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Bürgerversammlung: Veitshöchheim kommt auch in diesem Jahr finanziell gut durch die Krisen - Nur wenige Wortmeldungen ohne jegliche Brisanz

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 "Wir informieren über aktuelle und zukünftige Projekte in unserer Gemeinde und freuen uns auf Ihre Anliegen, Vorschläge und Fragen." Mit diesen Worten hatte Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz zu der nach der Bayerischen Gemeindeordnung mindestens einmal im Jahr vorgeschriebenen Bürgerversammlung am Donnerstagabend, 21. November 2024 in die Mainfrankensäle eingeladen. Im Bild oben begrüßte er (auf dem Foto rechts) seine  Amts- und Referatsleiter

und links  seine beiden Stellvertreter und die Fraktionsvorsitzenden sowie die Leitungskräfte von Bücherei, Musikschule und Jugendpflege.

Es waren laut Zählung an den Tischen 170 anwesende Personen, die durch ihr Erscheinen ihr Interesse am Gemeindeleben bekundeten  (nach Abzug der Gemeinderatsmitglieder und der Gemeindebediensteten waren es an die 140 Personen aus der Bevölkerung).

Etwas über 60 Minuten lang dauerte der per Powerpoint-Präsentation mit 57 Folien reich bebilderte Vortrag des Bürgermeisters.

Nach einer zehnminütigen Pause meldeten sich sechs Personen mit Themen ohne jede Brisanz, auf die der Bürgermeister sofort eine passende Antwort parat hatte.

So sind für Manfred Roßner aus dem Schenkenfeld der lange Rückstau im Schenkenfeld beim Einfahren mit dem Auto in die Kreisstraße Richtung Würzburg ein Ärgernis. Er forderte eine längere Grünschaltung.

Der Bürgermeister sicherte eine Überprüfung zu.

Elisabeth Maseizik beanstandete zum einen die Straßenlampe an der Hofgartenmauer neben dem Eingang zur Fasanenallee, die aufgrund des Baumdaches nur wenig den Straßenraum ausleuchte, dafür aber  voll die Zimmer im Obergeschoss ihres Hauses gegenüber voll ausleuchte.

Der Bürgermeister schlug dazu vor, den Lampentyp von kaltweiß in warmweiß umzustellen.

Zum anderen pädierte Maseizik dafür, den Ortsflohmarkt wieder wie früher auf den Altort zu konzentrieren. Der Bürgermeister kann sich vorstellen, nach Ausbau der urbanen Lände den neuen, den dann für den Durchgangsverkehr gesperrten Platzbereich vor den Mainfrankensälen  Bewohnern aus den Ortsgebieten zur Verfügung zu stellen.

Alfons Berger fragte nach der Höhe der Hebesätze für die Grundsteuern für das Jahr 2025. Der Bürgermeister verwies auf den Gemeinderatsbeschluss vom 5.11.2024, nach dem der Hebesatz von 300 v.H. beibehalten wird (siehe nachstehender Link).

Falko Ziegler sprach vier Punkte an.

a) Die Frage nach der Vorsorge der Gemeinde für Starkregenereignisse hatte der Bürgermeister zuvor schon ausführlich erläutert (siehe nachfolgende Folie).

b) Die angesprochenen schadhaften Stellen im Pflaster der Herrnstraße würden umgehend ausgebessert.

c) Beanstandet wurde von Ziegler, dass der Verkehr durch die sanierte Thüngersheimer Straße bereits wieder seit 21. August 2023 fließt. Bislang aber versäumt wurde, die Schilder für die vom Gemeinderat wie in der Würzburger Straße beschlossene Ausweisung als Zone 20 aufzustellen, nachdem durch die unterschiedlichen Beläge (Fahrbahn Asphalt und Gehsteig Pflaster) hier ein verkehrsberuhigter Bereich nicht mehr zulässig ist. Der Bürgermeister sicherte zu, dieses Versäumnis alsbald zu beheben. Die Schilder seien da, müssten nur noch montiert werden.

d) Ein Dorn im Auge ist Ziegler der Vorschlag der Grünen in ihren Anträgen zum Haushalt 2025, im Bereich der Thüngersheimer Straße  eventuell Autoparkplätze in Fahrradabstellplätze umzuwandeln. Der Bürgermeister führte dazu aus, dass der Gemeinderat über die Anträge der Fraktionen bei der Vorberatung des Haushalts noch entscheiden müsse.

