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Sixpack-Benefizkonzert für Mukoviszidose e.V. wurde für die 600 Gäste in den Mainfrankensälen zum unvergesslichen Erlebnis - 18.000 Euro erlöst

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Mit ihrer sensationellen, mit Pause rund dreistündigen A Cappella-Comedy Show „Zukunftsmusik – das Beste von gestern"  zog am Freitagabend die Gruppe "Sixpack"  aus Bayreuth die 600 Gäste in den Mainfrankensälen beim diesjährigen Benefiz-Konzert zugunsten der regionalen Selbsthilfegruppe Mukoviszidose in ihren Bann. Die Gesangs-Gruppe präsentierte bei ihrer Reise durch die digitale Welt ihre Highlights aus den letzten 35 Jahren seit ihrer Gründung. In den Rollen smarter Assistenten wie Alexa und Siri sowie Nintendo und sogar Wikipedia brillierten die sechs Sänger mit tollen Stimmen, brillanten Gesangsarrangements und hanebüchenen Schnapsideen, die das Publikum von Anfang an fesselten.

Dass Six Pack zu den Top-Vokalensembles des Landes zählt,  hat die Gruppe nicht zuletzt Bernd Esser zu verdanken,  laut Presseberichten dem wahrscheinlich besten Countertenor der A-cappella-Welt. Dieser wusste nicht nur mit seinen "sächselnden" Ulkereien zu glänzen. Der Schulpsychologe bestach vielmehr mit der Leistungsstärke seiner Stimmbänder. Dies stellte der Tenor gleich zu Beginn beim ersten Stück unter Beweis,  als er mit Carmen's Arie "Habanera" aus Bizets Oper brillierte und dabei sagenhafte Höhen erreichte.

Die Regionalgruppe Unterfranken im Mukoviszidose e.V., veranstaltete zum wiederholten Male dieses Benefizkonzert. Rosalie Keller aus Retzstadt, seit 21 Jahren Leiterin der Regionalgruppe Unterfranken im Mukoviszidose e.V.  freute sich sehr, dass 600 Gäste ihrer Einladung in die Mainfrankensälen gefolgt waren und damit die Arbeit ihrer Regionalgruppe unterstützen.

Der Bundesvorstand des Mukoviszidose e.V. Stephan Kruip dankte Keller mit einem Blumenstrauß für ihr beispielloses ehrenamtliches Engagement und gratulierte ihr zur Auszeichnung "Weißer Engel" durch Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach im Mai dieses Jahres. Kruip: "Der Bundesverband ist sehr stolz auf Dich."

(Ausführlicher Bericht siehe nachstehender Link auf Mainpost-Online vom 8.5.2024)

Herzlich willkommen hieß Keller zu allererst alle Mukoviszidose-Patienten und ihre Angehörigen willkommen und namentlich u.a. aus der Stadt Würzburg die 3. Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg, die Sozialreferentin Hülya Düber und den Stadtkämmerer Robert Scheller, den Behindertenbeauftragten des Landkreises Würzburg Ernst Joßberger, die Bürgermeister Jürgen Götz (Veitshöchheim) und Karl Gerhard (Retzstadt), vom Bundesvorstand des Mukoviszidose e.V. Stephan Kruip und Brigitte Stähle sowie Geschäftsführer Winfried Klümpen, weiter den Leiter der Universitäts- Kinderklinik Würzburg Prof. Dr. Christoph Härtel.

Neben vielen namentlich genannten Spendern wie dem Fränkischen Weinbaupräsidenten Artur Steinmann galt  Kellers besonderer Gruß und der Beifall des Publikums  Mitgliedern der Streetbunnycrew Unterfranken in ihrem Hasen-Plüsch-Overall, die ihr bei ihrer Spendenfahrt mit 50 Motorrädern am 24. Juli 2024 von Creglingen nach Bad Mergentheim durch ehrenamtliche Hilfsdienste bei zahlreichen Veranstaltungen erlöste Spende von Sage und Schreibe 36.000 Euro an die Mukoviszidose e.V. Würzburg überreichte.

Ihr aufrichtiger Dank galt auch allen Sponsoren und Spendenden, die dieses Benefizkonzert unterstützen. Keller: "Bisher haben wir 18.000 Euro erreicht."

