurzen Zeit ermittelt wurden. Um Barrierefreiheit für alle herzustellen stehe noch viel Arbeit an.

Hohmeier: "Unsere Intention ist es, im kommenden Jahr zusammen mit Behinderten und Beeinträchtigten in unserer Gemeinde eine Bestandsaufnahme zur barrierefreien Mobilität durchzuführen und eine Prioritätenliste zur Umsetzung erforderlicher Maßnahmen zu erstellen."

 

 

 

 

 

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