Starkregenereignisse haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. So war Veitshöchheim sehr lokal zuletzt im August insbesondere in der Gartensiedlung und im Gewerbegebiet betroffen. Mit Fördermitteln des Freistaats Bayern erstellt die Gemeinde Veitshöchheim daher gerade ein Sturzflut-Risikomanagement. In diesem werden Gefahren aus Starkregenereignissen mittels Computer-Simulationen erkannt, betroffene Anwohner und Firmenbetriebe können gewarnt und effektive, ggf. auch bauliche Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen erarbeitet werden.

Damit dies umfassend gelingt, sind auch die Erfahrungen von Starkregen und Überflutung  betroffene Anwohner und Firmenbetriebe wichtig, die sie zusammen mit Schadensbildern mittels eines Online-Systems übermitteln können. Die gewonnenen Erfahrungswerte werden im Sturzflut-Risikomanagement einbezogen und im Lösungskonzept berücksichtigt.

Hierzu stellt die Gemeinde Veitshöchheim den Starkregenmelder unter www.starkregenmelder.de zur Verfügung. Alternativ gibt es das Formblatt im Rathaus oder auf der Homepage der Gemeinde Veitshöchheim.

Nach Fertigstellung der Computersimulationen werden die Ergebnisse des Sturzflut-Risikomanagements der Bevölkerung entsprechend vorgestellt. Ein genauer Termin wird noch bekannt gegeben.

Günther Stadtmüller störte sich über die Einstufung der Herrnstraße als Spielstraße (= verkehrsberuhigter Bereich), da hier keine Kinder spielen würden. Wie er sagte, wurde er hier zweimal mit 21 und 23 km/h geblitzt und musste ein Bußgeld zahlen.

Im Februar 2022 hatte der Gemeinderat die Schwelle, ab wann eine überhöhte Geschwindigkeit gemessen und geahndet wird, im verkehrsberuhigten Bereich von 26 km/h auf 19 km/h reduziert.

Wer mit seinem Auto seitdem mit 19 km/h im verkehrsberuhigten Bereich unterwegs ist und vom Verkehrsüberwachungsdienst (VÜD) der Gemeinde geblitzt wird, muss ein Bußgeld von 30 Euro blechen. Zuvor wurde ein Autofahrer erst belangt, wenn er mit 26 km/h erwischt wurde.  Der von der Gemeinde entsprechend einer ministeriellen Richtlinie zugrunde gelegte Basiswert von 10 km/h für die im verkehrsberuhigten Bereich geltende Schrittgeschwindigkeit wird bei 19 km/h Messwert abzüglich 3 km/h Toleranz um 6  km/h überschritten.

Frieda Bauer bat um Abhilfe der durch einen Netzdefekt von Rauchmeldern in der Vitusschule verursachten Warnsignale.

Rückblick des Bürgermeisters auf die Ereignisse des Jahres 2024

Aus der Vielzahl der herausragenden Ereignisse werden hier beispielhaft einige genannt:

Ehrenring der Gemeinde für Oswald Bamberger und Bernhard Schlereth beim Neujahrsempfang

3,8 Millionen  Zuschauer bundesweit sahen die 35. aus den Mainfrankensälen in Veitshöchheim ausgestrahlte "Fastnacht in Franken" mit Ministerpräsident Markus Söder als Otto von Bismarck.

Die vier ortsansässigen Vereine SSV, TGV, TSG und VCC veranstalten zusammen mit der Gemeinde vom 26. bis 29. Juli 2024 ein unvergessliches Weinfest mit Eröffnung durch die Fränkische Weinkönigen Lisa Lehritter

Neuauflage "Veitshöchheim macht Musik" mit Premiere des neuen Frauenchors der Sing und Musikschule „Veitshöchheimer Vocalistas“ im Hotel am Main-Kastaniengarten

Nach Beschluss des Gemeinderates wurde Nikolaus-Fey-Straße zum 01. Juli in Mittlere Setz umbenannt.

Seit April 2024 gibt es in Veitshöchheim, als einzige Gemeinde im Landkreis Würzburg, eine Sicherheitswacht. Nach Auskunft von Polizei und SiWa-Mitarbeiter werden ihre Streifengänge von der Bevölkerung positiv aufgenommen. Zuletzt kontrollierte eine SiWa-Streife einen psychisch auffälligen jungen Mann, der bereits wiederholt Hortkinder angesprochen hat. Die Erkenntnisse der Siwa waren Anlass diesbezüglich polizeiliche Maßnahmen durchzuführen.

