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Reiterhof zieht vom Geisberg nach Gadheim um – Baubeginn erfolgt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Was der Hauptausschuss der Gemeinde im Januar 2024 einstimmig auf den Weg gebracht hatte, nimmt nun konkrete Formen an: Die Aussiedlung des Reiterhofs der Eheleute Christina und Patrick Baake vom Geisberg an den Waldrand in der Gadheimer Flur hat begonnen. Nur rund 200 Meter westlich des EU-Mittelpunktes entsteht ein moderner Reiterhof mit Wohnhaus, Pferdestall, Reit-, Maschinen- und Lagerhalle sowie PKW-Stellplätzen – geplant vom Architekturbüro Albert Kastner aus Gerchsheim. 

Bauausführende Firma ist das Bauunternehmen Marco Hartmann GmbH in Güntersleben

Bereits im November 2022 hatte der Hauptausschuss eine entsprechende Bauvoranfrage positiv beschieden. Nach der privatrechtlichen Sicherung der Erschließung erteilte das Gremium im Januar 2024 sein Einvernehmen zum Bauantrag. Wie damals berichtet, hatten die Flurbereinigungsgenossenschaft Gadheim sowie ein angrenzender Landwirt im Vorfeld ihre Zustimmung erteilt, sodass Wasser- und Abwasserleitungen auf ihrem Grund verlegt werden dürfen. Die Wasserversorgung erfolgt über eine 475 Meter lange Leitung entlang der WÜ 3 bis zur Hauptwasserleitung, parallel dazu verläuft eine Abwasserdruckleitung bis zum ersten Wohnhaus in Gadheim. Für die Löschwasserversorgung ist ein Löschteich mit einem Fassungsvermögen von 96 Kubikmetern geplant.

Das neue Wohnhaus teilt sich in zwei Bereiche: Ein Teil ist für das Ehepaar Baake vorgesehen, der andere für Christina Baakes Vater Bernd Müller als sogenanntes Austragshaus. Im Osten des Grundstücks entsteht ein 77 Meter langer und 24 Meter breiter Pferdestall mit Paddock. Die vorgesehene Offenstallhaltung mit Auslauf entspricht modernen Anforderungen an eine artgerechte Pferdehaltung.

Zwischen Wohngebäude und Stall liegen eine Maschinenhalle (70 x 22 m) und eine Reithalle (67 x 21 m). Im Nordwesten des Areals wird eine Halle zur Lagerung von Heu und Stroh mit den Maßen 27,30 x 18,20 Meter errichtet.

Für das Wohnhaus mit Einliegerwohnung sind drei überdachte Stellplätze vorgesehen. Zusätzlich entstehen zwölf Stellplätze für die Reithalle sowie 13 weitere für Besucher und Pferdebesitzer.

Hintergrund der Aussiedlung

Christina und Patrick Baake hatten vor über vier Jahren den Reiterhof „Müller – jetzt Baake“ von Christinas Vater übernommen. Der bisherige Standort liegt exponiert an der WÜ 3 gegenüber dem Geisbergbad in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung im Lindental und dem Neubaugebiet Sandäcker. Die Lage erschwerte das Ausreiten erheblich, außerdem war eine Betriebserweiterung kaum möglich.

Mit dem Umzug in die freie Flur nahe des Gadheimer Waldrandes ergeben sich nun neue Perspektiven für die Zukunft des Betriebs. Zugleich rückt ein anderes Vorhaben in greifbarere Nähe: Der bisherige Standort des Reiterhofes liegt im 13,8 Hektar großen Gebiet „Geisberg“, das bereits 1967 als Bauerwartungsland im Flächennutzungsplan ausgewiesen wurde. Viele der rund 40 Grundstückseigentümer hoffen seit Jahrzehnten auf eine Entwicklung zum Bauland – bislang scheiterte dies auch daran, dass der Reiterhof an Ort und Stelle geschützt wurde. Mit dessen Aussiedlung ist nun ein wesentliches Hindernis beseitigt.

Es ergeben sich dadurch für die Gemeinde neue Perspektiven für den notwendigen Kindergarten-Neubau, für den als Ersatz vor zwei Jahren als vorübergehende Containerlösung die dreigruppige Interimskita "Zauberbaum" installiert wurde. Erst vor kurzem hatte Bürgermeister Götz beim Elternabend der Kita  sich über die Problematik des hinter der Tennishalle geplanten Kita-Neubaus geäußert. Über 200 Einwendungen habe es im Bauleitverfahren gegeben, eine Klage sei angekündigt worden. Die Gemeinde sei deshalb auch auf der Suche nach weiteren möglichen Standorten. Als ein Beispiel nannte er das Gelände am Geisberg gegenüber dem Schwimmbad, also das Gelände des derzeitigen Reiterhofes.  Dort könnte laut Götz in Zukunft eine neue Baufläche ausgewiesen werden.

Fotos Dieter Gürz - 3d-Ansicht: Architekt Kastner

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