Was ist Mukoviszidose?

Durch eine Störung des Salz- und Wassertransports in die Körperzellen bildet sich bei den Betroffenen ein zähflüssiger Schleim, der Organe wie die Lunge oder die Bauchspeicheldrüse langfristig zerstört. Für die Betroffenen bedeutet die Krankheit einen hohen Therapieaufwand und eine deutlich verkürzte Lebenszeit. In Deutschland sind über 8.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene von der unheilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose betroffen. Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 150 bis 200 Kinder mit der seltenen Krankheit geboren. Der Mukoviszidose e.V. vernetzt die Patienten, ihre Angehörigen, Ärzte, Therapeuten und Forscher. Er bündelt unterschiedliche Erfahrungen, Kompetenzen sowie Perspektiven mit dem Ziel, jedem Betroffenen ein möglichst selbstbestimmtes Leben mit Mukoviszidose ermöglichen zu können. Um die gemeinsamen Aufgaben und Ziele zu erreichen, ist der gemeinnützige Verein auf die Unterstützung engagierter Spender und Förderer angewiesen. Das Ziel: Mukoviszidose soll heilbar werden.

Um den Gästen, denen nicht so geläufig ist, was es mit der bis heute nicht heilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose auf sich hat, ließ Keller nachstehendes Comic vorführen.

Nach Habanera zu Beginn, lud die Gruppe auf ihrem veralteten Windows-System mit "Save Your Kisses for Me“ das modernste Lied des gesamten Abends hoch, ein Song der britischen Band "Brotherhood of Man", mit dem diese den Eurovision Song Contest 1976 in Den Haag gewann.

Hier brillierte Markus Burucker (E-Bassist, seit Juli 1990 ein Urgestein der Gruppe) als Frontsänger, vom rhythmischen Klatschen des Publikums begleitet.

Johannes Betz  (Gründungsmitglied, als Drehbuchautor mit Deutschem Fernsehpreis für seinen Film "Hindenburg" ausgezeichnet) gab dann den Ton an bei dem wohlklingenden Lied "Carbonara",  das einen Mann beschreibt, der mit einer Italienerin flirtet und sie zu Spaghetti alla carbonara und ne Coca Cola einladen will.

Beim Lied "Blue Moon" outete sich Markus Lohmüller  in der Rolle des KI-basierten Sprachmodells ChatGPT als " Chat from USA"  mit Kontakten zu Bill Gates, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Elon Musk mit seiner tollen Stimme.

Der Musical-Schauspieler  mit Auftritten in Boulevard Komödien von Rassau und Heißmann,  ist das jüngste Mitglied der Gruppe, seit Oktober 2018 dabei.

Eine Ulknummer mit Dialogen auf der Alm und Johannes Betz als Melker war dann der 1947 von Karl Ganzer komponierte Walzer über Kufstein, die Perle Tirols, welches als "Kufsteiner Lied" mit Jodeleinlagen weltweite Bekanntheit erlangt hat und in das dann auch das Publikum mit einstimmte.

Die Post ab ging beim Klassiker „Video Killed the Radio Star“ der Buggles ab.

Nach dem Rebooting eines abgestürzten Programms, stellte sich der Werbegrafiker Lars Kienle als KI Pflaume und Influencer vor, der zusammen mit Betz im Januar 1990 Sixpack gegründet hat.

So richtig zum Mitklatschen und Mitsingen erklang  "Ohne dich", ein Lied der deutschen Neue-Deutsche-Härte-Band Rammstein, was die ausgelassene Stimmung zusätzlich anheizte, vor allem beim Refrain "Das was ich will bist Du".

Auf dem Internationalen Airport Würzburg landete dann Nintendo de Angelo alias Christian Strobler (tiefer Bass, unterrichtet Pop & Rock und Gesang, seit 2008 dabei), der mit seiner sonoren Stimme mit dem Disco Hit der 80er „Born to Be Alive“ von Patrick Hernandez den Saal zum Stehen und Beben brachte.

Da machte auch Bürgermeister Jürgen Götz hellauf begeistert mit seiner Frau Julia mit.