Tradition hat in Veitshöchheim seit 1992 die öffentliche Ehrung erfolgreicher Sporttreibenden, die mindestens einen Podest-Platz auf bayerischer Ebene errungen haben. Neben 27 mit Gold, Silber und Bronze von der Gemeinde Geehrten, zeichneten auch die Turngemeinde und der Sportverein ihre erfolgreichen Sportler und Mannschaften aus.

Zum diesjährigen von der Gemeindejugendpflege betreuten Ferienprogramms gab es insgesamt rd. 1500 Anmeldungen mit dem Abenteuerspielplatz Holznagelhausen als Höhepunkt.

Auch ein Team des Internationalen Jugend-Workcamp hat zum wiederholten Mal am ASP teilgenommen mit Unterbringung im Naturfreundehaus. 13 Jugendliche und junge Erwachsene aus Frankreich, Spanien, Türkei, Tschechische Republik und aus Deutschland unterstützten das ASP Team.

Nach 2009 und 2010 durfte sich  die Gemeindebücherei erneut über das Gütesiegel „Bibliotheken – Partner der Schulen“ freuen.

Mit ihrer Veranstaltung zur „Langen Nacht der Demokratie“ im Rathaussaal setzte die gemeindliche Sing- und Musikschule ein Zeichen in einer schwierigen Zeit.

Das jüdische Kulturmuseum führte ein Kooperationsprojekt mit dem Gymnasium Veitshöchheim durch, mit geschickter Verknüpfung  der Kunstwerke des Kunstadditums und des P-Seminars "Landart" mit den Inhalten des Museums, bei denen es um die Geschichte der jüdischen Gemeinden und des Dorfes geht.

Einer riesigen Resonanz erfreuten sich die sechs Sommerkonzerte der Gemeinde, von denen fünf bei bestem Wetter draußen im Synagogenhof stattfinden.

Bei perfektem Wetter genossen ca. 800 gut gelaunte Gäste am Talbergweg die guten Tropfen verschiedener Weingüter und dazu allerlei Schmankerl beim diesjährigen Weinschlendern. Der Termin für das nächste Jahr steht mit dem 24. Mai 2025 bereits fest.

Städte- und Gemeindepartnerschaften sollen Menschen über Landesgrenzen hinweg zusammenführen und sogleich den (kulturellen) Austausch fördern. Darum lag laut Bürgermeister auch unserer Gemeinde im Jahr 2024 viel am Austausch mit unseren  Partnergemeinden Geithain, Greve, Pont-l’Évêque und Rotava (sehe Folie)

Nach elf Jahren als Rektor der Grundschule wurde Stefan Dusolt zum Ende des letzten Schuljahres in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Mit Gabriele Schwenkert leitet nun erstmals eine Frau die Veitshöchheimer Grundschule.

Im Dez. 23 wurden in der Notunterkunft beim Team Orange am Güßgraben 50 türkische Flüchtlinge untergebracht. Die Gemeinde hat sie aus Sicht des LRA WÜ sehr offen empfangen. Besonders lobte NU-Betreuer Ramon Quintana mit Martin Issing und Stefan Becker zwei Veitshöchheimer Bürger, die sich sehr zeitaufwändig mit großem Engagement und Idealismus für die Flüchtlinge einsetzten. Die Notunterkunft wurde im September geschlossen, kann jedoch im Winter je nach Kriegslage in der Ukraine auch wiedereröffnet werden.

 

Bei der Bundeswehr war das Jahr geprägt von Kommandowechseln. Im September übergab Brigadegeneral Michael Podzus an Brigadegeneral André Abed das Kommando über die Divisionstruppen bei einem feierlichen Appell im Hofgarten. Generalmajor Jörg Torsten See hat die Führung der 10. Panzerdivision von Generalmajor Ruprecht von Butler übernommen, der zur Nato nach Stavanger wechselte übernommen. Beim Fernmeldebataillon 10 übergab Oberstleutnant Jan Mosel das Kommando an Oberstleutnant Ole Napiwotzki.

Nach neun Jahren als Chef des Heeresmusikkorps in Veitshöchheim verabschiedete sich Oberstleutnant Roland Kahle mit einem phänomenalen Benefizkonzert in den Mainfrankensälen vor 650 Gästen. Er übergab das Kommando an Hauptmann Wolfgang Dietrich (links).

Gleich vier Preisträger zählte dieses Jahr der gemeindliche Klima- und Umweltschutzpreis, der alle zwei Jahre verliehen wird. Der neu gegründete Verein „Kost-Bar“ konnte dabei den 1. Platz belegen.

Dem Ausbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge kommt weiterhin eine wichtige Rolle bei der Mobilitätswende zu. 2024 konnten wieder vier neue Ladestationen mit insgesamt acht Ladepunkten durch die Gemeinde in Betrieb genommen werden: Zwei Ladestationen an den Mainfrankensälen und jeweils eine Ladestation im Schenkenfeld und in der Gartensiedlung.

Die Feuerwehr feiert am 17.- und 18. Mai 2025 ihr 160jähriges Jubiläum mit einem „kleinen Fest“ rund um das Feuerwehrhaus. Bürgermeister Götz: "Wir hoffen, dass der neue Mannschaftswagen MTW und das neue HLF 20 als Ersatz für das alte Löschfahrzeug rechtzeitig zum Fest geliefert werden, so dass wir beides dann auch zum Jubiläum an die Feuerwehr übergeben können." Beim Kirchgang der Vereine erhielt das  neue Mehrzweckboot der Feuerwehr den kirchlichen Segen.

 Finanzen und Projekte der Gemeinde

Finanzdaten

Erfreuliches konnte das Ortsoberhaupt zum Gemeindehaushalt vermelden:

Die Investitionstätigkeit von Gemeinde und Eigenbetrieb beträgt 2024 Jahr zusammen rd. 9,3 Millionen Euro. Es kann voraussichtlich ein positives Jahresergebnis von 2,5 Mio. Euro erwirtschaftet werden. Nach Abzug der ordentlichen Tilgung in Höhe von 374.000 Euro ergibt sich eine freie Finanzspanne von rd. 2,1 Mio. Euro. Die Liquiditätsreserven erhöhen sich von 13,97 Mio. Ende 2023 auf rd. 14,26 Mio. um ca. 290.000 Euro zum Jahresende 2024.

Auf Grund der Bautätigkeiten für das neue Haus der Kinderbetreuung an der Eichendorffschule nahm die Gemeinde neue Schulden in Höhe von 4,00 Mio. Euro. Die Verschuldung erhöhte sich so um diesen Betrag, abzüglich der ordentlichen Tilgung in Höhe von rd. 373.838 Euro auf jetzt 12,5 Mio. Euro (= 1272 Euro je Einwohner) für die Zinsen in Höhe von knapp rd. 171.800 Euro anfielen.

Götz: "Insgesamt können wir festhalten, dass wir auch in diesem Jahr finanziell noch gut durch die Krisen gekommen sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die aktuelle Rezession, die Inflation und die Entwicklung am Arbeitsmarkt mit ihrem Einfluss auf die Einkommensteueranteile der Gemeinde, insbesondere auch vor dem Hintergrund der Umlage, die wir an den Landkreis abführen müssen, für uns auswirken werden."

Kinderbetreuung

"Das Thema Kinderbetreuungsplätze treibt uns jedes Jahr aufs Neue um!" so der Bürgermeister. Nach dem BayKiBiG sind die Kommunen für die Sicherstellung eines ausreichenden Betreuungsangebots verantwortlich.

So konnte in diesem Jahr der Anbau an den Kuratiekindergarten für eine Kleinkindgruppe 1-3 Jahre mit 12 Plätzen im EG und eine Regelgruppe 4-6 Jahre mit 25 Plätzen im OG bis auf die Außenanlagen abgeschlossen und die Nutzung am 1.3.24 aufgenommen werden. Leider fehlt es hier derzeit noch an ausreichend Personal. Die Kosten für den geförderten Anbau betrugen: ca. 1,9 Millionen Euro. Überschüssiges Regenwasser vom Dach wird in einer 10.000 Liter fassenden Zisterne gesammelt und kann für die Gartenbewässerung genutzt werden. Der von der Photovoltaikanlage mit ca. 20 kWp auf dem Gründach erzeugte Strom wird im Gebäude verbraucht, der Überschuss wird eingespeist. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe als Splitgerät.

In die Neugestaltung mit einbezogen ist auch die Außenanlage des bestehenden Kindergarten. Hier mussten viele marode, zum Teil noch aus den frühen 1990er Jahren stammende Spielgeräte in den letzten Jahren abgebaut oder zumindest stillgelegt werden. Zum anderen ist es pädagogisch und ökonomisch sinnvoll, die Spielbereiche der Krippenkinder und die der Kindergartenkinder auf der gesamten Außenanlage zusammenzufassen, so dass Spielgeräte nicht doppelt beschafft und unterhalten werden müssen. Die Fertigstellung ist im Frühjahr 2025 vorgesehen. Die Baukosten betragen rd. 240.000 Euro abzüglich Förderung.