Programm nach der Pause

Im Marschschritt "Links, zwei, drei" zum "Radetzky-Marsch" kamen die Sixpack-Akteure nach der Pause mit Spektakel auf die Bühne, "ein typisches Beispiel für KI-Wilhelm 2.0".

Alexa (Burucker) ruft Siri (Esser) an, die ihr voll den Crash auf ChatGPT und "save not"  meldet, während Alexa einen Virenscanner über sich ergehen hat lassen und Siri ein Liebeslied anpreist.

So erklang mit Solos beider Sänger "Fields of Gold", ein Lied des britischen Musikers Sting aus dem Jahr 1993, das mit seinen sanften Melodien und gefühlvollem Text eine Atmosphäre der Ruhe und Besinnlichkeit vermittelte, mit Bravorufen vom Publikum honoriert.

Italienisch und "wonderful" durch die sonore Stimme von "Super"-Nintendo Strobler wurde es dann beim "phantastico" Song "Via con me" von Paolo Conte.

Auf die Vermittlung eines Elitepartners durch Parship stimmte Lohmüller gefühlvoll mit "She's the one" von Robbie Williams ein Lied für alle Verliebten im Saal an.

Nach vergeblichem Hochfahren des Systems erscheint ein Trojaner auf der Bildfläche. Es ist Alexa (Burucker) in der Rolle des Orakels von Delfi, der  Weissagungsstätte des antiken Griechenlands, der stimmgewaltig prophezeit mit Lale Andersen's "Ein Schiff wird kommen" und "Euer Update bringen, den neuen Start erzwingen".

Im Arbeitsspeicher des Systems wird dann kein Geringerer als "Elvis Presley" entdeckt.

Lars Kienle interpretierte den All-Time-Klassiker "Can't help falling in love" von Elvis, ein wunderschönes  Liebeslied, das nicht nur in allen Ohren, sondern auch in allen Herzen hängen bleibt. Elvis singt darin von einer schicksalhaften Liebe, gegen welche er nichts machen kann.

In ihren Bann zog die Truppe mit ihrem Vortänzer Markus Burucker das Publikum mit einem Medley der Boney M-Hits "Rivers of Babylon", "Ma Baker", "Sunny", "Rasputin" und "Daddy Cool", die zum Mitklatschen und Mitsingen herausforderten.

Aufgetaucht ist schließlich der Chip mit dem bezaubernden italienischen Gondellied "Barcarole" aus der Oper Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach, dem  Soundtrack für Sehnsucht und Melancholie, mit dem Bernd Esser mit seiner unnachahmlichen Stimme nochmals zur Höchstform auflief, vom Publikum stürmisch umjubelt. 

Keine Frage das Sixpack trotz fortgeschrittener Stunde noch zwei Zugaben gewährte.

 

Nun war wieder Johannes Betz an der Reihe, Joe Dassin's Paris-Song "Aux Champs Elysee" zu inszenieren.

Bernd Esser war es schließlich vorbehalten, wie ein Irrwisch über die Bühne fegend, mit dem "Kiss"-Song des US-amerikanischen Musikers Prince dem komödiantischen Meisterwerk der Sangeskunst“ der  Bayreuther A Cappella-Artisten einen fulminanten Schlusspunkt zu setzen.

Die Mischung aus präzisem Gesang und cleveren Moderationen sorgte für einen kurzweiligen Abend, der die Gäste  gleichermaßen zum Lachen und Staunen brachte. Six Pack zeigte erneut, warum sie seit Jahren zu den festen Größen der A-capella-Comedy-Szene gehören. Die Kombination aus musikalischer Perfektion und pointiertem Humor machte die Show zu einem unvergesslichen Erlebnis für die rund 600 Anwesenden. Ein rundum gelungener Abend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Hier verabschieden sich die Sänger beim CD-Verkauf im Foyer der Mainfrankensäle von ihren Fans v.l.n.r. Chris Strobler, Markus Lohmüller, Bernd Esser,  Johannes Betz  und  Lars Kienle (es fehlt Markus Burucker).

Fotos Dieter Gürz

Mukoviszidose Ein Ratgeber für Kindergarten und Schule (pdf.Datei)

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