Das Platzangebot beläuft sich in diesem Schuljahr auf insgesamt 797 Kinderbetreuungsplätze in den verschiedenen Einrichtungen in Veitshöchheim und durch Tagesmütter. Dies sind auf Grund der Personalsituation leider nur 9 anerkannte Plätze mehr als im letzten Schuljahr!  

Nach der aktuellen Bedarfsberechnung steigt der Bedarf für das nächste Jahr noch weiter an.

Deshalb ist es derzeit erforderlich an der Planung für einen neuen Kindergarten festzuhalten. Vorstehend ist der bei der Infoveranstaltung am 24.10.2024 im HdB vorgestellte Planentwurf für die Kita hinter der Tennishalle abgebildet.

Götz: "Wir müssen jedoch die weitere Entwicklung und Bedarfslage vor einer endgültigen Bauentscheidung sorgfältig beobachten, um flexibel auf Veränderungen in der Betreuungssituation reagieren zu können.

Der gemeindliche Anteil der Kinderbetreuungskosten bewegt sich mit rd. 2,36 Mio., rd. 160.000 Euro über dem Vorjahresniveau. Etwa den gleichen Betrag steuert der Freistaat Bayern über Fördermittel noch zusätzlich bei. Im Vergleich dazu das Jahr 2009: Damals betrug der gemeindliche Aufwand nur rd. 740.000 €.

Begonnen hat in diesem Jahr mit dem 1. Bauabschnitt, dem Neubau des „Hauses VI“ für die Nachmittagsbetreuung, die auf 49 Mio. Euro veranschlagte Generalsanierung des Schulzentrums, die in einem Zeitrahmen von 10 bis 12 Jahren umgesetzt werden soll. Die Kosten des Hauses der Kinderbetreuung belaufen sich auf 14,4 Millionen Euro. Das in betonbauweise ausgeführte Talgeschoss (Beton) soll so bald als möglich winterfest gemacht werden. Der voraussichtliche Beginn für die Holzständerbauarbeiten für die drei darüberliegenden Geschosse soll, je nach Wetterlage, ab Februar 2025 erfolgen. Die Fertigstellung ist für Ende 2026 vorgesehen.

Baumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Höchheimer Steg

Viele Menschen waren nach den Worten des Bürgermeisters aus beiden Gemeinden gekommen, um am 5. September dabei zu sein und das erste Mal über die filigrane Hängebrücke zu laufen oder mit dem Rad zu fahren. Ein großes Einweihungsfest auf beiden Seiten des Steges ist für das Frühjahr vorgesehen. Götz: "Wir sind diesbezüglich in Gesprächen mit der Gemeinde Margetshöchheim. "

Insgesamt waren die ursprünglichen Kosten für das Bauvorhaben einschließlich Rückbau alter Steg auf 9,84 Millionen Euro angesetzt. Die beiden Gemeinden gingen bislang von einem Eigenanteil von 1,9 Millionen Euro zuzüglich sonstiger Bauausgaben von 650.000 Euro, also für  jede Gemeinde von  jeweils rund 1,3 Millionen Euro aus.

Nachdem die Firma Lupp als Generalunternehmer den Teilauftrag "Abbruch des alten Stegs" mit ursprünglichen Kosten von 1,2 Mio. Euro aufgekündigt hat, wurde der Abbruch des alten Stegs durch das Wasserstraßenneubauamt (WNA) neu ausgeschrieben und zwischenzeitlich für rd. 2,8 Mio € neu vergeben. Die Einrichtung der Baustelle für den Abbruch der Brücke erfolgt bereits ab 7.  Januar 2025. Zunächst soll dann Mitte Februar 2025 der Brücken-Überbau mit einem Schwimmkran herausgehoben und auf ein Ponton verbracht werden. Dann wird er in einem Stück Mainabwärts zur Verschrottung transportiert. Der Abbruch der Flußpfeiler folgt dann während der regulären 14-tägigen Schifffahrtssperre in der Zeit vom 24. März bis 10. April 2025. Anschließend erfolgt  der Abbruch der Rampen in der Zeit von  Mitte April bis Ende Juni 2025.

Da sich die Abbruch-Kosten für den mit der Firma Lupp vertraglich vereinbarten, aber nicht erfolgten Abbruch durch die Neuausschreibung mehr als verdoppelt haben, hat laut Bürgermeister die Amtsleiterin des WNA  angekündigt, die Firma auf Schadensersatz zu verklagen.

Da sich dieser Rechtsstreit viele Jahre hinziehen dürfte, so Götz, zumal auch strittige Nachträge aus dem Neubau in die Klage einfließen könnten, wollen die Gemeinden Margetshöchheim und Veitshöchheim versuchen, für die Mehrkosten  entweder eine Kostenübernahme oder zumindest eine Vorfinanzierung vom Bund zu bekommen. Genaue Zahlen über die Erhöhung des Eigenanteils der Gemeinden liegen aber laut Bürgermeister derzeit noch nicht vor. Ziel sei es, dass die Gemeinden nicht auf den unverschuldeten Mehrkosten sitzenbleiben.

Als ersten Schritt der umfangreichen Umgestaltungsmaßnahmen im Bereich des neuen Steges sollen die Flächen der bestehenden 7 Busparkplätze an der Parkstraße künftig als PKW-Parkplätze genutzt werden. Als Ersatz hierfür werden derzeit auf gemeindlichen- und Flächen der Bahn neben dem Regenüberlaufbecken im Bereich der Pont-l Éveque Allee an der ICE-Brücke 8 neue Busparkplätze erstellt, die derzeit Gestalt annehmen und nur aus Richtung der Mainfrankensäle angefahren werden können. Aufgrund der Platzverhältnisse ist eine Zufahrt aus  Richtung Würzburg aufgrund der Sichtbeziehungen unter der Bahnbrücke nicht möglich. Um wieder Rausfahren zu können, müssen die Busse erst nach rückwärts zur Brücke hin zurückstoßen.  Die Inbetriebnahme ist im Frühjahr nächsten Jahres vorgesehen. Die Baukosten betragen rd. 280.000 Euro.

Nach der Erstellung des Busparkplatzes kann dann die vom Gemeinderat im November 2023 gebilligte Planung der relais Landschaftsarchitekten zur Umgestaltung des bisherigen Busparkplatzes an den Mainfrankensälen mit reinen Baukosten von 1,5 Mio. Euro in Angriff genommen werden, die zugleich die Aufstellung eines 35x25 m großen Festzeltes ermöglicht. Die Fläche wird neu geordnet und mit einer Wendeschleife für Reisebusse versehen. Eine barrierefreie Ein- und Ausstiegsstelle für Busse ist parallel zur Stegrampe vorgesehen. Der Radweg entlang der Pont-l’Evêque-Allee wird an die Brückenrampe des Steges angebunden. Mit diesem Abschnitt soll im nächsten Jahr begonnen werden.  

Im nächsten Abschnitt ist die Neugestaltung des Dreschplatzes vorgesehen. Dabei soll der Platz nicht mehr als Parkplatzfläche genutzt werden. Er soll vielmehr in die Fußgängerzone bzw. Uferpromenade mit entsprechendem Aufenthaltscharakter integriert werden. Der Platz selbst erhält einen Mainbalkon mit Ufergelände als „atmosphärischer Ort am Fluss.

Die Flächen werden in Kooperation mit der LWG begrünt, jedoch so gegliedert, dass für den grünen Markt rd. 20 Marktstellplätze vorhanden sein werden. Außerdem ist die Möglichkeit einer Außengastro (sprich Stegschoppen) vorgesehen.

Auf Höhe Parkstraße soll eine Schranke installiert werden, um die Durchfahrt von nicht berechtigtem Verkehr zu verhindern.

Auf Grund der von Verwaltung und Gemeinderat bereits vorgenommenen Einsparungen werden die Kosten für beide Abschnitte BA 1 und BA 2 mit rd. 8,5 Mio. Euro beziffert, wobei die Gemeinde laut Bürgermeister 60% der förderfähigen Kosten über Städtebaufördermittel als Zuschuss des Freistaats Bayern erhält, was ungefähr 50% der Gesamtkosten ausmachen dürfte. 

Bisher ist laut Bürgermeister geplant, in einem späteren Abschnitt  nach 2027 den am alten Steg frei werdenden Bereich parkähnlich umzugestalten und den  Wohnmobilstellplatz zu erweitern und aufzuwerten. Weiter ist der Bau einer Mainterrasse mit steinerner Sitzbank und kleiner Ufertreppe als Aufenthaltsort am Wasser vorgesehen.

Die PKW Stellplätze sollen neu geordnet werden. Zudem werden 10 bis 12 neue, zeitgemäße Wohnmobilstellplätze mit Ver- und Entsorgungsstationen angeordnet und durch Heckenstreifen gegliedert.

Die Kosten für das Umfeld alter Steg werden mit ca. 1,4 Mio € beziffert. Auch hier wurden Städtebaufördermittel in Höhe von 60 % der förderfähigen Kosten in Aussicht gestellt.

Ob diese Ausführung wirklich so kommt, ist derzeit noch unklar, da zur Verwendung dieser Fläche von einer Fraktion des Gemeinderates zwischenzeitlich eine andere Nutzung (Skateranlage/Rollschuh-Basketballplatz) beantragt wurde.

Götz: "Hierzu wird demnach eine erneute Befassung des Gemeinderates mit der Thematik notwendig sein.

Weitere vom Bürgermeister erläuterte Projekte der Gemeinde

Bezogen wird nun nach und nach seit 1. Oktober auch das für 6,9 Mio. Euro von der Gemeinde Veitshöchheim mit Fördermitteln des Freistaates Bayern in Höhe von 5,375 Mio. Euro von der G+S Bau GmbH erworbene Haus 1. Götz: " Wir rechnen mit einer vollen Belegung bis Mitte Januar 2025."

Die elf Zimmer des Erdgeschosses stehen der Caritas zur Verfügung, um in der Unterkunftsform einer Wohngemeinschaft ihre in Ausbildung befindlichen Pflegekräfte aus Indien unterzubringen.

Als Ergebnis aus dem Feuerwehrbedarfsplan ist es notwendig, das Feuerwehrhaus zu erweitern, um neue Stellplätze und mindestens 70 Quadratmeter zusätzliche Lager- und Abstellflächen als Hoch- und Schwerregal sowie zusätzliche Parkplätze im rückwärtigen Bereich zu schaffen. Außerdem soll auch eine Einspeisemöglichkeit für Strom durch eine Aggregat/Netzersatzanlage im Katastrophenfall und die Trennung von privater Kleidung von der kontaminierten Einsatzkleidung vorgesehen werden.

Neben der Erweiterung soll auch eine Bestandssanierung erfolgen, wobei u.a. die Sanierung der Fassade, der Austausch von Toren und Fenstern, sowie die Erneuerung der Heizung vorgesehen ist. Ergänzend ist der Bau einer Kalthalle für Lagerzwecke und für zwei weitere Stellplätze auf der Fläche unterhalb des Gerätehauses vorgesehen. Die Kosten liegen gemäß Kostenschätzung bei ca. 3,8 Millionen Euro.

Die Abwicklung erfolgt in einem Bauherrenmodell mit BayernGrund, die über einen Geschäftsbesorgungsvertrag die Bauherrenrolle von Leistungsphase 1 bis 9, also einschließlich Bauüberwachung und Bauabnahme und Stellung der Förderanträge übernehmen. Der angestrebte Baubeginn ist nächstes Jahr.

Aufgrund eines Ausfalls des Hauptkessels der Vitusschule Ende 2021 musste diese saniert werden. Nachdem die Fördermenge der neuen Brunnenanlage für das gesamte Gebäude samt Turnhalle nicht ausreichte, wurde nunmehr für die Schule inkl. Hausmeisterwohnung eine bivalente Heizungsanlage Grundwasser-Wärmepumpe in Kombination mit einem Gas-Spitzenlastkessel eingebaut und in den Sommerferien 2024 in Betrieb genommen. An der Heizung der Vitusturnhalle wird vorerst nichts verändert. Für den weiteren Umgang mit der Bausubstanz der Halle sind weitere Klärungen erforderlich. Kosten: ca. 170.000 € abzüglich BAFA-Förderung

Der 1300 Meter lange Ausbau der Lindentalstraße hat im April 2024 begonnen, die den Gemeindehaushalt mit Gesamtkosten in Höhe von 7,8 Millionen Euro auf vier Jahre verteilt belasten wird. Für die Maßnahme erhält die Gemeinde staatliche Zuwendungen für den Straßenbau in Höhe von 1,2 Mio. Euro und für den Kanalbau in Höhe von  250.000 Euro.

Die Maßnahme, erfolgt in 12 jeweils vollgesperrten Teilabschnitten. Der erste Teilabschnitt ist bereits abgeschlossen.  Der Ausbau beinhaltet umfangreiche Kanalbaumaßnahmen und Wasserleitungsauswechslungen. Vorgesehen ist der Ausbau der Fahrbahn in Asphaltbauweise, sowie der Gehwege in gepflasterter Ausführung.

Derzeit erfolgt der Ausbau im zweiten Teilabschnitt von der Schönstraße bis zum Setzweg. Hier wurden bereits mehrere Schachtbauwerke gesetzt, Wasser- und Gasleitungen bis Einmündung Stifterstraße um- und neu verlegt, Parallel dazu laufen auch Arbeiten in der Heinestraße und Kantstraße. Vor kurzem wurde mit Strom und Mikrokabelrohrverlegung in den künftigen Gehwegen begonnen, Die Arbeiten unter der Brücke der B27 sind aus logistischen und platztechnischen Gründen nicht ganz einfach. Leider dauert die Sperrung für Fußgänger aus diesem Grunde auch schon länger als ursprünglich geplant. Ab Freitag soll der Durchgang hier jedoch zumindest bis zu neuen Schönstraße wieder möglich sein. Je nach Wetterlage soll der Straßenbau – d.h. zunächst Setzen der Bordsteine – ab Dezember 2024 in diesem Bereich beginnen.

Der Gemeinderat beauftragte in der November-Sitzung die Energieversorgung Lohr-Karlstadt und Umgebung GmbH & Co. KG zusammen mit der Energieagentur Unterfranken mit der Erstellung einer Kommunalen Wärmeleitplanung (KWP) für Veitshöchheim, deren Kosten von 65.000 Euro zu  90 Prozent vom Bund übernommen werden.Bis zum Ende des Bewilligungszeitraum am 21. Oktober 2025  muss die KWP abgeschlossen sein.

In der KWP werden Gebiete vorgeschlagen, die sich grundsätzlich für ein Wärmenetz eignen, andererseits aber auch Versorgungsgebiete, in denen nur eine dezentrale Wärmeversorgung wie eine Wärmepumpe wirtschaftlich ist.  Für die Gemeinde bringt die KWP Erkenntnisse, wo zukünftig Wärmenetze bei Straßenbaumaßnahmen berücksichtigt werden müssen. Zudem wird in Erfahrung gebracht, inwieweit das bestehende Erdgasnetz für alternative Energieträger (Biogas, Wasserstoff) weitergenutzt werden kann.

Die Verankerung der Träger der im  Pflaster eingelassenen Bodenhülsen der seit Mitte der 90er Jahre im Bereich der beiden Maingassen eingesetzten mobilen Hochwasserschutzwand mit einer baulichen Höhe von ca. 1,0 Meter entspricht lt. Prüfstatik nicht den statischen Anforderungen.. Es besteht hier die Gefahr des Grundbruchs. Aus wirtschaftlichen Gründen hat der Gemeinderat einvernehmlich beschlossen, zunächst für den 7.0 Meter breiten Bereich der Oberen Maingasse ersatzweise das mobile Schlauchsystem der Firma Mobildeich mit Kosten von schätzungsweise 18.000 Euro anzuschaffen. Bei erfolgreichem Probeaufbau soll dieses System dann auch für den 125 Meter langen Bereich Schutzbereich in der Mainlände vor den Gaststätten und der Unteren Maingasse mit Kosten von 130.000 Euro beschafft werden.

Fotos Dieter Gürz - Folien Gemeinde

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T
Die Umbennung der Nikolas-Fey Strasse ist eine Schande. Angst vor der Vergangenheit .... hat sich niemand mal gefragt, was man selber zur NS-Zeit gemacht hätte?!? Hätte man auch den rechten Arm gehoben, um ja nicht irgendwo im Knast oder KZ zu enden?!? Seine Meinung lieber nur seiner Frau/Mann daheim im Schlafzimmer erzählt?!? Die Angst der Deutschen - jedes Jahr ein Highlight in den Medien weltweit!!! Und jedes Jahr wird darauf rum getreten. Das sowas nicht mehr passieren darf, das ist uns allen klar .... aber die Auslöschung irgendwelcher Namen und Straßen wird das vergangene nimmer ändern .... Und man sieht ja an der Jugend, wieviel man vom Nationalsozialismus noch weiß bzw. was da ankommt. Gott sei Dank gibt es noch Gemeinden und Bürger, die offen mit diesem Thema umgehen und nicht irgendwelchen Empfehlungen folgen....
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